zum Artikel „Warum“ habe ich zwei Kommentare herausgefischt, die ich hier gerne separat aufzeigen möchte. Als Erwiderung zu den beknackten und sich immer wiederholenden Kritiken an Blogs, die manche auch noch glauben und sich danach ausrichten. Der eine Kommentar ist von einem Blogger, der privat bloggt und eine klasse Analogie wählt, um die Vielfältigkeit aufzuzeigen. Der andere Kommentar von einer Bloggerin, die auf ihrer Unternehmensseite bloggt. In der Tat ein „Kommerzblog“, was nicht weniger spannend und weniger menschlich ist, weil es ein Mensch ist, der dahinter steht. So wie jedem Blog, ausnahmslos!

Kommentar von Jo JMatic (sein Blog), eine wunderschöne Fußball-Analogie:
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Ich sach mal:

Das Geschreibe im Netz, an Plätzen, die man Blog nennen kann (wenn man will), is’ wie Fussball:

Das Spiel ist manchmal genial, öfter mal “Aua”, aber hoffentlich immer mit Herz gespielt, egal ob 1. Liga oder Kreisklasse, egal ob 70 000 am Rande brüllen, oder nur zwei Dutzend am Spielfeldrand alles besser wissen.

Die Interviews mit den Stars sind manchmal genauso so “Auaaua”, wie ihre Flanken es ab und an sind. Und Leute, in der Kreisklasse hab’ ich schon Pässe von Mitdreissigern gesehen … Wow! Hammer!

Es gibt Fussball-Experten, da rollen sich mir die Fussnägel hoch, wenn sie den Mund aufmachen. Es gibt aber auch so Momente, da wird ein Expertensatz augenblicklich zur ewigen Floskel.

Was tun Fan und Spieler nach’m Spiel? Denken wieder an’s nächste Spiel, während sie ihr Bierchen schlürfen.

Es gibt Spiele die hat man nach dem Abpfiff schon fast vergessen, und es gibt welche, die bleiben unvergessen.

Muss man Fussball mögen? Nein. Braucht man Fussball unbedingt? Nein. Ja. Rettet er die Welt? nein. Ja. Warum spielen Leute Fussball und andere schauen ihnen zu? Weil es ihn gibt. Fertig.

Ich kicke zumeist auf der Wiese. 2 gegen 2. Die Tore sind unsere T-Shirts und es schauen höchstens ein paar Leute zu, die vorbei kommen, und die Frauen, die uns abholen, später. Na und. Macht einfach nur Spass.

Braucht irgendwer diesen, meinen Kommentar zum Thema “Bloggen” mit der grenzwertigen Fussball-Metapher unter diesem sehr launigen und authentisch wirkenden Artikel? Nein. … aber ich hab’s getan, weil er da ist – der Artikel. Ich hab’ gelesen und geschrieben, weil’s Schbass gemacht hat.

Bloggen ist ein einfaches Spiel.

Nach dem Kommentar ist vor dem Artikel.

Ich habe fertig.
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Und der Kommentar von Kirstin Walther (ihr Blog):
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Gut gebrüllt, Löwe! :-)

Vielleicht sollte man das Wort Bloggen gedanklich mal mit Kommunizieren ersetzen, denn nichts anderes ist es meiner Meinung nach. Ja und MENSCHEN kommunizieren – niemand sonst in diesem Medium. Es sind nur andere Kanäle, die es erleichtern und die mehr andere Menschen erreichen.

Und so vielfältig wie Menschen, sind deren Blogs. So wichtig und so unwichtig, so allgemein und so speziell, so sympathisch und so unsympathisch. Die einen bloggen, weil sie gern kommunizieren, gern mit neuen/gleichgesinnten Menschen im Gespräch sind. Andere machen es vielleicht, um ein paar Cent nebenher zu verdienen. Wie es beliebt und wie die Schreiber eben sind!

Und die Leute, die ihre Zeit damit verbringen wollen, zu bewerten wie und warum andere auf diesem Weg kommunizieren… Ja, mein Gott. Sollen sie halt, wenn sie nix besseres zu tun haben. Solche treffen wir auch im echten Leben und ignorieren sie womöglich, wenn wir merken, daß da nicht viel dahinter ist, außer oberflächlichem, höchst wichtigem Gerede.

Es geht hier NUR um die Menschen dahinter – völlig klar! Das lerne ich auch. Früher dachte ich immer, ich müßte als Unternehmerin ausschließlich an Umsatz und Umsatzrendite gekoppelte Gründe für Bloggen, Twittern usw. haben. Das haben mir einige schlaue Menschen immer wieder eintrichtern wollen. Heute weiß ich, daß ich in erster Linie Spaß habe, mit anderen im Dialog zu stehen – egal über welchen Kanal.

Und wer hätte es gedacht: Ich habe Spaß, es fühlt sich gut an und deswegen ist es mir wichtig und das allergeilste ist: Es sorgt komischerweise erst recht für mehr Umsatz und mehr Bekanntheit der Firma und wird so langsam zu meiner Devise: Mehr verkaufen durch weniger verkaufen! ;-)

Sicher funktioniert auch der herkömmliche Weg, aber der macht eben nicht so viel Freude – jedenfalls mir nicht.
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Auf ihrem Blog hat sie das im Artikel „Dialog macht Spaß und bringt weiter!“ bereits schon einmal ausgedrückt. Und nein, ich hinterfrage nicht mehr, warum dieses Blog eines „kleinen Mittelständlers aus dem Osten“ alle Blog-Bemühungen der deutschen Großunternehmen in den Schatten stellt:)