liebste, allerliebste Unternehmen. Liebe Wirtschaft. Liebe PR-Agenturen. Allerbeste PR-Mitarbeiter aus den Abteilungen. Es ist mir bisschen peinlich, Euch mit im Grunde genommen Sesamstraßen-Logiken anzusprechen. Es geht um eine ganz einfache Sache. Die so immer noch weit davon entfernt ist, Standard zu sein.

Meint Ihr nicht, dass es Zeit wird, auf Euren Presseseiten auch Blogger direkt anzusprechen? Es muss ja nicht gleich eine Link-Benamselung „Blogger/Presse“ sein. Aber es würde schon reichen, wenn Ihr hin und wieder Eure Beschreibungen ergänzt.

Wir leben im 21. Jahrhundert. Presse ist Presse, Presse bleibt irgendwie Presse. Blogger sind Blogger, bleibt auch genauso. Und strategisch ist es doch der simpelste Gedanke schlechthin, Ansprachen entsprechend für digitale Publikationskanäle anzupassen. An all diejenigen, die über Euch berichten wollen, die Euch kontaktieren möchten.

Wenn Ihr das nicht wollt, dann ist es auch gut. Wenn Ihr nicht von der Non-Presse angesprochen und kontaktiert werden wollt, dann ist es ok. Davon geht die Welt nicht unter. Bleibt wo Ihr seid. Alles gut. Es macht Euren Job auch nicht leichter, nur etwas eingeschränkter. Gut, kein Problem. Oder, nicht mein Problem. Aber es ist ein Problem, wenn Ihr nix dagegen habt, angesprochen zu werden. Was tut man üblicherweise? Man begrüßt und heißt interessierte Mediengäste willkommen. Wo bleibt Eure Ansprache?

Kommt mir aber nicht mit „wozu Blogger„. Die Frage ist beinahe wie „wozu Web“ aus den frühen 90er Jahren, als noch keiner ahnte, was das sein soll. Ihr kennt mich und wisst zu gut, was ich von Unternehmen halte, die sich Bloggern gegenüber sperren. Kommunikationstrategisch und informationstheoretisch ist das nicht erklärbar, taktisch mit internen Widerständen und mangels Verständnis durchaus (was auf einem Mangel an strategischen Denken hindeutet). Verstehe ich.

Aber das ist mir egal, da ich nicht auf Eure taktischen Probleme schaue, sondern auf die Chancen, Optimierungsmöglichkeiten und Potentiale. Den Luxus kann ich mir als Außenstehender gönnen. Ihr nicht. Will sagen: Ich bin nur bedingt rücksichtsvoll, was mein Verständnis für Eure Belange angeht. Leistung kommt von Denken, Voraussicht, Chancen ergreifen. Nicht bunkern und hadern, was nicht geht und wo Risiken liegen (alles alte Hüte für Riskmanagement).

Um es deutlicher zu sagen: Her mit der Bloggeransprache auf Euren Presseseiten. Entstaubt diese altbackenen Seiten aus dem 20. Jahrhundert. Kommt rüber ins neue Jahrhundert. Sprecht uns an, verteilt Eure Infos, ladet ein, redet, und macht es nicht Großkonzernen wie BMW nach, die heute glänzend dastehen. Je größer die Schwungmasse umso länger der Bremsweg. Je größer die Nr. 1 umso größer die Fallhöhe.

Update als Beispiele?
Agile Bodensee Konferenz (siehe Kommentar zur Anpassung)