überall liest man heute Social Media da, Social Media bla. Social Media sei „Gespräche“, „Kuscheln“, „Labern“, „Markenfetisch“ und was weiß ich was .. erst Zuhören, dann Reden, authentisch sein, offen sein und alle weitere Jesus-Eigenschaften, oh lieber Gott.
Jeder Depp weiß, dass man vor dem Zuhören über das Zuhören das Sprechen lernt, dazu brauche ich keine depperte Social Media Verkaufspräsentationen.
Jeder weiß, dass man authentisch gar nicht sein kann, oder soll man sagen, was man wirklich denkt? Ernsthaft? Hey, wir haben ein Produkt, das nicht besser als die anderen ist, aber kauft es? Das erwartet auch kein Mensch.
Offen? Was heißt offen? Was heißt reden? Soll ich mich von allen +3.000.000 Gewerbebetrieben auf Facebook vollquatschen lassen?
Dieser ganze Schrott, der unter Social Media verkloppt wird, den Kunden schon begierig nachfragen, ob man „Social Media könne“, selbst die setzen dem Quatsch auf.
Dabei vergessen die meisten, die Hausaufgaben zu machen, bevor man Kuschelliegen auf Facebook für Kunden baut, um die größte Marken-Swingerparty aller Zeiten zu veranstalten. Die größte Herausforderung ist mehr als banal und doch vergessen: Wie stelle ich die Informationen so präzise wie nur möglich zusammen, damit der Kunde sie mit Lust und Laune und mit wenig Zeitkonsum wahrnehmen kann? Und was mittlerweile noch viel wichtiger wird: Wie sorge ich dafür, dass die Informationen weitergetragen werden können? Indem ich Kunden zumute, den Text zu kopieren und an Kumpels oder Kollegen weiterzuleiten? Ach, Bookmarken und dann weiterleiten? Ich kenne Unternehmens-Websites mit über 200 Links bereits auf der Startseite. Knusper knusper social media geknusper, da hat der alte Zopf lange Haare bekommen, weil jede Abteilung unbedingt auf die Startseite wollte. Irrsinn, purer Irrsinn. Und dann dieses Monster mit Social Media noch weiter verkomplizieren? Geht nach Hause!
Alles, was dazu beiträgt, überhaupt den Informationsfluss zu strukturieren und zu fördern, trägt erst dann dazu bei, dass ich mir nun auch Gedanken machen kann, wie ich auf die social porn Kuschelliege kann. Oder mir gar nicht erst die Frage stellen muss, ob Social Media Kuscheln 24/7 nötig ist oder nicht.
Heute ist es ein digitales Unding, dass man sich als Kunde zu erheblichen Zeitkosten informieren muss. Was soll diese Zumutung? Finde mir die 20 neuesten Handys, die man draußen finden kann. Und zwar so, dass ich weiß, was neu ist, was sie können und was nicht. Ich habe das mit Netzprofis gemacht, die haben locker an die 2 Stunden benötigt. Und es wird angesichts immer kürzerer Produktzyklen immer schwerer für Unternehmen, überhaupt noch Kunden zu vernünftigen Kosten zu erreichen. Ganz so, als hätten die „Social Media habe ich auch im Paket“-Agenturen ebenso wie die Unternehmen selbst da draußen vergessen, was überhaupt das Netz im Grunde darstellt. Informationen von A nach B tragen. Da muss man keine Social Media Theorien diskutieren oder darüber quatschen, was Social Media eigentlich soll, außer dass es cool ist.
Arbeitet zunächst am Grundproblem der Informationsflüsse, dann gerne auch an Kuschel-Strategien.
12.08.2010 um 11:35 Uhr
Da lief wohl eine fette Laus über die Leber. Erinnert mich an meinen „Social Media Idealisten“ Beitrag http://www.sichelputzer.de/2010/07/12/social-media-idealisten/ :)
12.08.2010 um 11:55 Uhr
Drakan zu Alder: Alder, pass uff
>beide schweigen, schauen sich anlängerimmer nochbeide schweigen, schauen sich an<
Drakan: Un' jetzt kaufst du meine alter Karre auf http://www.altekarre.de slash Drakan
Alder: Fett, du bist so "Social Media"
Drakan: Isch weiss, Respekt und volle Transpiranz, gelernt is' gelernt.
12.08.2010 um 11:55 Uhr
Nächster Tag
Drakan und Alder treffen sich
Alder: Deine Karre, ey, voll fett mit, ehm, Info vertaggt
Drakan: Yo, I’m king of spraydoose
Alder: Absolute Transpirant, wie du gestern gesagt hast.
Drakan: Mann, hab’isch nicht gesagt, hab ich zugehört
Alder: ok, aber die alte karre gefällt mir net
Drakan: ey, unsere Relaischion is‘ voll gut am hypen, oder!?
Alder: yo, und die alte karre is‘ alt.
Alder: Pass uff, Isch hab’s gespreadet in meiner Hood
Drakan: ey, Kollege, du bist voll der Friend
Alder: Der Robert nimmt deine alte Karre
Drakan: Der is‘ auch so krass Social Media
Alder: yo, der mag die schnellen Tags
Drakan: Robert slash korrekt
12.08.2010 um 11:57 Uhr
lern schreiben alder, gorregd nicht korrekt,
12.08.2010 um 12:28 Uhr
Ist ja alles soweit richtig. Ist es aber nicht auch so, dass es die Social-Media-Nutzer als merkwürdig, als unzeitgemäß, als altbacken empfinden, wenn „ihre“ Marke nicht vertreten ist? Da entsteht schon ein gewisser Zugzwang, dem sich die Unternehmen stellen müssen.
12.08.2010 um 12:29 Uhr
Drakan: Mann, eh, Vietbag übern Social Media Schannel, shit, der kann des, der Robert, fuck, un‘ rescht hat auch. gorregd mit K, ey, wie bei Kustaf, isch bin auch, ey
Robert, nicht nur, dass du echt krass gut zu hören kannst, (fuck, fuck, fuch) ehm, du hast auch grad die Social Media Master Prüfung bestand un‘ einen Preis gewonnen – die alte Karre
Du musst nur auf altekarre.de slash Drakan gehn un‘ deine Lieblingsmaße eintragen….un einmal gorregd gorregd schreib’n. Un‘ alles anklicken, alles.
– legt auf –
Ey, Alder, sind Abofallen eigentlisch auch Social Media?
12.08.2010 um 12:55 Uhr
Solange die Marketing- und Werbefuzzis „Social Media“ sagen und „Reklame, wie bisher“ meinen – solange ist das nur Generve. Die eigentliche Herausforderung ist es doch, Kunden ernst zu nehmen und mit ihnen einen Dialog zu fahren. Das hat nix mit Kuscheln zu tun. Denn Kuscheln tue ich nur mit Katzen und kleinen Kindern und anderen Subjekten, die ich nicht wirklich ernst nehme.
Der Gegensatz zu Kuscheln ist harter, offener, ehrlicher Sex. Dabei muss ich aber etwas von mir preisgeben, meinen Partner befriedigen – und dann erst mich.
Die Reklame-Fuzzis können einfach nur schlechten Sex.
12.08.2010 um 13:01 Uhr
Danke für diesen interessanten Einblick in die persönliche Sichtweise auf Social Media (Gelaber). Sehe ich zum großen Teil auch so. Das Argument mit der Informationsüberladung und kurzen Produktzyklen sehe ich allerdings nicht so. Die kurzen Produkzyklen wären auch ohne Social Media da und damit auch die Schwierigkeit, die beste Digicam, das beste Smartphone etc. zu finden. Die Unternehmen preisen ihre Proudkte stets als supi dupi top an, klar natürlich. Die Arbeit das das richtige zu finden (ich möchte, aber eines in blau), was den eigenen Bedürfnissen entspricht, bleibt. Mit Social Media muss man halt nun etwas lesen und zwar die Kundenbewertung, um sich ein Bild zu machen. Die Entscheidung muss man dann zwar trotzdem selbst treffen, aber wenigstens hat man eien Überlick über die Pros und Cons. Und 2 Stunden? So what. Jeder, der eine vernüftige Kaufentscheidung treffen will, würde auch mindestens zwei bis drei Geschäfte abklappern und sich ein Produkt erklären lassen. Das dauert länger.
Aus Agentur-Sicht kann ich nur sagen, dass Unternehmen für sich in der Tag langsam Zugzwang spüren und Vorschläge für Social Media von den Agenturen fordern. An diesem Punkt trennt sich allerdings dann die Spreu vom Weizen, nämlich die Agenturen, die dann mal eben eine Facebook-Seite für den Kunden aufsetzen und dort alles reinpacken („Schade, dass man keine PDFs hochladen kann“), was irgendwie reinzupacken ist. Dann gibt es Agenturen, die ihren Beraterauftrag ernstnehmen und sagen: „Hey, es macht für euch keinen Sinn, sondern nur Arbeit“. Diese werden nachhaltig profitieren, auch wenn ihnen kurzfristig die Honorare für die Facebookseite flöten gehen. (Auch das Thema ist lang und breit besprochen worden).
12.08.2010 um 13:40 Uhr
Joachim Graf bringt es schön auf den Punkt. Was er anspricht ist nämlich die Pflicht. Viele die es verkaufen, erzählen eben nur von der Kür weil sie von der Pflicht keine Ahnung haben.
12.08.2010 um 13:55 Uhr
Verbalerotisch geht hier ja einiges, harharhar hm hm. „Harter, offener, ehrlicher Sex“ – „auf den Punkt gebracht“. Gemeint ist wohl der Höhepunkt. Da offenbart sich mal wieder, um was es im Internet eigentlich geht: Porno, Alda!
12.08.2010 um 14:30 Uhr
Erstaunlich, immer wieder auf’s neue, wie lange manche Menschen brauchen um manche Zusammenhänge zu begreifen. Was alles unter „Social Media“ mittlerweile verstanden wird, das war nur einer Frage der Entwicklung und der Weiterentwicklung des Begriff.
Ähnlich ist es beim Thema „Öl“, wovon ja auch alle sagen das es endlich ist. Dem ist zwar auch so, bezogen auf das reine Fossile-Öl, aber was hindert die ÖL-Konzerne daran, einfach auf Bio-erzeugtes ÖL den Aufkleber, ÖL drauf zu machen?
Letztendlich sind solche Begrifflichkeit formbar.
12.08.2010 um 22:50 Uhr
Die 20 aktuellsten Handys findet man übrigens ganz einfach auf dem Sofa-Kurier ;-)
Just one click away…
http://sofa-kurier.de/12/08/2010/grimmi69/die-20-aktuellsten-handys-kurz-vorgestellt/
13.08.2010 um 03:15 Uhr
Am geilsten an diesem ganzen Zirkus finde ich eigentlich, dass alle immer gleich zustimmen. Jeder hat es gewusst. Keiner vertickt irgendeinen Scheiss……
hachja.
13.08.2010 um 13:45 Uhr
Man muss es mit Social Media ja nicht übertreiben. Es geht meiner Ansicht nach vor allem ums Branding, ums „Dasein“. Man möchte da sein, nicht einfach nur bei google gefunden werden. Wer heute nicht bei Facebook ist, wird nunmal als „altmodisch“ deklariert. Letztendlich bietet Social Media uns doch neue Möglichkeiten Viralmarketing zu betreiben. „Kostenlos.“ (Ich weiß, Zeit ist Geld). Und Tatsache ist ebenfalls das es nicht nur unser Verhalten ändert, sondern auch das Konzerne von denen wir in punkto Online-Marketing abhängig sind, wie z.B. Google: http://bit.ly/bMEMTV
Ich kann die Position einiger Leute aber natürlich gut nachvollziehen. Es ist letztendlich auch eine Generationenfrage. Ich mit meinen 20 Jahren, welcher die Pubertät mit Social Media und ihrem Wachstum gelebt hat, habe natürlich eine andere Einstellung zu diesem Thema. Vielleicht weil ich meiner Ansicht nach mehr Abhängigkeiten erkenne und erlebe!
14.08.2010 um 09:27 Uhr
Meine Kunden wollen „Social Media machen“. Was soll ich ihnen sagen? Dass sie das schön bleiben lassen sollen? Dann gehen sie zu jemand anderem. Oder bleiben bei mir, sind aber schlecht beraten. Ich werde ihnen weiterhin beibringen, erst zuzuhören. Das ist nämlich der Moment, indem sie innehalten und vor allem „den Mund halten“ (sorry). Und wenn sie dann ins Zuhören vertieft sind, komme ich und zeige ihnen, wie man Nachrichten auf den Punkt bringt. Wie man interessante Nachrichten erstellt, die sich ganz einfach verbreiten lassen. Die Themen, die für die Nutzer interessant sind, kennen sie ja jetzt — wenn sie gut zugehört haben.
Und dann erkläre ich, dass es nicht toll ist, so ein Ding wie Vodafone Boost für Facebook zu bauen. Das ist übrigens mal ein echter Beweis dafür, was passiert, wenn man den Mund öffnet und NICHT zuhört: während Vodafone bei Facebook lustig Boost anpreist und das ganze zu einem Riesending aufbläst, beschweren sich die Kunden auf der Pinnwand über das neue HTC Desire Update, das ihre Handys in Werbetrommeln verwandelt hat. Was sagt Vodafone dazu? Erst mal nichts. Die haben ja jetzt Boost und alles ist gut. Also, inzwischen haben die einen neuen Software-Update angekündigt, schon klar. Aber Am Starttag von Boost hatte Vodafone ganz eindeutig ganz andere Sorgen als seine Kunden.
16.08.2010 um 13:44 Uhr
Ein Beitrag der in meiner Lieblings-Sprache geschrieben ist: TACHELES. Herrlich :-)
18.08.2010 um 22:22 Uhr
Sehr schöne Gegendarstellung, gefällt mir gut. Vor allem, dass „authentisch“ nicht das Allheilmittel ist und nicht jeder, der authentisch durch’s Netz steigt, auch gleichzeitig ein Gewinner ist, gefällt mir. So ähnlich (vielleicht nicht ganz so drastisch) habe ich es auch in meinem Artikel ausgedrückt: http://www.besser20.de/unsere-gedanken-zu-den-10-tipps-zum-einstieg-ins-social-web-des-bvdw/1305/
02.09.2010 um 00:08 Uhr
Also im Grude gebe ich dir (ich darf doch du sagen) ja Recht. Das ganze Gerede um Social Media und Co. nervt unendlich. Jeder ist plötzlich ein Spezialist und in den einschlägigen „Fachmagazinen“ lese ich immer und immer wieder die gleichen Tipps von mehr oder weniger den gleichen Leuten. Allerdings gilt auch für unsere Branche, dass wir unsere Kunden da abholen müssen, wo sie stehen und ich kann aus meiner Erfahrung als Berater und nach vielen gehaltenen Vorträgen nur sagen, dass viele Unternehmen im Bezug auf Social Media (und ich kann den Begriff auch nicht leiden) nach wie vor im Dunkeln tappen. Oft fehlen die Basics. Die einen benehmen sich wie das scheue Reh im Scheinwerferlicht, bleiben wie angewurzelt stehen und werden sich vor lauter Angst die Kontrolle über Marke und Unternehmen zu verlieren oder dem Datenschutz nicht gerecht zu werden wahrscheinlich nie zu einer Strategie entscheiden während die anderen so damit bemüht sind jeden „neuen“ Kanal zu bedienen, dass sie vergessen ihre Kunden zu bedienen. Daher kann ich nur sagen, dass Dinge, die für uns logisch und selbstverständlich sind für viele Unternehmen eine wahnsinnige Hürde darstellen. Vor allem in großen Unternehmen in denen sich plötzlich hunderte von Mitarbeitern dazu berufen fühlen die Kundenkommunikation eigenständig in die Hand zu nehmen gilt es erst einmal die Basics zu vermitteln und dazu gehört vor allem, dass so oft zitierte Zuhören um später sprechen zu lernen. Ich denke wir befinden uns am Anfang einer langen Reise und es wird noch einige Zeit brauchen bis die Kommunikation im Web 2.0 (übrigens auch einer meiner Lieblingsbegriffe) so selbstverständlich ist wie das mobile telefonieren und so lange werden wir uns auch noch mit diesem Gelaber von vermeintlichen Spezialisten abgeben müssen. Trotzdem gilt im Social Web oder wo auch immer, dass die Botschaft und ihre Aufbereitung im Vordergrund stehen müssen. Social Media braucht eine klare Strategie und auch in den „neuen Medien“ gilt, wer nichts zu sagen hat sollte auch hier schweigen.
07.10.2010 um 16:37 Uhr
so ’ne miste
14.10.2010 um 19:33 Uhr
Scheiss drauf…..
27.10.2010 um 00:02 Uhr
Social Media ist was es sagt, wie es heißt: Ein Pausenhof, auf dem die Inhalte nochmal neu beredet werden und manchmal erst die letzte ‚Stunde‘ Sinn ergibt dadurch, durch unsere Freunde.
Social Media Culture. Für mich mehr eine Philosophie, die man leben muss und dabei lernen. SoMe, Kommunikation, etc. buzzwords etc. Wie auch immer ihr das nennt, ich nenn es ehrlich und offen Leben.
27.10.2010 um 00:31 Uhr
Haha, die Abkürzung von Social Media ist SM.
Noch Fragan, Dragan?
;)