Wenn Du den Fall MSPRO vs. FAZ noch nicht kennst, dann lies das zuerst. Short story, Blogger bloggt für FAZ, nutzt Bilder ohne kommerziellen Verwertungsrechte, FAZ klemmt Blog ab. Man einigt sich, nicht mehr zusammen zu arbeiten, so wie es aussieht.
Man kann viele Betrachtungsweisen annehmen, pro/contra oder neutral, jedem sein Ding. Was mich schreckt, sind persönliche Angriffe. Gerichtet gegen MSPRO aber auch Personen bei der FAZ. Wo ist das Maß? Wo das Auge für Ausgewogenheit? Wo das Mensch-Sein?
Denn dass dieser [sie meint mspro] es mit seinen Bildquellen nicht so genau nahm, ist mir schon vor geraumer Zeit aufgefallen. Ich kann so ein respektloses (vor den Leistungen anderer), egoistisches und asoziales Verhalten nicht ab
Kennst Du mspro? Woher weißt Du, dass er respektlos, egoistisch, asozial ist? Heißt umgekehrt, Du kennst ihn nicht und erlaubst Dir dennoch, Dich über einen Menschen zu stellen, obgleich Du mit Sicherheit mit einem Haufen Fehlern übersät bist?
Ein anderer Mensch schrieb was von Bücherverbrennung, der Link ist es nicht wert, um diesen Vorwurf gegenüber der FAZ überhaupt zu würdigen.
Das ließe sich beliebig fortsetzen, ein Blick in die Kommentare an den verschiedensten Publikationsstellen genügt. Auch wenn ich die Handlungsweise von mspro nicht sonderlich smart finde, er ist und bleibt ein Mensch. Ebenso die betroffenen Mitarbeiter der FAZ. Wir machen Fehler, was ist daran schwer zu verstehen? Andere machen größere, andere kleinere Fehler. Wir bleiben immer Mensch. Bezeichnet ein Richter einen Menschen vor Gericht als dumm, dämlich, asozial, blöd? Es gibt etwas, für das wir lange kämpfen und viele sterben mussten: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das ist nicht ein hohler Satz. Diese Würde wird einem nicht entzogen, wenn man Fehler macht. Auch nicht von denen, die glauben, dass sie fehlerfrei sind. Uh, er hat Bilder verbloggt, ohne die Rechtelage zu beachten? Uh… Menschverbrecher? Uh… er hat das Blog gesperrt, uhh.. Menschenverbrecher?
Zeige bitte, dass Du Respekt hast, ja, Du. Und beweise, dass Du menschliche Würde verstanden hast. Schlage Geschichtsbücher auf und lies Dir durch, was das Gegenteil davon bedeutet.
Ich kann meine Klappe nicht halten, weil ich diese Verhaltensweisen als Blogger weit von mir weise. Ich bin nicht perfekt, andere Blogger sind nicht perfekt, die FAZ ist nicht perfekt. Der Umgang miteinander wird uns vorauseilen, damit der Respekt vor Bloggern zugleich. In den Kommentaren lese ich wiederholt, dass es auf „uns Blogger abfärben würde, wie wir uns in dem Fall verhalten, [zickig, doof, blöd…]“. Sorry, aber ist eine ganz miese Generalisierung. Was einzelne an Kommentaren von sich lassen, dafür stehen ich und andere auch nicht ein. „Die“ sind nicht „wir“.
25.06.2010 um 18:49 Uhr
Wie sieht’s denn aus mit Deiner Lesekompetenz? Dass ich das in diesem Fall demonsterierte VERHALTEN mspros respektlos, egoistisch und asozial finde, bedeutet nicht, dass ich IHN als Mensch oder auch nur den Großteil seines Sozialverhaltens so beurteile. Doch ich habe seine Online-Präsenz zumindest so lange verfolgt, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass es sich hier nicht um einen versehentlichen Anfängerfehler handeln kann, sondern vielmehr um eine von ihm gezeigte ‚LMAA-für-mich-gelten-nur-MEINE-regeln‘- Haltung. Und diese Attitüde finde ich eben Sch****. Und mit jemandem, der eine solche an den Tag legt, würde ich auch nicht zusammenarbeiten wollen. Insofern verstehe ich den Rausschmiss aus der FAZ.
25.06.2010 um 18:53 Uhr
btw: Wer von anderen Professionalität fordert, kann imo für sich selbst keinen Welpenschutz erwarten, wenn er öffentlich Sch**** baut.
25.06.2010 um 18:01 Uhr
Ich sekundiere das.
25.06.2010 um 19:21 Uhr
Sorry Robert, aber Deine Antwort auf meinen Kommentar ist für mich nur nichtssagendes Geschwurbel. Willst Du mir damit etwa weismachen, dass der selbsterklärte Web2.0-Oberchecker nicht wusste, wie Creative-Commons geht? Abgesehen davon, dass ich ihm die angeblich ursächliche Schusseligkeit nicht abkaufe, wäre sie für mich auch keine Entschuldigung für seine anschließenden trotzigen Versuche, via Twitter und Blog einen Shitstorm gegen die FAZ zu inszenieren. Einsicht und Reue sehen imo anders aus. Gut, kann man so machen. Dann muss man allerdings auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen.
Und meine Meinung in dieser Sache steht keinesfalls im Widerspruch zu meinen persönlichen Bekenntnissen ‚Über-Mich‘ …sofern man meine Äußerungen dort und meine Kommentare nur richtig interpretiert.
Noch ein Denkanstoß: Ich kenne Michael Seemann eben nicht persönlich und habe auch keinerlei persönliches Interesse an ihm oder gegen ihn. Was ich also zu dieser Angelegenheit schrieb, ist allein meine Meinung zur Sache.
25.06.2010 um 19:44 Uhr
@Robert:
Ich wollte mit dem saloppen Begriff ’nichtssagendes Geschwurbel‘ nur ausdrücken, wie sich der Inhalt Deines Kommentars für mich las. Unhöflich sein wollte ich nicht, nur ehrlich. Falls ich Dich damit persönlich beleidigt habe, tut es mir aufrichtig leid und ich bitte um Entschuldigung.
Ich formuliere es anders: Dein vorheriger Kommentar war für mich weitgehend substanzlos.
25.06.2010 um 18:59 Uhr
sein Verhalten ist aber nachweislich, schriftlich nachlesbar nicht so, schon alleine auf Basis seiner eigenen Bekundungen und sogar Bemühungen korrekt zu agieren. So bleiben Deine Darstellungen für Dritte höchst einseitig und die betreffende Person völlig außen vor lassend. Und stehen im höchsten Maße in Widerspruch zu Deinen Likes in Deinem eigenen About, was Dich in meinen Augen wieder höchst sympathisch macht :)
25.06.2010 um 20:21 Uhr
Das mag ja sein. Doch er hat in meinen Augen bei der Illustration seiner Blog-Artikel zu wenig Achtung vor dem gezeigt, was ANDEREN Webpublizisten wichtig ist – nämlich den Kreativen, deren Arbeiten er wiederholt gegen ihren eindeutig erklärten Willen kommerziell verwertet hat. Genau das meinte ich mit egoistischem und asozialem Verhalten: Die in meinen Augen mangelhafte Fähigkeit/Bereitsschaft, auch auf die Prioritäten und Interessen von Mitwebbern Rücksicht zu nehmen. Meiner Ansicht nach gehört zum respektablen Umgang mit fremden Leistungen unbedingt, dass man bei ihrer Verwertung besondere Sorgfalt an den Tag legt. Nur so ist m.E. langfristig ein konstruktives Miteinander und gegenseitiges Befruchten im Web möglich. Doch aus mspros Rechtfertigungsversuchen der letzten Tage lese ich nirgends eine aufrichtig gemeinte Entschuldigung in Richtung derer, die er wiederholt und trotz Ermahnung seitens seiner Redaktion (was ihn spätestens auf seine Fauxpas aufmerksam gemacht haben muss) übervorteilt hat. Ich lese von ihm nur Trotz, Wut und Enttäuschung über die Konsequenzen, die ihm aufgrund dessen von der FAZ auferlegt wurden. Da ist es wieder: Er sieht nur das, was ihm angetan wurde, aber nicht das, was er anderen getan hat. DAS ist der eigentliche Fehler in meinen Augen.
25.06.2010 um 19:24 Uhr
dürfte ich in diesem Gespräch um ein Maß Höflichkeit bitten? Wir kennen uns nicht, dass Du Dir erlauben kannst, meine Dialogaufnahme mit „nichtssagendem Geschwurbel“ abzuwerten. Sind wir Freunde oder wie kommst Du auf diesen jovialen Ton? Gehe höflich mit mir um, und wir können weiter miteinander reden.
25.06.2010 um 19:28 Uhr
„Ich kann meine Klappe nicht halten, weil ich diese Verhaltensweisen als Blogger weit von mir weise.“
Nobel, nobel…
„Das ist ja so, als würde der Irokese behaupten, er würde nun etwas für Blogger tun, statt weiterhin das Geldsperma in seinen Augen zur Schau zu stellen.“
http://www.robertbasic.de/2009/01/don-alphonso-wurde-gefazed/
Aber „Geschwurbel“ geht wirklich zu weit…
25.06.2010 um 19:31 Uhr
ein Fehler in meinen Augen, richtig. Genau darum geht es. Wir machen welche und können daraus lernen, immer wieder. Du wirst einen ganze Haufen in meiner Blog-Historie finden.
25.06.2010 um 19:53 Uhr
danke. Mir ist es wichtig, wenn man sich unterhält, dass man dem anderen zeigt, dass man ihn hören und verstehen will. Den Eindruck hatte ich nicht zuerst. Jetzt ja.
Zur Substanz: Ich ging davon aus, dass Du die wiederholten Aussagen von mspro gelesen hast, die eindeutig seinen Willen bekunden, es hinsichtlich der Rechtehandhabung richtig zu handhaben. Und habe verzichtet, dies explizit zu benennen. Sorry, mea culpa. Daher lasse mich meine Argumentation präzisieren: Er zeigt neben der ausdrücklichen Willensbekundung ein hohes Engagement, Leser mit Inhalten zu konfrontieren, die ihm wichtig und in seinen Augen den Lesern wichtig sind. Respektloses, egoistisches und asoziales Verhalten äußert sich gänzlich anders. Von dieser Basis ausgehend mag man ihm Fehlverhalten, Ungeduldigkeit, what ever vorwerfen, man mag ihm nicht einmal glauben, aber er ist eben ein Mensch. Eine ausgleichende Betrachtung seiner Motivationen, Ziele und Absichten, aber auch der beobachtbaren Handlungen wie auch konkreten Aussagen wäre in meinen Aussagen ratsamer, denn solch absoluten, äußerst negativen Betrachtungen, weil Menschen niemals einseitig sind, weder positiv noch negativ, das wissen wir alle aus Erfahrung. Hoffe mich verständlich ausgedrückt zu haben? Um es kurz und knackig zu sagen: Du urteilst über sein Verhalten in einer dermaßen absoluten Weise, als gäbe es kein Morgen, keine Grauzonen. Wir Menschen sind selten so.
26.06.2010 um 01:46 Uhr
Ich finde, dieser Artikel zeigt auf wunderbar exemplarische Weise die Abgehobenheit der Blogosphäre, die denkt dass sich die ganze Welt um sie dreht. Wie unglaublich vermessen ist es, diese völlig unbedeutende Randnotiz der deutschen Web2.0-Landschaft und eine nicht einmal besonders radikale und haltlose Kritik daran mit der Menschenwürde in Verbindung zu bringen. Der Verweis auch noch auf die Geschichtsbücher, der das Ganze also wahrscheinlich in die Nähe der Greultaten des 2. Weltkrieges rücken soll – Wie lächerlich. Viel sinnvoller wäre es doch, vor dem Schreiben solcher Artikel mal einen Blick in ein Geschichtsbuch zu werfen und versuchen einzuordnen, welche Relevanz dieser „Skandal“ jetzt wirklich hat.
26.06.2010 um 16:58 Uhr
Robert, ich kenne mspr0 zwar nur flüchtig persönlich, habe ihn aber oft aus nächster Nähe live und in Farbe auf Messen, Konferenzen und Camps erlebt. Er (ver)urteilt sehr gerne andere Menschen und erhebt sich damit über diese. Gerne versteckt er sich dabei hinter einer leicht arroganten, intellektuell anmutend sollenden Fassade und kokettiert mit (s)einer vermeintlichen Web-Prominenz. Ich selbst habe unter anderem deshalb bereits vor einiger Zeit beschlossen seinem Output nicht länger zu lauschen.
Was passiert nun mit jemanden, der stets anderen Leuten auf die Füße latscht, wenn er selbst mal in eine – sagen wir mal – unglückliche Situation kommt? Und wenn er dazu noch versucht mittels seines Netzwerkes eine fragwürdige Art von Meinungsbildung (oder Bevormundung) zu betreiben? Es gibt mehrere Sichten von Dingen und jetzt wird das – bestimmt auch getrieben durch Schadenfreude – sehr gut sichtbar.
Michael Seemann hat bislang nichts Nennenswertes kreiert und kein mir bekanntes unternehmerisches Geschick bewiesen. Aber er hat sich intensiv öffentlich über andere Menschen und deren Tagwerk amüsiert. Nun kehrt es sich um. Das muss man dann auch einfach mal ertragen. Auch für ihn gelten Regeln und die damit verbundenen Konsequenzen.
Ich drücke ihm die Daumen, dass er sein Talent zukünftig vielleicht etwas respektvoller einsetzt und weniger eine pseudo-elitäre Abgrenzung sucht. Das allein hat noch niemanden groß gemacht.
26.06.2010 um 21:02 Uhr
Wer schon ein paar Jahre bloggt kennt das Spiel.
Firma startet Aktion/Kooperation mit Bloggern, Hurra!, Kommerzhuren-Kritik, irgendwas passiert, erst jetzt bekommt der Rest der Welt von der Aktion mit, nicht beteiligte Blogger nehmen es als epische Web 2.0 Diskussion auf, 180 Kommentare binnen 20 Minuten, Pate Alphonso meldet sich laut, Firma soll Stellungnahme abgeben, PR-Disaster. viele Klicks, Ende der Aktion.
28.06.2010 um 10:58 Uhr
Also normalerweise (d.h. im real life?) würde es doch so ablaufen: Die Redaktion ermahnt einen Autor (oder Blogger), dass er hier und da die Rechte von Fotos nicht beachtet hat. Daraufhin gelobt der Autor Besserung. Passiert ihm der Fehler wieder, kann ihn die Redaktion noch einmal ermahnen. Spätestens wenn der Autor dann aber ein weiteres Mal die Rechte anderer verletzt, kann sie Redaktion seinen Blog (nach meinem Dafürhalten) löschen.
Aber man kennt in dieser Geschichte zu wenig von den Hintergründen. Wie oft ist mspro der „Fauxpas“ mit den Bildrechten denn nun unterlaufen? Wie oft hat die FAZ ihn ermahnt?
Einerseits ist es übel, wenn mspro Bildrechte verletzt. Andererseits erscheint es mir auch sehr drastisch, wenn die FAZ seinen Blog so mirnichtsdirnichts radikal löscht. Nur, die Frage ist: war es wirklich so „mirnichtsdirnichts“? Oder konnte er vorher schon Warnschüsse hören?
29.06.2010 um 15:21 Uhr
Also habe ich richtig verstanden : Du findest es „nicht besonders smart“ copyright geschützte Werke ohne Erlaubniss zu publizieren und dafür Geld zu bekommen?
01.07.2010 um 23:19 Uhr
Starke Beitrag. Was mir zwischen all den meiner Meinung nach polemischen Kommentaren aufgefallen zu sein scheint, ist die Kluft zwischen der Handvoll „prominenter“ Blogger und der schreibenden Zunft in Form einiger „Journalisten“, die man zu Robert’s Artikel in den Kommentaren lesen kann.
Dabei fällt mir auf, das man sich dort auf hohem Niveau verbal duelliert und dabei munter pauschalisiert. Von der gesamten Blogosphäre ist da die Rede und von Meinungsbildung durch Artikel.
„Konstruktives Miteinander“ und „gegenseitiges Befruchten“ wie von Kommentatorin Iris richtig angeführt, gilt für alle und fängt mit einer gewissen Höflichkeit an und der Fähigkeit, Fehler einzugestehen. Das ist für einige „prominente“ professionelle und Semi-Professionelle Blogger und Journalisten leider nicht der Fall.
Vielleicht sollte man seine Sichtweise nicht durch diese Handvoll Menschen nicht einschränken lassen und einen Schritt zurück treten um das ganze Bild zu betrachten.