Ich für meinen Teil habe es aufgegeben, für „dont DSGVO panic“ zu werben und sich nicht auf das Gequake einzulassen.

In einer Mischung aus Eigeninteressen haben Verbände, Netz-Speaker, Politiker, Medienmacher und Rechtsanwälte die Angstmeute bewusst und gezielt vor sich dahergetrieben, wie eine Herde Schafe. Da sich auch Blogger ohne jegliches Gefühl für ihre Mitverantwortung – wer publiziert trägt für Dritte Mitverantwortung, nicht nur für seine eigenen, zumeist langweiligen AdSense-Einnahmen – in das Jammertal haben mitreißen lassen, ist mein Mitgefühl maximal begrenzt. Ich bin eher über den Egoismus der vielen Markt- und Mitschreier maximal entsetzt. Dass nun Blogger angeblich reihenweise ihre Seiten schließen, darüber werden die verantwortlichen Förderer des Angst-Effekts im Nachhinein natürlich keinen Ton verlieren. Warum auch? Sie haben ihre Schäfchen bis dahin ins Trockene gebracht, wenn sich der Rauch um Nichts gelegt hat. Collateral Damage heißt es so schön schon:)

Aber auf der anderen Seite bin ich dem Ganzen auch irgendwie dankbar: Erst dadurch habe ich wirklich verstanden, wie leicht es eine AfD auf einem ganz anderen Spielfeld mit exakt den gleichen Mustern hat, Angst und Getöse zu säen und zu ernten. Generell gilt: Das typisch netzhysterische Herumgekreische und Shitstorming hat seinen Boden jahrelang in allen Lebenslagen genug gedüngt. Es ist Erntezeit für Angstmacher und besorgte Bürger.

Zurück zum Thema. Für die Smarten und kühlen Rechner eine rationale Ableitung und Abwägung ob möglicher Rechtsrisiken, die „Blogger 20 Millionen Euro kosten“: Rechtsanwältin Nina Diercks geht es auf Twitter in einem Thread mundstückchengerecht durch. Für Gewerbliche anbei eine Übersicht zum UWG-Klagerisiko. Wird zwar nichts nützen, den Schaden der Schreihälse gutzumachen. Nutzt denen, die Risiken kalkulieren können.

Das Foto ist von Tanja Askani, die ihr gerne ansprechen könnt: Sie kann euch u.U. zeigen, wie es ist, Wölfe hautnah zu erleben. Ein Biss und ihr seid sofort tot;)