Aus der Blogvorstellung No. 10 heraus habe ich Steve Rückwardt, den Betreiber des Lex-Blogs, spontan auf Twitter gefragt, ob und wie ihn das Blog beim Geschäft unterstützt. Heraus kam eine längere Antwort per Mail, die lesenswert ist. Und zudem einen Einblick abseits der Konzernwelt bietet, die in Relation zu kleineren Unternehmen ungleich mehr in die kommunikative Internetwelt investieren. Sprich, man hat weitaus begrenztere Mittel und Ressourcen, um eine Präsenz im Netz aufzubauen. Zudem fällt ein Punkt besonders auf: Ein Blog ist nix für Ungeduldige, es ist langfristig zu planen und anzugehen. Das zeigt sich auch bei Steve.

Steve Rückwardt dazu:
Es war für mich ein ein Weg, allgemeine Themen, welche sich z.B. im täglichen Support wiederholen niederzuschreiben und Kunden dann darauf zu verweisen bzw. diese Artikel dann eben als allgemeine Hilfe im Netz bereitzustellen. Hatte dies bereits seit 2007, jedoch war es da eine statische Seite (unter anderer URL) und mit leider etwas wenig Inhalt. Auf die Blog-Variante bin ich dann Ende 2009 gewechselt.

Aber Du hast schon Recht, im weitesten Sinne unterstützt es mein Geschäft und lex-blog.de hat sich auch wirklich gut entwickelt. Ich kann zwar nicht mit 100.000den Besuchern täglich glänzen, aber dies liegt sicher auch mit daran, dass es a) ein fachspezifisches Themenblog ist und b) ich es zeitlich – leider – nicht schaffe täglich etwas zu schreiben.

Mir macht es viel Spass mich im SocialWeb zu bewegen und daher hoffe ich, dass ich es schaffe, dem Projekt zukünftig spürbar mehr Zeit einzuräumen und somit auch mehr Content zu liefern.

Wie unterstützt mich nun lex-blog.de bei meinem täglich Geschäft? Einerseits natürlich darin, dass ich entsprechende Themen veröffentliche und somit meinen Kunden diese quasi jederzeit zum Nachlesen bereitstelle, ohne dass diese etwas dafür zahlen müssen. Sicherlich ein Punkt, der mit zur Kundenbindung beiträgt. Weiterhin spielt natürlich auch das Personal Branding eine Rolle. Meine Artikel stehen ja nicht nur meinen Bestandskunden sondern der ganzen Welt zur Verfügung. Auf diese Weise schaffe ich mir natürlich Aufmerksamkeit in diesem spezifischen Themengebiet.

Ich sehe es nicht primär als Einnahmequelle sondern vielmehr als eine weitere Art, mit Kunden zu kommunizieren und Ihnen eine Anlaufstelle bei Fragen und Problemen zu geben. Neben dem Blog agiere ich auch noch via Twitter (@lex_blog) und über das Lexware User-Forum auf XING (lex-forum.net). Mittelfristiges Ziel ist es, diese 3 Dinge vernünftig miteinander zu verknüpfen und somit dem Anwender eine optimale Unterstützung zu liefern.

Viele Anwender schreiben Kommentare im Blog oder kontaktieren mich über das Kontaktformular und stellen Fragen. Ich bin kein Typ, der hier gleich sagt „Kohle sonst sag ich nix“. Dies ist nicht meine innere Einstellung. Kleinigkeiten beantworte ich gern auch mal einfach so, verweise auf Artikel, Forenbeiträge oder schreibe eben kurz, was zu beachten ist. Klar ist aber auch, dass ich von irgendetwas leben muss. Denn viele Kleinigkeiten am Tag zu beantworten, kann schon mal dafür Sorgen, dass der Tag rum ist aber ich kein Geld verdient habe. :) Soll heissen: wenn der Sachverhalt zu komplex ist, oder die Anfrage in ein längeres Email-hin-und-her-schreiben mündet, dann verweise ich auch direkt auf meine Preisliste und biete an, via Fernwartung den Sachverhalt anzuschauen, was jedoch in den meisten Fällen ein kostenpflichtiger Vorgang ist.

Auf diesem Weg bringt es natürlich auch Neukunden bzw. Umsatz. Ich hatte sogar schon Fälle, in denen ich gern und kostenfrei geholfen habe, die Kunden waren danach so dankbar, dass Sie auf eine Bezahlung bestanden haben. Neulich erhielt ich z.B. einen Einkaufsgutschein mit einer Dankeskarte, so etwas freut mich dann natürlich um so mehr. Wobei ich nicht mal so recht weiss, welcher Sachverhalt genau hier von mir geklärt wurde. :)

Das etwas Schwierigere ist bei meinem Thema von lex-blog.de, dass ein relativ grosser Teil der Anwender mit dem SocialWeb eher nicht oder nur wenig vertraut ist. Dies ist einer der Gründe warum ich das Ganze auch sehr langfristig sehe. Also im Moment ist der Blog nicht kostendeckend, entwickelt sich aber gut und ich hoffe, meine Supporttätigkeit mit meinem Engagement im SocialWeb gut verknüpfen zu können, so dass es eine WinWin-Situation für mich und die Anwender wird. :)