Nachdem Sascha Pallenberg die Story veröffentlicht hat (siehe O-Ton), dass Onlinekosten.de versteckten Linkhandel betreibt, sind die Reaktionen vielfältig ausgefallen. Sascha hat sich mittlerweile dazu geäußert: Einige persoenliche Anmerkungen zu “Bloggergate”. Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, für den habe ich eine Linksammlung auf bit.ly erstellt.
Die Mehrheit der Reaktionen deutet darauf hin, dass man etwas Größeres angesichts Saschas Andeutungen vermutet habe, letztlich sei das wenig bis gar nicht interessant. Der Meinung bin ich nicht. Dazu muss man etwas die Geschichte der Blogosphäre betrachten.
Die Geschichte der deutschen Blogosphäre ist seit jeher eine Frage nach dem Bildnis. Was sind Blogs, wozu gibt es sie, warum bloggt man, was bringen sie, wofür stehen sie? Die Summe aus dem Tun jedes einzelnen Bloggers, aus daraus resultierenden Ereignissen und Kontakten Dritter mit Blogs ergibt ein kulturelles Gesamtbild von Blogs. Das ist nicht durch die Bank weg unbedingt ein Positives. Ich würde eher das Gegenteil behaupten, Blogs werden bis heute eher negativ gesamtgesellschaftlich beäugt.
Woher das kommt? Gerade in der Frühphase haben Politiker, Unternehmen und die Presse ihre negativen Erfahrungen im Umgang mit Bloggern sammeln dürfen. Selbstverständlich hat das seine Kreise über eine private wie auch öffentliche Weitergabe dieser Erfahrungen gezogen. Kritisiert man einen Journalisten, fühlen sich dessen Kollegen angegriffen. Auch wenn es nur ein Blogger ist, sind es dann eben „die“ Blogger, die kritisieren.
Wir generalisieren Erfahrungen als Menschen seit jeher. Wenige beeinflussen das Bild für viele Menschen. Es ist unsere Art, wie wir frühe Erfahrungen vor allen Dingen mit neuen Objekten – hier Blogs – weitergeben. Zudem neigen wir dazu, Neuem misstrauischer gegenüber eingestellt zu sein. Differenzierung entsteht erst mit der Zeit. Nicht mehr Wenige bestimmen das Bild der Gesamtheit, sondern Viele haben ihre eigenen Erfahrungen mit Blogs gesammelt. Das dauert.
So wirkt Differenzierung als ausgleichender Faktor gegenüber der Generalisierung von Erfahrungen durch Wenige. Es entsteht eine Art von Gleichgewicht. Jedoch, sollten neue, negative Erfahrungen mit einzelnen Beteiligten auftreten, stören sie dieses Gleichgewicht empfindlich. Differenzierung tritt in den Hintergrund, die Generalisierung greift wieder um sich. So sprechen wir heute von „den Politikern“, „den Vertretern“, „den Autoreportern“ und winken ab. Obgleich die Summe der Erfahrungen auf langen Jahren und unzähligen Ereignissen der Vergangenheit basiert, können einzelne Ereignisse Bildnisse in kürzester Zeit verändern. Wir können aus dem Bereich der Blogosphäre einige Ereignisse benennen, die diese Wirkung aufgezeigt haben. Dem Kenner werden schnell Stichworte wie Opel, Edelman, Transparency International, Jamba und viele mehr einfallen. All diese blog-populären Ereignisse hatten langfristige, spürbare Auswirkungen. Die Stories selbst waren schnell rum, die Wirkung hallte und hallt lange nach. Das Gleichgewicht ist stets ein sensibles Produkt.
Zum Gleichgewicht aus den frühen, eher negativ generalisierten Erfahrungen haben viele Blogger dazu beigetragen, dass sich das Außenbild von Blogs verändert hat, differenzierter wurde, insgesamt etwas positiver. Blogger haben einzeln und gemeinsam bewusst und unbewusst dazu beigetragen, dass Blogs ernster genommen werden, überhaupt wahrgenommen werden, mehr wert geschätzt werden. Ob nun im politischen, wirtschaftlichen oder gesamtgesellschaftlichen Sinne. Akzeptanz zu erreichen, ist ein mühsames und dauerhaftes Bestreben. Das Wirken der Blogs diffundiert seit Jahren in die Gesellschaft und zieht seine Kreise.
Heute? Es ist bei Weitem als Blogger nicht mehr so schwierig, einen Messezugang als „Presse/Blogger“ zu erhalten. Es ist nicht mehr so schwierig, PR-Abteilungen zu kontaktieren, insgesamt denkt die Wirtschaft nicht mehr an Blogs vorbei. Allerorten sind Blogs mit der Gesellschaft integrierter geworden. Die Presse hat sich etwas beruhigt und zieht nicht mehr so vielstimmig über Blogger daher. Sogar manche Politiker gehen vermehrt auf Blogger zu, suchen das Gespräch. Wissenschaftler haben allmählich Blogs mehr für sich entdeckt. Allgemein erntet man nicht mehr nur doofe Fragezeichen, wenn man sich auch als Blogger tituliert. Es hat lange gedauert. Lange? Eigentlich ein Jahrzehnt. Ist das lang?
Allerdings, noch immer müssen sich Blogs strecken und recken, über alle Maßen, wenn sie sich finanzieren lassen wollen. Es ist mehr Krampf als Kampf. Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis der zahlreichen, negativen Ereignisse vergangener Jahre.
Nach der Darstellung, wie sich die Blogosphäre entwickelt hat, welche Faktoren eine Rolle spielen, kommen wir nun zu Christoph Berger und Onlinekosten.de/BasicThinking.de. Ich habe sein Interview auf Spon gelesen. Er verliert keinen Ton darüber, dass man Bloggern unter der Hand Links auf Kommerzseiten gegen Bares angeboten hat und keine Verpflichtung abverlangt wurde, dies als Werbung zu deklarieren. Entweder scheint er zu lange ins Geld-Glas geschaut zu haben oder er ist sich tatsächlich nicht bewusst, wie bescheuert das im Grunde genommen ist. Werbung ist als solche zu kennzeichnen. Punkt. Gelaber hin, Gelaber her.
Blogger, die das nicht tun, schädigen die Gesamtheit der Blogs. Sie schädigen vor allen Dingen die lange und mühsame Arbeit sauber vorgehender Blogger. Christoph Berger und die Firma, für die er arbeitet, schädigen Blogger.
Ich bin nicht willens, die Art und Weise dieses Geschäfts hinzunehmen. Christoph Bergers Verhalten ist geschäftsschädigend für Blogger, droht lang andauernde Wirkungen zu entfalten. Dass auch noch mein Ex-Blog als Türöffner benutzt wurde, ist beschämend. Ich erwarte von Euch
1. eine Erklärung, dass Ihr das geschäftsschädigende Verhalten abstellt
2. die Benennung der Verantwortlichen, da Du, Christoph Berger, nicht alleine entscheiden durftest
3. eine öffentliche Entschuldigung
4. und eine Erklärung, warum vertraglich bestimmt – entgegen gesetzlicher Bestimmungen – Dokumente des Geschäftsverkehrs vernichtet werden sollten? So heißt es:
Werden die Aufbewahrungspflichten nicht eingehalten und entspricht die Buchführung damit nicht den §§ 140 bis 148 AO, so ist die Finanzbehörde berechtigt, die Besteuerungsgrundlage zu schätzen. Weiterhin kann bei der Verletzung der Buchführungspflichten je nach Einzelfall aufgrund der Verwirklichung von Steuerstraftatbeständen oder anderen Straftatbeständen eine nicht unerhebliche Freiheitsstrafe drohen
Ich glaube nicht, dass dieser Vertragsbestandteil humoristisch gedacht war. Wurden von beteiligten Blogger Aufbewahrungspflichten verletzt? Von Euch? Habt Ihr tatsächlich dazu aufgefordert??? Nicht, dass das Finanzamt Fragen stellt, bei Euch und bei den Bloggern. Eine Meldung erfolgt schneller als man denkt, Finanzämter lesen gerne Blogs. Was den Verstoß gegen weitere rechtliche Maßgaben angeht, die aus dem Vertrag interpretierbar sind, haben sich bereits Fachanwälte im Netz geäußert. Habt Ihr sicher auch gelesen.
Ich distanziere mich ausdrücklich von dieser Art des Geschäfts, Werbung nicht offen zu deklarieren. Und es tut mir leid, Basic Thinking an Euch verkauft zu haben.
29.01.2011 um 08:24 Uhr
Robert,
ich kann deinen Ärger, weil es deine alte Domain betrifft ja verstehen, nur sind Blogger eben auch Menschen, und darum gibt es da auch schwarze Schafe, die sich auf sowas einlassen, genauso wie es Unternehmen gibt, die nun Blogger gefügig machen wollen, wie sie das zuvor mit Journalisten durch diverse Zuwendungen gemacht haben.
That’s life.
29.01.2011 um 08:29 Uhr
Gut gebrüllt, Löwe! Verletzt und glaubwürdig.
29.01.2011 um 08:50 Uhr
Als Fachblogger bleiben da viele Fragen offen. So einfach ist das glaube ich nicht zu sehen. Aber um mehr dazu sagen zu können, brauchte man mal einen Überblick wie du es mit Verlinkung im Text siehst, wenn es um Artikel von Produkten geht, wohin darf man und wohin soll man nicht verlinken. Das ist gar nicht so einfach, bei Produkten und wo man mit Firmen und Händlern zu tun hat.
Wäre schön, wenn man sich da erst mal Gedanken drüber macht.
29.01.2011 um 09:09 Uhr
Vielleicht wäre es jetzt eine gute Idee, einen eigenen Blogger Kodex aufzustellen. Da wird dann nicht groß rumgelabert, warum etwas angeblich nicht so schlimm ist und „dass es alle anderen ja auch machen“ (beliebtes Argument dieser Tage) – es wird einfach ausgeschlossen.
Eine Regel: keine Werbung, die nicht gekennzeichnet wurde. Als Selbstverpflichtung. Wäre ja mal ein Start…
29.01.2011 um 09:13 Uhr
Robert, dienlich in Sachen Transparenz in dem Fall wäre es, wenn du zu dem, was da auf SPON zum Thema Techlounge.de steht, einmal Stellung nehmen könntest…
29.01.2011 um 09:31 Uhr
Vielleicht kann ich das ja auch uebernehmen. Ich arbeite seit nun mehr 3 Monaten mit einem Team an der Idee von Techlounge, welches nichts, aber auch gar nichts mit einer Techcrunch Kopie zu tun, sondern hat ein eigenes Konzept. Nachdem wir das gesamte Konzept durchgeplant hatten, habe ich diverse Blogger und Webaktivisten aus meinem Netzwerk angeschrieben, ob sie Gast Beitraege schreiben wuerden. Robert gehoert u.a. dazu.
Das reichte dem geheimen Hinweisgeber (der sich ja auch bei dir auf der Seite ordentlich auslaesst Mr ad)und vor allen Dingen dem Spiegel nicht und somit wurde eine Story darum konstruiert. Der boese Techblogger aus Taiwan, will ein ehemaliges Vorzeigeblog diskreditieren um eine Konkurrenz an den Start zu bringen.
Basicthinking ist kein Konkurrent und kein Wettbewerber! Es ist ein voellig anderes Konzept und wenn ich Techlounge damit haette pushen wollen, haette ich noch ein paar Wochen die Fuesse still gehalten, den Leak auf der neuen Seite rausgehauen und einen Raketenstart hingelegt.
Erst war die „Tsunami“-Begrifflichkeit das grosse Thema, jetzt kommt Techlounge dran. Ist doch interessant, wie sich einige mit dem Thema beschaeftigen.
29.01.2011 um 09:43 Uhr
Das ganze hat einen sehr faden Beigeschmack, Pallenberg rudert von links nach rechts und steht trotzdem da wie ein bepisster Pudel. Und nein natürlich hat das ganze nichts mit der der Techlounge zu tun, das ist ja völlig klar.
29.01.2011 um 09:47 Uhr
[edited by Admin: Sascha, persönliche Beleidigungen werden entfernt, gilt das Gleiche für Dich wie für andere]
Ich brauch nicht rudern, alles ist gesagt!
29.01.2011 um 10:00 Uhr
[edited by Admin: Die persönliche Antwort auf Saschas Beleidigung habe ich ebenso entfernt, tragt es unter Euch aus, nicht hier]
Und die Ergebnisse meines Blogs lassen sich durchaus sehen, das ist wohl das größte Problem von Dir…
29.01.2011 um 10:19 Uhr
Sagens, Herr Basic: Was isn das? Vorverurteilung? Fähnchen im Wind? Realitätsverlust?
29.01.2011 um 11:21 Uhr
Sehr geil! Endlich sagen sich mal ein paar Leute die Meinung. So mag ich das!
Zu ganzen Thematik mal einen ketzerischen Gedanken: Soweit bislang bekannt wurden ja ausschließlich Links verkauft, die zwar nicht gekennzeichnet waren … aber hey! … von jedem Trottel als „Keywordlinks“ zur Positionsverbesserung erkennbar waren. Oder warum sonst verlinkt man unmotiviert mitten aus einem Artikel auf einen Conrad-Artikel o.ä.?
Muss man sich von Google (dem größten Linkverkäufer der Welt) das Verkaufen von Links verbieten lassen?
29.01.2011 um 11:57 Uhr
Gut gesprochen udn verständlich, aber letztlich darf man ich vielleicht gar nicht zu sehr wundern, wenn man einen sehr populären Blog, der bis dato fast privat betrieben wurde, an eine Firma verkauft…
29.01.2011 um 11:58 Uhr
Hallo Sebastian,
warum ist Google der größte Linkverkäufer der Welt?
Und was hat es für einen Sinn, es sich nicht verbieten zu lassen, wenn dann das Ranking futsch ist? Ab dem Moment ist es doch Geldverschwendung…
Liebe Grüße,
Constantin
29.01.2011 um 12:04 Uhr
Auch in diesem Artikel wird mal wieder sehr einseitig auf das aktuelle Thema eingegangen. Der schwarze Peter wird hier groß, breit und plakativ Christoph Berger und Onlinekosten/BasicThinking zugeschoben.
Viel schlimmer als das Verhalten dieser Firma, nämlich Bloggern solche Angebote zu unterbreiten, ist das Verhalten der Blogger, solche Angebote anzunehmen. Niemand, der ein solches Angebot annimmt, kann sich damit herausreden, sich nicht darüber im Klaren gewesen zu sein, was er da eigentlich macht.
Von daher fände ich es viel wichtiger, anstatt über diese Firma, über die Blogger zu sprechen.
Wenn sich in dieser Angelegenheit überhaupt jemand erklären und/oder entschuldigen sollte, dann nicht die Firma, sondern die Blogger. Sie sind es, die diese Links setzen. Sie sind es, die Werbung bewusst nicht kenntlich machen. Sie sind es, die das Geld kassieren. Sie sind es, die solche Verträge unterschreiben. Sie sind es, die ihre Leser verarschen.
Schon Sascha Pallenbergs „Tsunami“ stellte diese Firma und deren „Werbenetzwerk“ zu stark in den Vordergrund und schonte diejenigen, um die es eigentlich gehen sollte, nämlich die Blogger. Solch ein Werbenetzwerk würde es gar nicht geben, wenn kein Blogger sich darauf einlassen würde.
Natürlich muss man sich beide Seiten anschauen, denn die eine Seite funktioniert nicht ohne die andere. Aber für meinen Geschmack konzentriert man sich zu stark auf denjenigen, der solche Angebote unterbreitet und nicht stark genug auf diejenigen, die diese Angebote annehmen und aktiv umsetzen.
Sonst sind Blogger doch gerne ganz vorne dabei, wenn es darum geht irgendetwas aufzudecken. Ich frage mich, warum keiner dieser Blogger, nachdem ihm ein solches Angebot unterbreitet wurde, sofort darüber geschrieben hat.
29.01.2011 um 12:49 Uhr
@constantin
Es ging in dieser Sache ja um die Moral. Dass Google Linkverkauf ahndet, steht außer Frage. Aber ist es allein deshalb verwerflich?
@marius
Guter Punkt! Es wurde lediglich ein Angebot unterbreitet. Das kann man schlimm finden. Aber der „Schaden“ entsteht erst dadurch, dass Blogger dieses Angebot annehmen.
29.01.2011 um 12:52 Uhr
Das ist keine Werbung. Das sind Links. Du kennst ja den Unterschied. Ob die Blogger den Link zum iPhone bei nem Anbieter setzen oder nicht ist egal. Es ist ihr Blog und da dürfen sie machen was sie wollen. In nem gewissen Rahmen zumindest. Ob man in nem Beitrag nun das Wort iPhone zu Base verlinkt und dafür 30+ € kassiert oder nichts, würd ich auch gern die 30 nehmen. Du nicht?
Das ist weder Werbung noch Schleichwerbung. Schlicht und ergreifend ein Link – who cares?
Das du dich aufregst weils dein alter Blog inszeniert hat, find ich in Ordnung, angebracht und verständlich. Das Thema selbst ist aber kein großes Ding.
29.01.2011 um 13:19 Uhr
Danke Robert für das Editieren.
29.01.2011 um 13:26 Uhr
Man regt sich über Linkhandel auf nachdem man selbst Jahre lang Linkhandel betrieben hat und sogar öffentlich von Google abgestraft wurde?
29.01.2011 um 13:31 Uhr
Martin, ich habe ganz bewusst Links verkauft und darüber so lange öffentlich gesprochen, bis Google reagiert hat. Begründung unter dem Strich: Meinen Vorschlägen könne man nicht folgen, weil Google Bloggern nicht genug vertraut.
29.01.2011 um 13:33 Uhr
@Tim, bezahlte Werbung ist als solche zu klassifizieren. Ich sehe keine Diskussionsgrundlage ob des Gegenteils. Das Thema ist seit einem halben Jahrhundert durch.
29.01.2011 um 13:34 Uhr
@marius, zu den Bloggern und ihrer eigenen Verantwortung gegenüber Dritten habe ich mich in 80% des Textes ausgelassen.
29.01.2011 um 13:36 Uhr
@ad zu Deiner Frage, bzgl. Spon/Techlounge: als Gastblogger für Techlounge werde ich schreiben, da es nicht mein Projekt ist, äußere ich mich nicht zu Techlounge. Nicht weil es mich nicht interessiert, sondern weil es hier in diesem Rahmen für mich bedeutungslos ist.
29.01.2011 um 13:40 Uhr
@Dirk S. wir brauchen imho keine Selbstverpflichtung, bestenfalls einen regelmäßigen Austausch, dass man Werbung deklariert. Der findet allerdings auch in der Blog-Szene intensiv seit Jahren statt und wird weiter stattfinden. Gut so.
@Michael solange man Werbung transparent deklariert und das Zustandekommen von redaktionellen Zusammenhängen erklärt, ist das in meinen Augen kein großes Problem, wie man was machen sollte.
29.01.2011 um 15:12 Uhr
Hier gibt es die Liste der Blogs:
http://bloggergate.tumblr.com
29.01.2011 um 15:40 Uhr
Schön dass wenigstens Robert mal klar Stellung bezieht und es nicht wie andere A-Blogger/-Twitterer klein redet, aus Angst das Bloggernest zu beschmutzen.
@Daniel: Nette Liste. Quelle?
Aber Kalliey®? Das muss ein Fehler sein. Sonst würde man das Geschrei in allen Blogkommentaren ja plötzlich gar nicht mehr ernst nehmen können.
Und bei MC Winkel kann man sich sowas natürlich auch unmöglich vorstellen…
29.01.2011 um 15:56 Uhr
Diese Doppelmoral von Rorbert kotzt mich an. Noch vor wenigen Monaten wolltest du Dein Twitter Account inkl. Deiner Follower verkaufen und nun machst hier ein auf Saubermann – Das ist nicht mehr zu ertragen.
29.01.2011 um 16:03 Uhr
Thorsten, irrelevant, ich sage transparent an, was Sache ist und mache es nicht hinterrücks. Doppelmoral weise ich daher von mir, die kannst behalten
29.01.2011 um 16:51 Uhr
Mir geht dieses SEO Pack & die Professionalisierung dahinter auch aufn Sack und an Deiner Stelle würde ich vermutlich auch einen disclaimer post wie diesen schreiben. Immerhin kratzt das alles auch an der Glaubwürdigkeit der Blogger – also weniger der Tatbestand, als die negative Berichterstattung.
Dass eine Firma allerdings Blogger anschreibt und Links so platziert, finde ich nicht so schlimm. Bei den Blogs, die ich mir in dem o.g. tumblr link angeschaut habe, waren die Beiträge fast alle unkommentiert.
Ist das jetzt für die deutschsprachige Blogosphäre eigentlich von dauerhaftem Nachteil?
(ich merke immer wieder, ich komme noch aus einer Zeit, als Bloggen nicht zum Geldverdienen verstanden wurde)
29.01.2011 um 16:54 Uhr
siehe dazu den talkabout Beitrag, der darauf viel fokussierter eingeht http://blog.talkabout.de/2011/01/29/und-der-haifisch-der-hat-zahne-warum-sich-auf-einmal-ein-pr-mensch-zu-bloggergate-ausert/
Spon hat entsprechend die Blogger in Sippenhaft genommen
Weitere Diskussionen tragen dazu bei, dass was an allen kleben bleibt… Menschen merken sich leider nur Stichworte zu Themen (die sie nur am Rande interessieren) und assoziieren später Blogs=Käuflich
29.01.2011 um 18:36 Uhr
Für Blogs solllten die gleichen Regeln wie für Zeitungen gelten, so dass Anzeigen auch als solche kenntlich gemacht werden müssen. Vielleicht bräuchte man einen „Bildblog“ für Blogs?
29.01.2011 um 18:06 Uhr
Mann, mann ist ja wirklich erbärmlich. Keiner von den großen außer Robert macht den Mund auf und sagt Christoph Berger deutlich ins Gesicht, was von ihm und seiner Tour mit Basicthinking zu halten ist. Kein Wunder, dass der das Ganze jetzt schon wieder ohne Gegenwind dummdreist als Kampagne gegen Basicthinking darstellen kann (im Update unten):
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bloggerszene-streitet-ueber-bezahlte-Links-Update-1179434.html
Netzpolitik.org? Niggemeier? Spreeblick? Jemand zuhause? Oder lieber Füße still halten bis man mal wieder einen Lapsus auf einer Verleger-Website entdeckt?
Lustig übrigens vor dem Hintergrund der heute geleakten Liste (Kommentare von gestern):
http://www.whudat.de/?p=18346#comment-797724
29.01.2011 um 18:35 Uhr
>>> Hier gibt es die Liste der Blogs
Wo ist der Unterschied zwischen einem, der anonym Blogs in irgendeiner Liste veröffentlicht und denen, die auf eben dieser Liste stehen?
Hmm, dass Handeln der letzteren kann ich verstehen. Das Veröffentlichen jedoch hat was von Stasi 2.0
29.01.2011 um 20:30 Uhr
Die Liste ist doch bestimmt noch nicht vollständig. Kann nicht mal jemand bei Yahoo die Backlinks für alle URLs aus der Kauf-Excel-Liste abfragen?
Das wäre durchaus interessant, um beobachten zu können, ob Google sich für die Dateien interessiert hat.
29.01.2011 um 20:30 Uhr
Die Generalisierung ist in der Reizüberflutung der heutigen Zeit begründet. Menschen schützen sich vor Überforderung und der Gefahr, den Überblick zu verlieren, indem sie verallgemeinern, pauschalisieren und Ähnliches in einen Gedanken einordnen. Dass Blogger ihr Image positiv ausgebaut haben, liegt am zunehmenden Misstrauen der Menschen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen gegenüber. Man sympathisiert eher mit Bloggern, weil sie kritisieren und weil sie reaktionsschneller und cleverer wirken als die klassischen Medien. Diese schöne Entwicklung gerät in Gefahr, wenn Blogger sich wie unreif verhalten (Nerdcore), sich gegenseitig zerfleischen oder ihre Relevanz maßlos überschätzen (Netbooknews) und Skandale sehen, wo für die Öffentlichkeit keine sind. Und leider: für die Geschichte der Blogosphäre interessiert sich nur eine Schicht – die Szene selbst. Daraus generiert sich nicht automatisch ein Nachrichtenwert oder ein starkes öffentliches Anliegen. Das „kulturelle Gesamtbild“ der Blogs ist zum einen ein Zerrbild und zum anderen ein eher kleines in der Gesellschaft. Und es sind meiner Ansicht nach nicht die ursprünglichen Meinungsblogs, die wild zusammengewürfelt wirken, sondern die Blogs, die mit Magazin-Charakter einen quantitativ verlässlichen Einblick in ein Thema gewähren.
Und um mit diesem Kommentar sämtliche Längen zu sprengen: die Werbung in einem Blog. Klar, Geld braucht jeder. Und klar, wer Zeit, Geld und Wissen investiert, möchte sein Blog gerne auch monetarisieren. Dabei gilt wie in den klassischen Medien: Werbung ist als solche zu kennzeichnen. Richtig. Der Haken dabei ist nur: nicht nur Werbelinks in (meist bezahlten) Gefälligkeitsbeiträgen sind zu kennzeichnen. Auch Bloggers alter Kumpane Adsense und die nervig inflationäre Banner-Werbung muss als Reklame gekennzeichnet werden. Tut es aber in den meisten Blogs nicht. Doch damit scheint sich die nun so heftig vom Leder ziehende Blogosphäre entweder nie wirklich auseinandergesetzt zu haben oder dem Problem ganz Besitzstandswahrung keine Beachtung schenken zu wollen. Dabei scheinen Deutschlands Blogger mittlerweile selbst jedes Wort zu kennen, was angeblich in ein juristisch sauberes Impressum gehört (Netbooknews verzichtet übrigens darauf). Im Fall Onlinekosten.de ist also nicht die Firma selbst der juristische Grenzgänger, sondern der einzelne Blogger, der sich auf diesen Werbequark einlässt. Er muss die Regeln beachten, er ist verantwortlich und haftet am Ende. Im Waffengeschäft bekommt man auch nicht explizit gesagt, dass man nicht auf Menschen zielen soll. Auch von Bloggern kann man verlangen, dass sie sich mit der Rechtslage und den juristischen Bedingungen publizistischer Angebote auseinandersetzen.
Insofern sind diese Geldlinks anrüchig, dubios und eine Aufforderung zum Gesetzesverstoß. Aber erst die Annahme solcher „Verträge“ durch naive Blogger ist „geschäftsschädigend“ für die gesamte Blogosphäre. Und beschämend ist für mich am Ende, wie einfältig und gutgläubig einige Blogger in diese Falle getappt sind. Und darunter sind nicht nur Blogger, die in der Szene schon längst als Claqueure für ein bestimmtes Thema bekannt sind.
Vielleicht sollten wir alle wieder Frieden schließen.
29.01.2011 um 21:20 Uhr
Moin,
ist ja richtig was los in der Blogosphere in den letzten Tagen, erst werden hier Domains gepfändet dann werden dort Links verkauft (Gab es das nicht schon immer?)und des einen Backlinks sind besser als die des anderen. Über SEO lass ich mich jetzt mal nicht aus.
Dein letzter Satz lässt mich ehrlich gesagt etwas schmunzeln. Sry, aber verkauft ist verkauft! Bei der Geschichte hast du nicht schlecht abgeschnitten … und wer weis … hättest du vor dem Verkauf gewusst was du heute weisst hättest du diesbezüglich evtl. anders gehandelt?
Aber wenn Dir das alles sooo gegen den Strich geht, kauf das Blog doch zurück … mach ihnen ein Angebot das sie nicht ablehenen können, wie wäre es damit? :-)
30.01.2011 um 10:56 Uhr
Robert, Du bekommst meine 100%ige Zustimmung – Werbung ist absolut NICHT schlimm nur muss Sie als solche deklariert werden. Und das hast Du immer getan, von daher verstehe ich die vielen Comments bzw. Kritiker hier nicht, die Dir einen Strick drehen wollen – und dann noch mit so dämlichen Argumenten kommen, dass Du basicthinking und Deinen Twitteraccount zu Geld gemacht hast, bzw. zu Geld machen wolltest. Was hat das bitte mit dem Konkreten Fall zu tun?
Die Nummer von Christoph Berger inkl. Vertrag / Verschwiegenheitsklausel ist einfach nur lächerlich. Schaut Euch doch bitte mal die Links auf http://bloggergate.tumblr.com/ an. Da wird z.B. auf http://www.laester.tv/was-macht-eigentlich-anke-engelke-preise-einheimsen-werbung-fuer-die-hannoversche-leben/2010/10/30 ein Bericht über Anke Engelke produziert nur um ein paar Links auf die Hannover Leben zu platzieren – Keyword Berufsunfähigkeitsversicherung. Was hat das bitte noch mit Glaubwürdigkeit zu tun?
Auf der anderen Seite trägst Du Robert vielleicht auch ein klein wenig Mitverantwortung für den moralischen Verfall der Bloggerszene: Du hast jahrelang mit viel Enthusiasmus und guten Argumenten Deine treuen Leser zum „selber Bloggen“ animiert. Bei all dem hast Du aber immer einen wesentlich Aspekt außer acht gelassen, nämlich die konkrete Geschäftsidee, sprich die Monetarisierung. Du hast vor einiger Zeit mal geschrieben, dass Dich Fragen wie „kann man denn von der Bloggerei leben?“ total nerven würden. Aber genau darum geht es: Wie kann ich die Zeit und die Energie, die ich ins Bloggen stecke monetarisieren?
Das ist das große Problem der Bloggerei – bis auf eine handvoll Blogs (z.B. netbooknews, mydealz) gibt es im deutschsprachigen Internet keine Blogs, die rentabel sind. Und dann kann ich schon verstehen, dass viele Blogger auf solch armselige Angebote für ein paar Euros eingehen.
30.01.2011 um 15:42 Uhr
@RObert: Und ab wann ist es Werbung? Wenn ich nen Blogpost schreibe und zu Wikipedia, zu dir und auf Youtube verlinke, ist dass dann Werbung? Vielleicht verlinke ich dann noch zu dem geilen Handy das ich aktuell habe, und zum Fernseher den ich gern hätte. Niemand weiß ob oder für was ich Geld bekommen habe, also ab wann ist es in deinen Augen Werbung?
30.01.2011 um 17:08 Uhr
@Tim: Wenn ich verlinke und dafuer Geld oder einen geldwerten Vorteil erhalte ist es Werbung. Dann wuerde ich es auch als solches kennzeichnen.
30.01.2011 um 18:06 Uhr
@Tim … Antwort siehe Dirk, muss ich nix mehr schreiben :))
30.01.2011 um 18:32 Uhr
@ Sven:
Dein Beispiel zu LästerTV zeigt aber nur, dass ein Beitrag offenbar um den Link herum geschrieben wurde. Natürlich kann man nun hingehen und der Firma unterstellen, sie hätte das angestoßen. Wer sich aber ein bisschen mit dem Thema SEO beschäftigt, wird schnell feststellen, dass dies völlig kontraproduktiv wäre.
Warum?
Weil es unnötig Aufmerksamkeit auf den Link zieht, der ja eigentlich unauffällig bleiben soll. Insofern ist ein BlingBling-Hallo-hier-bin-ich-Posting ziemlich dämlich. Ich glaube eher, dass der Blogger selbst aus eigenem Antrieb derlei Beiträge publiziert hat, um mehr an dem Linkgeschäft zu verdienen.
Womit wir wieder beim Thema Moral wären und Verlogenheit einer Diskussion, die zumindest in Bloggerkreisen den bequemen Weg des Sündenbocks sucht und allein der Firma die Schuld gibt. Zumindest für mich ist aber immer der der Mörder, der abdrückt. Nicht der, der die Waffe verkauft.
31.01.2011 um 09:55 Uhr
Hut ab, Robert! Nicht nur vor dem letzten Satz, auch für die die gesamte Herleitung.
31.01.2011 um 11:19 Uhr
Mein Name ist Hase, ich wusste von nichts.
31.01.2011 um 12:14 Uhr
Robert, du wirfst Links mit Werbung in einen Topf, was aus meiner Sicht ein Denkfehler ist. Es gab keine inhaltliche Einflussnahme. Und wenn man sich den Fall Trigami anschaut, wo bezahlte Blogposts als solche gekennzeichnet und dann von Google umgehend entwertet werden, sieht man die Sinnlosigkeit: „Achtung, dieser Artikel enthält einen bezahlten Link“ ;-)
31.01.2011 um 13:25 Uhr
Mal eine blöde Frage bei aller „Kennzeichnugspflicht“: wie verhält es sich denn mit den ganzen Affiliate-Links, die in den Artikeln gerne z.B. zu amazon gesetzt werden? Dafür bekommt der Blogger doch auch Geld – gehören die auch alle als „Werbung“ gekennzeichnet?
Wenn auf einer netbookSeite im Artikel das Wort „Modell xyz“ verlinkt ist zu amazon mit dem amazon-Partner-Link – ist das Werbung? Er bekommt ja nur dann Geld dafür, wenn der, der geklickt hat, ja auch was bestellt – und das ist ja noch lange nicht gesagt. Für einen Textlink bekommt er aber das Geld – egal, ob geklickt wird oder nicht.
Und warum sind Banner als „bezahlte Links“ geduldet? Das sind doch auch nichts anderes als Links zu den werbenden Firmen? Warum beschwert sich da keiner drüber?
31.01.2011 um 13:31 Uhr
@Hans Peter, bei Affiliate Links scheint man zwiespältig zu sein. Manche geben das erklärend mit an, dass es sich um einen bezahlten Werbelink handelt, andere gehen davon aus, dass der Leser Ahnung hat, man brauche keine Kennzeichnung. Ähnlich wie bei AdSense, das in der Regel klar als Werbung verstanden bzw gesehen wird. Was Banner als solche angeht, ist es im Netz gängig, diese als solche zu erkennen. Hier werden auf wenigsten Seiten Hinweise gesetzt, das sei eine Werbung. Verständlich. Zum Thema Links und Werbebaner = AdSense bspw. wird nicht als Link ausgewertet. Viele Banneranbieter halten sich dran, weil es gegen Mama Googles AGBs laufen würde. Mit Mama Google legt sich keiner an.
31.01.2011 um 13:33 Uhr
@Loewenherz, ja, wenn man tatsächlich von keine Einflussnahme sprechen würde. Insgesamt zunächst sind Bezahllinks im weitesten Sinne selbstverständlich werbende Maßnahmen. Wer nun bezahlte Links im Artikel ohne Kennzeichnung einbaut, labert auf den Link hin und drumherum, die Beispiele hast Du bestimmt auch gesehen. Insofern wird nicht nur der Bezahllink als solches zu sehen sein, sondern auch die daraus resultierende, indirekte Einflussnahme.
31.01.2011 um 13:41 Uhr
@Robert: es ist ja kein bezahlter Werbelink – sondern ein „erfolgsabhängiger Provisionslink“ wenn man so will. Und wenn der Kunde seinen Kauf storniert, ist die Provision auch dahin.
Und wie kann ich sicher sein, wenn z.B. SpOn soviel positives über die Marke mit dem Apfel schreibt, dass der Redakteur oder die Firma nicht doch davon profitiert haben? Sei es in Form von neuer Hardware oder der Buchung der nächsten großen Werbestrecke?
Wie in einem anderen Artikel hier gerade kommentiert: die Tante Google sollte einfach alle Links entwerten und andere Kenngrößen heranziehen. Dann wäre vieles einfacher.
Banner, ok – verstehe ich. Wobei das ja auch zweischneidig ist. In einer Zeitschrift ist eine ganzseite Anzeige auch nirgends mit dem Wort „Anzeige“ markiert – warum dann im Netz wieder?
31.01.2011 um 22:06 Uhr
[edited by admin: frag ihn das bitte direkt, statt die öffentliche Bühne zu nutzen]
09.08.2011 um 08:00 Uhr
nja ich finde Links wo man geld dafür bekommt sind ja nix schlimmes..schleichwerbung hin oder her