Warum nur jammern sich manche den Wolf, dass Blogs nix bringen, nicht wirklich einen Platz neben der ARD, der BILD und dem Deutschlandfunk gefunden haben? Fuck this!
Eines der ausgelutschtesten Argumente ist, dass man mit Blogs keine Kohle machen könne. Was als Beweis herangezogen wird, dass Blogs mächtig bedeutungslos seien. Das höre ich meistens von denen, die es selbst nicht bringen und nicht wissen wie. Kein Wunder. Von nix kommt halt nix. Komischerweise kenne ich auch die, die es bringen, die es wissen und damit ihre Kohle machen. Was soll das Argument auch schon beweisen? Nix! Es gibt eben welche, die damit Kohle schaufeln können und machen, es gibt welche, die es wollen, aber nicht können und nicht mal in der Lage sind, sich schlau zu machen. Wenn die Ente nicht schwimmen kann, ist das Wasser schuld, alles klar. Und es gibt noch viel mehr, denen es im Grunde völlig am Boppes vorbeigeht.
Anders herum: Wenn jemand der Meinung ist, mit Blogs ließe sich keine Kohle machen, dann macht es vor, labert nicht, zeigt es den anderen, wie es geht. Bloßes Herummjammern ist billlig und was für Loser. Und von diesen Losern kenne ich genügend Blogger, die mir auch schon die Ohren vollgeheult haben. Sich aber an Tipps aufgeilen, wenn es mal klappt, davon nix aber preisgeben wollen, ja nix verraten wollen. Was ist das für ein Bullshit?
Dann gibt es welche, die meinen, die Blogs wären per se allesamt langweilig. Sie würden keine „originären“ Inhalte produzieren, nur abschreiben. So what? Was soll das schon bedeuten, wenn man dieser Meinung ist? Nix. Das heißt nicht mal ansatzweise im Umkehrschluss, dass Blogs keine Bedeutung haben, allesamt blöd sind. Wer nix findet, hat eben Pech gehabt. Wer zu blöd ist, originäre Inhalte zu finden, soll einen Volkshochschulkurs „wie nutze ich Google“ belegen. Vor diesen Meinungen gehen weder die Blogs unter noch macht es sie schlechter. Wenn ich das schon höre: „Die Blogs in Deutschland sind alle so langweilig!“. Nicht selten aus dem Munde eines bloggenden Journalisten dazu. Welch eine grandiose „da-wo-die-Sonne-nicht-hinscheint“-Haltung. Kommen aus ihren Redaktionsstübchen, im Vergleich zu Bloggern vollgestopft mit Informationsapparatschicks und personellen Ressourcen. Wow! Schaffen es nicht einmal, ihren eigenen Apparat am Schwimmen zu halten, lästern aber über Blogger!
Und wer lästert, wie doof die Blog-Inhalte seien, zeigt nicht ein bisschen Respekt vor der Leistung derer, die sich hinsetzen und die Mühe machen, etwas zu Wort zu bringen. Nicht einmal ein Wort darüber verlierend. Wie selbstbezogen sind solche Aussagen? Machen sich nicht einmal ansatzweise die Mühe vorzustellen, was ein Blogger tut, wie er es tut, warum er es tut. Quatschen stattdessen und oben drauf einen voll, was man alles besser machen könnte. Und auf diese Menschen soll ich was geben, die null Empathie geatmet haben und mit ihren Aussagen einfach so die Bemühungen der Blogger hinwegfegen wollen? Geschissen drauf!
Und am liebsten sind mir die Pappnasen, die was von „Blogs haben wenig Lesern“ sülzen. Auch das gilt als Beweis, dass es Blogs zu nix weiter bringen außer Festplatten zu verschmutzen. Keine Ahnung, aus welcher Mathematiker-Schule diese Typen entlassen wurden. Es gibt einen Haufen Blogs, die tausende von Menschen täglich erreichen. Ist ja nicht so, dass dies für Einzelpersonen vor 40 Jahren was Übliches gewesen sei. Heute ist das fast schon ein Klacks. Ebenso gibt es einen Haufen Blogs mit viel weniger als tausenden von Lesern. Na und? Was soll das schon heißen? Für was ist dies ein Beleg? Hallo? Aufwachen! Klar kann man sich mit Googles Page Views vergleichen oder den mit Millionenbudgets betriebenen Monstern wie Spon und Bild.de. Ebenso gut kann man das Einkommen eines Einzelnen mit dem eines Konzerns vergleichen, nur, auf diese bescheuerte Idee kommt kein Normalo!
Nicht zu vergessen, das aller blödeste Argument: „Blogs bewegen nix!“. Hallo? Welche Bewegung ist gemeint? Dass die Bild Wahlen mitbestimmen kann? Die ARD einen Kanzler macht? Die Gesellschaft von Pro-Konsum auf Anti-Konsum umschwenkt? Nichts dergleichen bewegen diese Großmuffti-Medien. Und das will man von Bloggern einfordern? Einem wie mir, der in Usingen sitzt? Ja, passt schon, jeden Tag wird ein Voltaire und Kant in Usingen geboren, ist ja normal sowas. Danke, sitzen bleiben. Wer große Bewegung fordert, soll joggen gehen.
Im Großen und Ganzen gehen mir diese Kritiker richtig auf den Sack. Nicht, weil sie so schlau sind, sondern so richtig dämlich sind und jedes Maß für Relationen verloren haben. Das Maß für das Alltägliche, was unser Mensch-Sein ausmacht und damit exakt das, was Bloggen im Grunde ausmacht. Will ich tatsächlich einen Blogger kritisieren, der seine Leser mal zum Lachen, mal zum Weinen, mal zum Nachdenken, mal zum Kritisieren bringt? Mal einen Job vermittelt, dort eine Wissenslücke füllt, da eine verlorene Seele auf den Weg zurück bringt? Sich die Mühe macht, Gedanken zu Wort zu bringen? Licht ins Dunkel? Ich habe es ebenso wie alle anderen Blogger gemacht, nur und weil wir bloggen. Wer will mir das absprechen? Wer will das den anderen absprechen? Ein Kritiker? Es geht nicht um höher, weiter, schneller, sondern um menschlicher, näher, tiefer. Wer das nicht sieht, hat jegliches Maß verloren. Wir reden von Menschen, nicht von „Bloggern“ als ein ominöses „Es“. Ich habe einen Namen, ich heiße Robert Basic und bin Blogger. Und wenn Dir das nicht passt, suck yourself!
09.02.2010 um 01:31 Uhr
Sehr fein auf den Punkt gebracht. Mir geht dieses Gejammere auch tierisch auf die Eier.
09.02.2010 um 01:38 Uhr
Wirklich schön geschrieben! Die Erwartungen an „die Blogger“ sind wirklich genial. Du hast recht, es geht einfach nur um Menschen und nicht um irgendwelche ominösen Blogs.
09.02.2010 um 01:50 Uhr
Hallo,
nicht immer ganz meine Wortwahl, aber inhaltlich sprichst Du mir aus der Seele. Und was die Reichweite/Relevanz angeht: da rate ich den Kritikern (Selbstdarstellern), einfach mal nach „long tail“ zu googeln. Und nein, die deutsche Übersetzung hat nichts mit dem zu tun, womit ihr vielleicht denkt. :-P
Thomas
09.02.2010 um 01:56 Uhr
@Thomas, Deine Seite kann ich zZt nicht aufrufen, lädt sich zu Tode, nur mal so am Rande
09.02.2010 um 02:01 Uhr
Wir sollten alle mehr bloggen un die Welt verbessern.
Tendenziell hast du recht, aber so ganz kann ich dieses leicht agrophiles Lamentieren von dir auch nicht nachvollziehen.
In diesem Sinne: „Ich blogge, also bin ich!“
09.02.2010 um 02:04 Uhr
das nennt sich Aufregen.
btw, musste schmunzeln bei „agrophil“ = „Bezeichnung für einen Organismus, der als Kulturfolger bevorzugt Ökosysteme der Agrarlandschaft besiedelt“ / klar, weiß, was Du meinst, hätte eher „aggrophil“ gewählt, egal. #schmunzler
09.02.2010 um 02:10 Uhr
Oh wie genial Robert, hast mir eine 1A Vorlage für meine nächste Artikelserie damit vorgelegt, danke dafür schon mal. ;)
09.02.2010 um 02:11 Uhr
yeah, bin gespannt aufs Futter:)
09.02.2010 um 02:23 Uhr
Punktlandung!
Und übertragbar auf das ganze Leben!
Ich sag‘ es mit Obama:-)
YES WE CAN!
Lass‘ die anderen lamentiern, quatschen, theoretisieren.
Die Welt braucht schließlich auch Statisten.
Das Leben ist wie ein Theater:
Nicht alle können oder wollen in der ersten Reihe sitzen!
09.02.2010 um 02:30 Uhr
Mist. Es ist Nacht und Buchtaben vergessen. Edit Comments wär gut. Aber „agrophil“ hat was :-)
09.02.2010 um 04:12 Uhr
Guten Tag!
„Es geht nicht um höher, weiter, schneller, sondern um menschlicher, näher, tiefer. Wer das nicht sieht, hat jegliches Maß verloren.“
Ich zitiere Sie deshalb, weil Sie jedes Maß verloren haben.
Ihr Frust ist für mich trotzdem absolut nachvollziehbar.
Viele Menschen sind frustriert, haben jegliches Maß verloren.
Aber es gibt auch viele, die Maß nehmen.
Lassen Sie doch die Nörgler nörgeln.
Meine Aufmerksamkeit gilt den Zuversichtliten, Kritischen, Nachdenklichen, Hoffnungsvollen.
Schlicht: Den Menschen.
Gruß
Hardy Prothmann
09.02.2010 um 06:37 Uhr
Den Artikel solltest du vertonen lassen – mit Dieter Bohlen als Synchronisationsstimme. Das wäre der Brüller.
Ansonsten ist mir das ziemlich wurscht, ob und wer mit Blogs wieviel Geld verdient, solange mich die Werbung und Philosophiererei darüber, wie und wieviel Geld man mit dem Blog verdienen kann nicht stört.
Was einzig zählt sind Fakten, von daher fand ich diese Einnahmen-Übersicht, die du dazumals auf BT immer veröffentlicht hast, ganz interessant. Dabei sollte es dann aber auch bleiben.
09.02.2010 um 08:45 Uhr
Schön gesagt :D
09.02.2010 um 08:19 Uhr
Hallo Robert,
prima Artikel und ich kann dir da in fast allen Punkten nur zustimmen. Psydo Kritiker und Jammerlappen sind langweilig, die haben nicht mal eine Ahnung, was einen überhaupt zum Bloggen antreibt. Und weil die das nicht verstehen, wird alles kritisiert. Ist zumindest mein Eindruck.
Ich Blogge weil es mir Spaß macht und dabei bin ich eigentlich ein schreibfauler Typ ;-)
Gruß,
Andreas
09.02.2010 um 08:19 Uhr
Chapeau! – Da rückt einer Köpfe zurecht, indem er Klartext spricht.
Das wird leider die geldgeilen Anti-Blogger nicht von ihrem Irrsinn abbringen, Worte in Cash verwandeln zu wollen. Eintagsfliegen brettern auch immer so lange gegen die Scheibe des geschlossenen Fensters, bis sie erschöpft im Fensterbrett verenden; dabei wäre einen halben Meter höher das geöffnete Oberlicht der das Tor ins Licht gewesen…
09.02.2010 um 08:46 Uhr
Mit dem Mob habe ich auch meine Erfahrungen gemacht. Ich habe mein Blog aufgrund von Cybermobbing geschlossen, bin halt überzeugter männlicher Kopftuchträger und habs in unserer Einheitsgesellschaft schwer damit.
09.02.2010 um 08:56 Uhr
Robert,
schön dass Du wiedermal einigen Leuten den Kopf zurecht rückst.
wir sollten uns jedoch auch nicht zuviel ärgern, wenn irgendwelche selbsternannte Experten wiedermal auf die Blogger losgehen. Dmit zeigen sie doch nur ihr Unvermögen und die Angst die sie vor dieser Scene haben.
Weiter so, auf bald.
09.02.2010 um 09:10 Uhr
Hi Rob, ein wunderbarer Artikel zur Kulturveränderung 2.0 hier: http://www.huffingtonpost.com/narendra-rocherolle/the-empathic-web_b_454473.html
lieben gruß
09.02.2010 um 09:18 Uhr
@Hardy, eben nicht, ich kann die Nörgler und Kritiker nicht lassen, weil es genügend gibt, die deren Worte für bare Münze nehmen.
@Morste, ist das jetzt ein Joke oder Ernst? Wenn es so ist, würde ich gerne mehr erfahren, wenn ich darf.
09.02.2010 um 09:48 Uhr
Die Begriffe „Mensch“ und „Relation“ wurden für mich sehr schön ins Zentrum gerückt. Ich glaube inzwischen, dass alte Medien und andere Blog(ger)basher schlicht und einfach Angst davor haben, dass der äußerst relevante long tail die verbliebenen Publikationsoligopole vom Tisch wedeln wird.
Denn wie viele von uns beziehen inzwischen persönlich relevante Informationen eher zunehmend aus sozialen Netzen und Blogs als von teilweise selbstgerechten Möchtegernmeinungsmachern?
Soweit meine 5 Cent zum Thema. Einen erfreulichen Tag noch aus Berlin!
09.02.2010 um 10:05 Uhr
Von wegen „Blogger bewegen nix“…
Das hat man ja im Iran gesehen… da sind es die Blogger, die originär für die (mögliche) Stürzung des Präsidenten verantwortlich sind…
Nur durch die Blogger ist aus dieser Internetbewegung eine echte Straßenbewegung geworden…
In Ägypten muss man sich als Blogger sehr in Acht nehmen… sonst landet man schnell im Knast…
Auch die Fußballrandale zwischen Algerien und Ägypten sind durch Blogger angeheizt worden…
Blogger sind wenn, dann durch sich selbst geprägt… und ihre Meinung ist unverfälscht… nicht wie in einer größeren Zeitung…
09.02.2010 um 10:21 Uhr
Der Artikel spricht mir sowas von aus der Seele. Wie gut das 80% aller Internetnutzer noch nicht einmal wissen was ein Blog überhaupt ist ;-)
09.02.2010 um 10:24 Uhr
Es ist doch mit allen Dingen so. Da gibt es was Neues, was so aussieht, als könnte man eben mal ein paar Euro verdienen, schon stürzen sich alle drauf, informieren sich nicht, sondern legen einfach los. Wird schon werden. Dann wird nix und schon ist das Geflenne groß. „Bähäää, das ist doch alles Scheiße und bringt nix!“ und schon stürzen sie sich auf das nächste.
Schnelles Geld ohne Aufwand gibt es nicht. Man braucht IMMER (ohne Ausnahme) Knowhow, Talent, Disziplin und Ausdauer. Der Joker in diesem Spiel heißt „Umfeld“. Wenn ein Element fehlt, kann es zwar sein, dass man mal schnell ein paar Euro verdient, diesen Zustand kann man aber nicht aufrecht erhalten, wenn man die Lücken nicht schließt.
Ich kann nur zustimmen: Die Jammerer sind Loser, denen es im Wesentlichen an (Selbst-)Disziplin fehlt.
09.02.2010 um 10:42 Uhr
Ja, ja, ja und ja. Hast du äußerst zutreffen und eloquent formuliert. Dieser Mechanismus von wegen „ich bin zu blöd und das für mich jetzt der allgemeine Beweis dass alle anderen auch blöd sein müssen“ fasziniert mich immer wieder…
09.02.2010 um 10:53 Uhr
Hej Robert,
insbesondere der von dir angesprochene menschliche Effekt ist mir wichtig. Jede/r hat eine Motivation, aus der heraus gebloggt wird – und das ist meist etwas non-pekuniäres, welches aber mit Feuereifer oder zumindest mit Herzblut betrieben wird, und von daher allein originär und findet sicher auch seine Zielgruppe.
Ich muss mich an dieser Stelle auch bei @sachark bedanken. Ich habe deinen Link gesehen und dachte mir, nicht noch eine Blogschelte … aber eure Konversation auf Twitter hat mich dann überzeugt, diesen Post hier lesen zu wollen. Danke also an euch beide!
Interessant fände ich es jetzt, einmal eine Liste der Blogs aufzustellen, von denen wir glauben, dass deren Betreiber damit Geld verdienen …
09.02.2010 um 11:01 Uhr
@Oli, ich sehe den Sinn nicht in der Liste? Was wäre ihr Zweck?
09.02.2010 um 11:17 Uhr
Auch wenn ich mein kleines Nischenblog nicht vergleichen kann mit dem, was ihr Cracks so betreibt, habe ich doch schon oft die gleichen Sätze zu hören bekommen: „Damit verdienst du doch nix!“ Na und? Ich kann damit aber (zugegeben, in seltenen Momenten) dienen. Auf das „ver“ vor dem dienen kann ich verzichten.
In diesem Fall haben Du und dein Post mir gedient – danke dafür!
Grüßle, Sec
09.02.2010 um 11:19 Uhr
Ich sach mal:
Das Geschreibe im Netz, an Plätzen, die man Blog nennen kann (wenn man will), is‘ wie Fussball:
Das Spiel ist manchmal genial, öfter mal “Aua”, aber hoffentlich immer mit Herz gespielt, egal ob 1. Liga oder Kreisklasse, egal ob 70 000 am Rande brüllen, oder nur zwei Dutzend am Spielfeldrand alles besser wissen.
Die Interviews mit den Stars sind manchmal genauso so “Auaaua”, wie ihre Flanken es ab und an sind. Und Leute, in der Kreisklasse hab‘ ich schon Pässe von Mitdreissigern gesehen … Wow! Hammer!
Es gibt Fussball-Experten, da rollen sich mir die Fussnägel hoch, wenn sie den Mund aufmachen. Es gibt aber auch so Momente, da wird ein Expertensatz augenblicklich zur ewigen Floskel.
Was tun Fan und Spieler nach’m Spiel? Denken wieder an’s nächste Spiel, während sie ihr Bierchen schlürfen.
Es gibt Spiele die hat man nach dem Abpfiff schon fast vergessen, und es gibt welche, die bleiben unvergessen.
Muss man Fussball mögen? Nein. Braucht man Fussball unbedingt? Nein. Ja. Rettet er die Welt? nein. Ja. Warum spielen Leute Fussball und andere schauen ihnen zu? Weil es ihn gibt. Fertig.
Ich kicke zumeist auf der Wiese. 2 gegen 2. Die Tore sind unsere T-Shirts und es schauen höchstens ein paar Leute zu, die vorbei kommen, und die Frauen, die uns abholen, später. Na und. Macht einfach nur Spass.
Braucht irgendwer diesen, meinen Kommentar zum Thema “Bloggen” mit der grenzwertigen Fussball-Metapher unter diesem sehr launigen und authentisch wirkenden Artikel? Nein. … aber ich hab’s getan, weil er da ist – der Artikel. Ich hab‘ gelesen und geschrieben, weil’s Schbass gemacht hat.
Bloggen ist ein einfaches Spiel.
Nach dem Kommentar ist vor dem Artikel.
Ich habe fertig.
09.02.2010 um 11:49 Uhr
jau, dass hat bestimmt gut getan :-) Und ich finds auch gut formuliert
09.02.2010 um 12:30 Uhr
Gut gebrüllt, Löwe! :-)
Vielleicht sollte man das Wort Bloggen gedanklich mal mit Kommunizieren ersetzen, denn nichts anderes ist es meiner Meinung nach. Ja und MENSCHEN kommunizieren – niemand sonst in diesem Medium. Es sind nur andere Kanäle, die es erleichtern und die mehr andere Menschen erreichen.
Und so vielfältig wie Menschen, sind deren Blogs. So wichtig und so unwichtig, so allgemein und so speziell, so sympathisch und so unsympathisch. Die einen bloggen, weil sie gern kommunizieren, gern mit neuen/gleichgesinnten Menschen im Gespräch sind. Andere machen es vielleicht, um ein paar Cent nebenher zu verdienen. Wie es beliebt und wie die Schreiber eben sind!
Und die Leute, die ihre Zeit damit verbringen wollen, zu bewerten wie und warum andere auf diesem Weg kommunizieren… Ja, mein Gott. Sollen sie halt, wenn sie nix besseres zu tun haben. Solche treffen wir auch im echten Leben und ignorieren sie womöglich, wenn wir merken, daß da nicht viel dahinter ist, außer oberflächlichem, höchst wichtigem Gerede.
Es geht hier NUR um die Menschen dahinter – völlig klar! Das lerne ich auch. Früher dachte ich immer, ich müßte als Unternehmerin ausschließlich an Umsatz und Umsatzrendite gekoppelte Gründe für Bloggen, Twittern usw. haben. Das haben mir einige schlaue Menschen immer wieder eintrichtern wollen. Heute weiß ich, daß ich in erster Linie Spaß habe, mit anderen im Dialog zu stehen – egal über welchen Kanal.
Und wer hätte es gedacht: Ich habe Spaß, es fühlt sich gut an und deswegen ist es mir wichtig und das allergeilste ist: Es sorgt komischerweise erst recht für mehr Umsatz und mehr Bekanntheit der Firma und wird so langsam zu meiner Devise: Mehr verkaufen durch weniger verkaufen! ;-)
Sicher funktioniert auch der herkömmliche Weg, aber der macht eben nicht so viel Freude – jedenfalls mir nicht.
So. Wann sehen wir uns eigentlich mal wieder, hmm? :-)
09.02.2010 um 12:33 Uhr
@Kirstin, danke für diese Antwort par excellence, darf ich die in einem eigenen Beitrag voll zitieren? Werde das gerne zusammen mit dem Kommentar von Jo Jmatic (zwei Kommentare vor Dir) posten.
Wann wir uns sehen? Auf einem der Barcamps oder aber auf der re:publica? Wird endlich Zeit!!
09.02.2010 um 12:41 Uhr
Na klar darfst Du. :-)
Auf der republica sehen wir uns in jedem Fall. Nächstes Barcamp, wo ich rumstolpern werde, ist Nürnberg am 20./21.2.
lg
ach so… hier ist relativ aktueller saftblog-artikel, der nochmal ganz gut beschreibt, was ich oben sagen wollte (sogar mit ein paar beweisen *kicher*) http://bit.ly/bv528F
09.02.2010 um 20:15 Uhr
Wort! :)
Ein schöner Rant. Dafür landet dein Blog gleich mal in meinem Feedreader :D
acid
10.02.2010 um 00:44 Uhr
Auch wenn ich Deine Wortwahl immer noch etwas unpassend (im Sinne von: jetzt nicht sooo authentisch) erachte: find‘ ich gut!
(Und wenn schon, dann hätte ich diesen Beitrag mit „you can go suck a fuck“ beendet. :))
10.02.2010 um 01:53 Uhr
Ich bin auch ein Jogger und nehme kein Bares! Das beweist nichts, aber ich habe das nie angezweifelt.
10.02.2010 um 03:37 Uhr
Ich finds auch in Ordnung, dass jeder bloggen darf … Auch Leute ohne erkennbaren Schreibstil und mit Umgangssprachen-Tourette.
Ne ganz ehrlich: Netter Punkt aber man sollte sich vielleicht nicht mit explodierendem Schädel vor den Rechner setzen und ein an sich gutes Thema so bescheiden runterrattern. Schade.
Was Blogs nämlich auch (oder gerade) lesenswert machen, ist eben nicht nur Inhalt und Meinung sondern eine hübsche und sprachlich stilsichere Verpackung.
Aber das nur am Rande.
10.02.2010 um 09:34 Uhr
Originäre Inhalte Inhalte googeln, der ist gut.
10.02.2010 um 10:07 Uhr
Blogs sind doof.
Twitter ist doof.
Facebook ist doof.
Das Internet ist doof.
Eigentlich sind wir alle doof.
So in etwa lässt sich die Sichtweise vieler Menschen in Bezug auf das Internet zusammenfassen … und besonders die älteren Medien, die ja durch uns böse Blogger vernichtet werden, halten daran fest dass all das Neue viel mehr Nachteile hat als es nützt.
„Da schreibt Lieschen Müller dass sie sich ein Radio gekauft hat. Wen interessiert´s?“ fragte mich ein alter Freund vor kurzem und ich antwortete „Mich. Zumindest wenn ich gerade überlege mir ein Radio zu kaufen und von ihrem Erfahrungsbericht profitieren kann.“
Es ist nicht die Frage ob Blogs, Twitter, Facebook und wie sie alle heißen einen Sinn haben. Es ist die Frage welchen Sinn sie für uns haben, die wir stellen sollten. Nur so kommt man zu einer Antwort die uns weiterbringt.
Ich kann alles lesen. Auch was Lieschen Müller gerade tut. Aber niemand zwingt mich dazu.
10.02.2010 um 10:36 Uhr
Ein wunderbarer Beitrag, der KEINE Ergänzung braucht, sondern nnur ganz viel Verbreitung.
10.02.2010 um 10:56 Uhr
Nana, wer wird denn gleich so schimpfen (aka jammern)? Aber im Kern hast Du Recht.
Da ich derzeit arbeitslos bin, wäre eine Verdienstmöglichkeit per Blog nicht schlecht. Da ich aber von Marketing und Verkaufen so viel Ahnung habe wie der Wurm vom fliegen, lasse ich es so, wie es ist: Mein Blog als meine rein persönliche Denkhilfe. Folglich kann ich mir das Gejammere über ausbleibende Einkünfte sparen.
Generell finde ich es eher positiv, dass es hier in Deutschland eher viele „kleine“ Blogs gibt. Das ist gut für die Vielfalt. In der Summe ist Sowas deutlich relevanter als z.B. eine Huffington Post.
10.02.2010 um 14:15 Uhr
Mal wieder einer dieser „Ich kann das Jammern nicht mehr hören“-Artikel aus der Bloggerszene, der nichts anderes ist – ja, eben – Gejammere. Die eine Seite schimpft, die andere Seite schimpft umso heftiger zurück. Es ist eine abwechselnd friedlich-feindliche Co-Existenz zwischen Blogbefürwortern und -gegnern, die außer Jammerei nichts für die Entwicklung der Mediennutzung beitragen. Und zu viele Blogger fühlen sich auch noch dazu berufen, als Medienphilosophen aufzutreten…
Wenn alle so auf dem beharren würden, was sie gerade tun, wäre die Welt zum Stillstand verdammt. So, wie viele jahrelang gedacht haben, dass das Internet „aus dem Fernsehgerät“ gerülpst kommen muss, wenn es das Wohnzimmer erobern möchte. Gut, dass nicht alle so denken!
Also, weg vom Blog als Einnahmequelle, Möglichkeit zur Selbstdarstellung oder zur Mitsprache – es ist viel mehr!
10.02.2010 um 14:15 Uhr
Ja, du hast Recht. Dennoch bedaure ich, dass es kaum deutschsprachige Blogs gibt, die über Kommunikation im Sinne von Kirsten (super Beitrag!) und Marketing (ich hab auch mein Biz so aufgebaut) hinaus wachsen.
Dabei geht es nicht um Kanzler machen oder sonst was, sondern einfach darum, einen anderen Kanal zu den etablierten Medien zu schaffen.
10.02.2010 um 16:42 Uhr
die kritik an blogs, wie sie z.b bei lumma und anderen auftaucht, bezieht sich aber nicht auf reichweite/relevanz/cash auch nicht zwingend auf originäre inhalte (die inhalte ausländischer blogs wie huffington, wired, techchrunch, mashable, etc. werden auch nicht angezählt) es geht hier nur um ein problem DEUTSCHER blogs:
-das permanente drehen um sich selbst. selbstreferenziell, borniert, und im eigenen schneckenhaus gefangen sein. welches deutsche blog ist den INHALTLICH relevant, wo wird den das politische berlin abseits von parteibüchern stichhaltig zerlegt? STILLE. wo werden denn Technikgadgets unabhängig von Anzeigenkunden zurecht zerrissen? NIRGENDS.
jedenfalls nicht in Dland. dazu surft man über den großen Teich!
ausnahmen gibt es sicher: lumma, print-würgt, massenpublikum,…? aber auf der großteil treffen obige attribute zu.
und das ist nervig. kein mensch will wirklich kükige typen lesen, die bei netzwertig meinen die freiheitskämpfer des internets mime3n zu müssen, dabei aber noch auf den ersten
bartwuchs warten. hallo marcel weiss!
kein schwanz will irgendwelche rezis über nichtige social apps lesen (niemand braucht foursquare und gowalla für irgendwas, nutzenfrei), keiner will lesen wie knüwer und niggemeier meinen, dass sich social media entwickeln wird, oder warum die verlage alle versagt haben,blabla. alles selbstefällige, selbstverliebte scheisse.
und niemand braucht die Lobo-Fresse, oder andere Aufmerksamkeitsökonomen, die sich als netzexperten darstellen um beraterverträge bei dusseligen Firmen oder noch dusseligeren Politkern zu pitchen.
Noch was??? Na dann mal her! Wo ist der unique Content aus Bloggerdeutschland, den es sich wirklich zu lesen lohnt???gt ihn mir und ich revidiere meine Meinung. Ach bitte n icht mit Carta kommen, und aggregatoren wie dem perlentaucher.
btw. written in basic? Eher ein großes NIX, das offensichtlich heute noch schlechter geschissen hat als sonst!
10.02.2010 um 18:19 Uhr
Holla die waldfee.. schon über 3000x gelesen, mein twitter spuckt mir zum Thema so einiges aus, und überhaupt.. so viel zum Thema bringt nix. Danke für den Artikel.
10.02.2010 um 18:28 Uhr
Yesss..
und das wichtigste Argument an alle die sagen „Bloogen bringt nix“ : Eben doch – wenn nicht für iregendwelche Mediennutzung-sammelnden informationsjunkies dann zumindest für den Blogger. Ebenso wie klassisch den Schreiber eines Tagesbuches unter der Bettdecke. Es bringt was.
10.02.2010 um 19:07 Uhr
Gut geschrieben, viele bloggen um damit zu verdienen, aber das ist der falsche Ansatz, denn auf Zwang etwas bloggen und hoffen, damit zu verdienen ist verkehrt.
Wenn man bloggt und es kommt was dabei rum, prima, aber bloggen um zu verdienen ist falsch.
10.02.2010 um 20:31 Uhr
sag mal, was ist denn eigentlich nun mit buzzriders?
s_s
11.02.2010 um 11:05 Uhr
Und Robert hat es wieder geschafft. Publicity ohne Ende – Comments ohne Ende. Auch wenn Deine „Methoden“ vielleicht nicht immer alle verstehen (Blog-Verkauf / Buzzrider-Crowed-Idee / Twit-Verkauf und was auch immer) du schaffst es jedes Mal, dass sich die Menschen mit Dir und Deinen Ideen und Aktionen auseinandersetzen.
Hut ab…
PS: „Kinder des Judas“ ist übrigens ein Vampir-Roman
11.02.2010 um 11:43 Uhr
@mike: Was für Dich relevant ist, entscheidest Du selbst. Und was für Dich relevant ist, muss für jemand Anderen noch lange nicht relevant sein. Und umgekehrt.
Relevanz ist subjektiv. Genau wie Blogs.
11.02.2010 um 12:17 Uhr
Hallo Herr Basic,
schön das es einmal jemand wirklich auf den Punkt bringt. Klarheit ist Wahrheit und Klartext bringt uns oft weiter, als um den heißen Brei zu reden. Weiter so! Beste Grüße, Stefan Berns
11.02.2010 um 13:43 Uhr
1.000 Sympathie-Punkte für diesen Anschnauzer! Und ein großer Dank an Freeman für ASR – einen Blogger, der mir wichtiger ist als Spiegel-Online.
12.02.2010 um 12:19 Uhr
Gut gebrüllt, Löwe! Bloggen ist eine Lebenseinstellung. Blog n Roll:)
13.02.2010 um 10:39 Uhr
Wirklich schöner Artikel. Wer sagt eigentlich das es immer nur ums Geld gehen muss? Es lässt sich ja auch bloggen ohne an Geld zu denken. Einfach nur so zum Spaß. Anscheinend vergessen das aber immer wieder manche Leute und meinen dann solche Aussagen tätigen zu müssen wie du im Artikel erwähnst.
13.02.2010 um 10:56 Uhr
@Christian: eben. Ich blogge, weil es mir Spaß macht, wenn was bei rumkommt, prima. So sollte jeder Blogger denken
13.02.2010 um 21:26 Uhr
Gut geschrieben ist der Artikel überhaupt nicht, klingt für mich im Gegenteil eher wie ein Stammtisch-Rant, der ohne Plan in die Tasten getippt wurde. Dass darauf zwölfhundert Arschkriecher-Kommentare („Du bist so toll und schlau, Robert, wil lieben Dich, weil Du so viel Bekanntheit von früher hast, sonst wärst Du uns scheißegal“) folgen, macht mich zornig und natürlich auch eifersüchtig.
Großes Aber: Ich verstehe, was Du fühlst hinter dem Text und da spricht eine Leidenschaft raus. Die Botschaft kommt hier an. Und ich stehe zu 100% hinter dieser Botschaft. Das gefällt mir. Nach all den „rationalen Postings“ über diese Twitterverkaufgeschichte, in denen Du nur Deine Marketingstrategien verkündest, kommst Du hier sehr menschlich rüber. Gut so.
14.02.2010 um 11:12 Uhr
@Michael: Es gibt Blogger, die ihr Blog kommerziell betreiben. Und warum auch nicht? Gerade in der heutigen Zeit, wo an allen Ecken Hartz4 droht, ist Bloggen als Brötchenerwerb doch gar nicht so verkehrt.
Etwas anders sieht es aus, wenn Jemand versucht oder glaubt, mit einem Blog mal eben das schnelle Geld zu machen. Das ist (derzeig gottlob noch) nicht möglich.
14.02.2010 um 12:49 Uhr
@Siegfried: eben, das meinte ich. Gibt genug Leute, die sich denken „mit bloggen kann man reich werden“ und sich dann wundern und sogar bei ihren Lesern beschweren, wenn das nicht so ist.
Wenn jemand sich sagt, er will von vornherein damit Geld verdienen, ok, wenn er/sie das schafft, prima, Respekt, nur meistens geht sowas daneben.
Wenn jemand aber einfach aus Spaß anfängt und sich dann ein „Verdienst“ einstellt, ist das was anderes, und genau so sollte man rangehen, einfach drauf los bloggen und wenn sich was einstellt, prima.
14.02.2010 um 23:16 Uhr
Mea culpa,
Ihr Name wurde meinerseits falsch intoniert und Ihre Intention nicht erschöpfend artikuliert (wenn auch unbewusst) , trotzdem versuchte ich einen, hoffentlich, gedachten Gedanken zu transportieren.
Letztendlich hoffe ich auf eine „unbefleckte Empfängnis“,
um nichts mehr kann es gehen.
18.02.2010 um 13:02 Uhr
Gratuliere! Sehr schöner Beitrag der das derzeit so heiß gekochte Thema mal plastisch zusammenzimmert.
Zentrales Thema ist, finde ich immer wieder, zu fragen: Warum schreibt der Autor sein Blog?
Ein „Weiter so!“ an alle Blogger die Spaß dran haben sich zu äußern und ihre Meinung frei mit anderen auszutauschen, will ich auch ergänzen. Gerade das macht ja den Unterschied zu den vielen ach so erfolgreichen kommerziellen Seiten (incl. deren Blogs, weils ja grad ’schick‘ und ‚in‘) aus.
Individuality vs. Commerce!
15.08.2010 um 00:46 Uhr
LOl, wasn geiler Artikel, du sprichst mir aus der Seele. Gerade über Google hierher gefunden. Werd ich defintiv weiterempfehlen.
PS: Mag deinen Schreibstil :)