soweit so gut, die Kanonen ruhen langsam. Die argumentative Munition ist aufgebraucht. Der Rauch lichtet sich. Schon die Wortwahl deutet darauf hin, dass es nicht nur sachlich zuging. Wer eine gute Zusammenfassung lesen will, kann sich die Artikel auf WiWo und Handelsblatt anschauen.
Sascha hat Sturm gesät und einen eigenen Tsunami geerntet. Er hat für viele zu laut geschrien. Allerdings ist er für die Sache der Blogger eingetreten, die saubere Blog-Geschäfte betreiben. Man kann zu ihm stehen, wie man will. Ich begrüße sein Vorgehen. SEOs waren ob der Darstellungen empört, haben natürlich vorhersehbar agiert. Verständlich, wenn man sich in der Berufsehre gekränkt fühlt. Zudem hat man zahlreiche Argumentationsmuster aufgebaut, dass bezahlte Links per definitione gar keine Werbung sein sollen. Zentral war zudem die Offensichtlichkeit der Logik „es machen eh alle, ist nix Neues, wo ist da die Welle“. Die Logik dabei ist simpel: Zahlreiche Firmen können gar keinen natürlich Linkaufbau betreiben, um in Google hochzukommen, ihre Inhalte seien viel zu unsexy, also ginge es ohne künstlichen Linkaufbau nicht. Dieser Annahme sind auch viele Leserstimmen gefolgt, das alles sei ein alter Hut. Wo wäre das Besondere. Dass nun einige SEOs stinksauer sind, auch Kunden verloren wurden, die Branche tuschelt, hey, auch nicht mein Problem. Für meinen Fall war es nur zu gut, Reaktionen auch seitens der SEOs zu beobachten. Sie haben mit dazu beigetragen, dass Blogger sensibilisiert werden, man von der Sache Wind bekommt. Prima Ergebnis aus meiner Sicht. Btw, muss mal gesagt werden, SEOs können mitunter sehr sympathische Menschen sein, da besteht keine zwingende Häufung weder zum einen oder noch zum anderen Extrem, nur um das mal zu sagen, dass ich SEOs nicht als besonders üble Gruppe kritisieren möchte. Auffällig ist ihre Kreativität, selten so viele Freaks im positiven Sinne auf einen Haufen gesehen. Genug gelobt.
Was ändert sich nun? In der SEO-Branche wird man wie gehabt seinen Geschäften nach dem bisserl Aufruhr nachgehen. Mir persönlich war es aber wichtig, dass Blogger nochmals Gelegenheit bekommen, sich Gedanken zu machen, wie man mit bezahlter Werbung und jeglicher Form von Vorteilsnahme umgehen soll. Ob nun SEOs und deren Kunden Linkbuilding gegen versteckte Zahlungen oder offene betreiben, ist irrelevant dabei. Dass Mama Google einige schon auf dem Kieker hatte, paar davon nun abgestraft wurden und werden, thats business as usual dabei. Ebenso ist das Problem der Unternehmen für uns Blogger irrelevant, sich in Google irgendwie oben platzieren zu wollen.
Bis dato hat sich ein Unternehmen, namentlich HRS, offen zu Wort gemeldet, nachdem ich sie angeschrieben habe. Andere – weitere drei Bekannte – haben dazu geschwiegen. Sei es nun, dass man nicht mit einem Blogger per se reden mag oder man kein Fass aufmachen möchte, ohne zugeben zu müssen, man sei wissentlich beteiligt am verdeckten Linkaufbau bzw. schaue bewusst weg. Schweigen halte ich per se für sehr unklug. Ein fünftes Unternehmen wird morgen mit mir Rücksprache dazu halten.
Wir als Blogger müssen uns nicht deren Probleme und Problemchen zu eigen machen. Für Blogger ist nur relevant, wie transparent sie agieren wollen. Diese Sensibilisierung ist ein Stück weit gelungen, das wird ein gewisses Maß an Nachhaltigkeit haben. Auch kann und sollte man sich den Kopf machen, wenn man schon nach der müden Mark jagt, nicht unbedingt auf jegliche Maßnahme zu setzen. Um am Ende 10,50 Euro mehr in der Tasche zu haben. Langfristig zahlt sich sauberes Bloggen unter dem Strich aus. Die Leser werden es einem ebenso danken wie der Geldbeutel. Niemand hat was davon, wenn das allgemeine Image wegen wenigen Euros erheblich leidet. Dass es nicht einfach ist, das eigene Blog zu versilbern, dürfte klar sein. Wege aufgrund dieser Problematik abzukürzen, mutet verständlich an. So muss jeder für sich entscheiden, wie weit er dabei gehen will. Ich kann nur wiederholt betonen, dass der transparente Weg zu mehr führt, denn der kurze Weg.
Noch ein persönliches Wort zu Christoph Berger und auch seiner Firma, für die er arbeitet. Ich habe ihn angemailt und darum gebeten, sich zu äußern. Zudem habe ich ihn darauf hingewiesen, dass er wenigstens Anstand gegenüber seinen Mitarbeitern – den (Ex-)Redakteuren von BasicThinking.de und Onlinekosten.de – zeigen könnte. Wie er es und dessen Firma mit Anstand hält, kann ich aufgrund seines Schweigens nur vermuten. Geantwortet hat er natürlich nicht. Klar will er nicht der Doofe sein, der dafür gerade steht, was die „anderen auch üblicherweise“ machen. Das aber ist nicht mein Problem. Zu eigenen Fehlern zu stehen, hätte Größe bewiesen. So bleibt mir sein Name und dessen Firma in „guter“ Erinnerung. Man sieht sich immer zweimal im Leben wieder.
02.02.2011 um 14:04 Uhr
Danke für die gute Zusammenfassung :)
Habe die Diskussion und Argumentationsweise ebenso erlebt und kann das Fazit aus meiner Sicht komplett unterstützen.
02.02.2011 um 17:06 Uhr
Ich kenne den Herrn Pallenberg nicht, doch auf der eine Seite die Blogger als die „Armen“ in der Sache darstellen und dann gleich zur Polizei zu rennen, wenn es ein paar Emails von einem Blogger gibt, ist schon seltsam.
Dann auch dieses komische Interview mit dem Handelsblatt. Erst sich wg. der Wortwahl („Tsunami“) entschuldigen und dann doch weiterhin zur Presse rennen und genau dort weiterzumachen wo man eigentlich sich entschuldigt hat?
Ich kann ja persönlich verstehen, dass man die Aufmerksamkeit (und die Links) jetzt gerne mitnimmt….doch die Doppelmoral wird ihm Lange anhaften. Größe beweisen ist nach meiner Meinung etwas ganz anderes.
02.02.2011 um 20:35 Uhr
du hackst auf leuten rum, die dich mit kohle zugeschüttet haben. sei doch wenigstens so mutig und fordere sie auf, den kauf rückzuabwickeln. sie bekämen den auktionspreis zurück, du deine alte url. aber so weit gehste dann doch nicht. halt den ball mal flacher und komm vom hohen ross runter. langsam nervts.
02.02.2011 um 20:48 Uhr
@ekkiTrack
„… du hackst auf leuten rum, die dich mit kohle zugeschüttet haben.“???
Was meinst Du damit bitte? Etwa die lächerlichen 30.000 – 40.000 EUR Auktionspreis für basicthinking.de? Für einen Arbeitslosen Hartz IV – Empfänger oder Studenten mag das vielleicht viiiiel „Kohle“ sein. Aber wenn Du davon leben und eine Familie ernähren musst, ist der Betrag doch ein Witz – wenn man überlegt wieviel Arbeit und Energie Robert in das Projekt gesteckt hat und welchen Stellenwert die Website im deutschsprachigen Internet hat(te).
02.02.2011 um 21:06 Uhr
@ekki es wird Dir kein Zacken aus der Krone brechen, wenn Du was zu sauberen Geschäften sagen würdest. Stattdessen mischelt Du schön herum, das ist für die Sache und für mich unnütz.
03.02.2011 um 10:05 Uhr
Lustiger Vorschlag, ekkiTrack: Wenn du ein Auto verkaufst, und der neue Besitzer fährt es an die Wand, plädierst du dann auch dafür, den Kauf rückabzuwickeln?
03.02.2011 um 14:59 Uhr
@Karsten:
rechne mal mal 2 und du hast den alten d-mark-wert. robert bekam ein hübsches sümmchen, mit dem nicht nur hartz-4ler glücklich gewesen wären. ich finds schäbig, jetzt zu sagen: „wenn ich das geahnt hätte, christoph berger, hätt ich nicht an euch verkauft.“ dann bitte mit dem angebot der rückabwicklung. das hätte wenigstens stil gehabt. so dagegen wirkt es wie ein billiges nachtreten. btw: merci, euroweb, dass ihr zumindest ein paar tage lang rené walter am bloggen gehindert habt. ich bin dankbar für jedes verfickte cut-n-paste-blog, das vom markt verschwindet. robert schreibt wenigstens noch und gibt sich mühe. lets face it: walters talent erschöpft sich im finden von links auf amerikanischen webseiten.
@Dr.-Schiwago-Mutter:
wieso sollte basicthinking – um in deinem bild zu bleiben – schrottfreif sein? eine rückabwicklung würde roberts standing in der szene nützen. er wäre ohne weiteres in der lage, an alte zeiten anzuknüpfen. schon merkwürdig, dass du ihm das offenbar nicht zutraust.
08.02.2011 um 00:34 Uhr
Sorry. Ich kann den Aufstand, den du seit Tagen um diese Nummer machst nicht nachvollziehen. Und das du einem ehemaligen Geschäftspartner am Ende dieses Posts ein „Man sieht sich immer zweimal im Leben“ servierst, dass hast du doch bestimmt nicht in deiner Banklehre (war doch so, oder?) vermittelt bekommen?
08.02.2011 um 10:29 Uhr
damit Du Deine URLs unterbringen kannst, hab ich Dir eine belassen…
08.02.2011 um 11:10 Uhr
Ich werd hier sicher nie wieder eine hinterlassen. Ich ahnte nicht, dass du uns offenbar alle über Jahre hinweg getäuscht, deinen wahren Namen mit einem Pseudonym verschleiert hast, Sarah Knappik…
08.02.2011 um 11:15 Uhr
kein Grund, als Mann zu flennen :))
(btw, ich hoffe, Du verstehst das mehr als Joke denn als echten Ernst? Hope so, sehe nix Wildes, merke gerade aber, dass man es ernst nehmen könnte, beim Lesen:)
08.02.2011 um 13:46 Uhr
Na gut. Überredet.