allerorten trommeln die Auguren, Infografiker, IT-Anbieter bis hin zu Suchmaschinenanbietern wie Google, dass wir bald mehr Zugriffe aufs Netz via Smartphones denn über herkömmliche Computersysteme verzeichnen werden.
Nehme wir an, die Trendaussagen sind nur halb richtig, muss man sich als Blogger dann nicht die Frage stellen, was das für das Blog bedeutet? Schaue ich heute auf Google Analytics, so besuchen gerade einmal 2,2% aller Besucher mein Blog über mobile Geräte. Aber auch nicht wirklich, denn 86% dieser mickrigen 2,2% stammen von ipad-Nutzern, also nicht gerade einem kleinen Smartphone-Device (say iPhone, Android…). Soweit meine Daten dazu. Ich kann diese Besucher sozusagen fast schon ignorieren. Oder? Denken wir etwas weiter.
Smartphones sind prinzipiell nicht gerade superb dafür geeignet, als bequemes Texterfassungssystem lange Blog-Kommentare zu erlauben. Somit schließt sich mein Gedanke unmittelbar daran an, das „mobile“ Blog im Sinne eines reinen Lese-Szenarios zu betrachten. Mein primärer Gedanke würde demnach nicht darauf liegen, wie ich das Kommentarlayout für mobile Nutzer gestalte, sondern wie mein Blog überhaupt mobil lesbar wäre.
Dazu stehen mir folgende Mittel als WordPress-Blogger zur Verfügung:
1. Das Plugin WP Touch bietet eine gute Möglichkeit, das Blog für mobile Nutzer lesbarer zu übertragen.
2. Ein voller RSS Feed ist in meinen Augen wichtig, damit mobile Nutzer über Apps wie Google Reader meine Inhalte bequem erfassen können.
3. Ich gehe davon aus, dass wir in der mobilen Zukunft weitaus mehr Zugriffe auf externalisierte Bloginhalte verzeichnen werden. Was? Inhalte eben, die über Aggregatoren wie Google Reader angezeigt werden. Insofern werden Blogger vermehrt Traffic-Rückgänge verzeichnen, die sie auf dem Blog direkt erfassen. Somit sind wir davon abhängig, dass Anbieter wie Google uns Möglichkeiten in die Hand geben, externen Traffic besser zu erfassen. Die Zahl der RSS Abonnenten alleine reicht da nicht aus.
4. Das hat etwas anderes zur Folge: Was wir heute schon seit dem Aufkommen von RSS beobachten können und was sich weiter mit der mobilen Nutzung verschärft, ist der besagte direkte Trafficrückgang des Blogs. Nochmals zum Rückgang, den ich auch schon im Punkt 3 genannt habe? Ich bezeichne es so, da nicht im gleichen Tempo Trafficanstiege beim mobilen Trafficanteil auf dem Blog zu verzeichnen sind wie die mobile Nutzung stark zunimmt. Sprich, der mobile Traffic geht am Blog vorbei. Na und, könnte man sagen? Nicht ganz „na und“. Das wird das Problem der Monetarisierung von Blogs weiter verschärfen. Ob Affiliate oder Bannereinblendung gegen Bares, der Blogger wird sich umschauen müssen, wie er das lösen will.
Weitere Punkte, die es zu beachten gilt? Wie sieht es mit dem Befüllen und Warten von Blogs über mobile Geräte aus? Was sollte man sich da überlegen?
25.03.2011 um 11:04 Uhr
Siehe meinen letzten Beitrag oder habe ich dich gar dazu inspiriert? Ich denke dass es echt die Zukunft ist aber man muss sich tatsächlich auf die Neuerungen umstellen und eine andere Experience bieten um sich da von der Masse abzuheben. Von Sachen wie WP-Touch halte ich nichts weil sie einfach langweilig sind.
25.03.2011 um 11:36 Uhr
Im mobilen Bereich (als aktiver Nutzer eines Smarphones) lese ich Blogs und Webseiten direkt oder über den Umweg mobiler RSS Reader. Und dabei benötige ich definitiv schnell ladbare Webseiten ohne viel Schnickschnack, langweilig hin oder her. Kleiner Bildschirm und die Downloadrate sind die Knackpunkte. Ich will dann einfach nur lesen. Kommentieren ist dann schon wieder schwieriger, wie bereits gesagt wurde.
Zur mobilen Verwaltung habe ich mal das Plugin WPhone Admin verwendet, war mir aber letztlich zu umständlich. Da geht ein voller mobiler Zugriff auf das WP Backend ohne Screen-Anpassung fast gleich gut. Die Frage ist dann eher, ob man sein Blog überhaupt vollwertig mobil verwalten möchte.
25.03.2011 um 11:37 Uhr
@Dennis, oh, auch was dazu geschrieben? Gleich lunzen :)
25.03.2011 um 11:41 Uhr
Ich lese fast nur noch Blogs via iPad. Das führt zu zwei Veränderungen:
Kommentarfaulheit. Ich schreibe dann, so wie in diesem Moment, den Kommentar mit der Bildschirmtastatur des iPads, aber deutlich seltener… finde ich.
Like & Re-Tweet-Faulheit. Da ich mich beim iPad-Safari-Browser für jede Sache bei FB anmelden muss, nutze ich so weniger / andere Quellen für Likes etc. Und die neuen FB-Like-Bestimmungen machen es sicher nicht leichter…
Ich habe früher auch eine Weile WP Touch genutzt, oder PadPressed getestet. Die einzige Lösung ist aber aus der Sicht heraus ein Design, was für alle Geräte gedacht ist.
Vielleicht nicht die schönste Lösung, aber schau Dir meinen Blog http://padlive.de an.
Viele Grüße aus Essen,
Gerd
25.03.2011 um 12:18 Uhr
@Robert: Ich dachte ich hätte dich inspiriert weil es zeitlich auch gepasst hat ;)