keine Ahnung, eventuell dachte ich, ich könnte beim Losschreiben drauf kommen:) Vermischen wir die Dinge dennoch.
Zunächst einmal eine klasse Stagecam-Version von Bjorks „It’s Oh So Quiet“:
Musikkrise? Nope, Bjork kennt sicher Krisen, aber an Kreativität hat es ihr noch nie gemangelt. Kommen wir zur Wirtschaftskrise.
DocSarah hat in einem Kommentar die Wirtschaftskrise wie folgt erklärt:
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“Wirtschaftskrise verständlich anhand einer Kneipe erklärt
Für alle, die das Thema “Wirtschaftskrise” noch nicht so ganz durchschaut haben, hier mal die vereinfachte erklärung mit Bier, Schnaps und Kneipen :
Es war einmal …..Mandy besitzt eine leider nicht sehr erfolgreiche Kneipe in Berlin -Kreuzberg. Um den Umsatz zu steigern ,beschließt sie, die Getränke der Stammkundschaft (hauptsächlich alkoholkranken Hartz -IV-Empfänger) auf den Deckel zu nehmen, ihnen also einen Kredit zu gewähren.
Das spricht sich in Kreuzberg schnell herum und immer mehr Kundschaft drängt sich in Mandys Bar . Da die Kunden sich um die Bezahlung keine Sorgen machen müssen, erhöht Mandy die Preise für Bier und Schnaps und steigert damit auch massiv ihren Umsatz.
Der junge und dynamische Kundenberater der lokalen Bank bemerkt Mandys Erfolg und bietet ihr einen unbegrenzte Kreditlinie an.
Um die Deckung macht er sich keinerlei Sorgen, er hat ja die schulden der Trinker als Deckung, Zur Refinanzierung – eine Bank muss ja ihr Geld irgendwo herkriegen – taufen top ausgebildete Investmentbanker die Bierdeckel in verbriefte Schuldverschreibung um, nennen sie SUFFBOND, ALKOBOND und KOTZBOND.
Diese Papier laufen unter der modernen Bezeichnung SPA ( Super Prima Anleihen) und werden bei einer usbekischen Online- Versicherung per E-Mail abgesichert.
Daraufhin werden sie von mehreren Rating-Agenturen mit ausgezeichneten Bewertungen versehn. Niemand versteht zwar, was die Abkürzung bedeutet oder was genau dieser Papiere beinhalten , aber dank steigender Kurse werden diese Konstrukte ein Renner für institutionelle Investoren.
SPA ist ein Hit, Vorstände und Investmentspezialisten der Bank erhalten Boni im dreistelligen Millionenbereich.
Eines Tages, obwohl die Kurse immer noch steigen, stellt ein Risk-Manger (der später wegen seiner negativen Grundeinstellung selbstverständlich entlassen wurde) fest, dass es an der Zeit sei, die ältesten Deckel von Mandys Kunden langsam abzukassieren (fällig zu stellen nennen das die Banker ).
Überraschenderweise können weder die ersten noch die folgenden Kneipenkunden ihre Schulden , von denen viele inzwischen ein Vielfaches ihres Jahreeinkommens betrag, bezahlen.
SUFFBOND, ALKOBOND und KOTZBOND verlieren 98%. Mandys Kneipe geht pleite. Der Wein- und der Schnapslieferant gehen Konkurs.
Beide hatten sich von Mandy lang und gerne mit Super Prima Anleihen bezahlen lassen. Der Bierlieferant wird wegen der besonderen Bedeutung der Bierindustrie von Staat teilweise entschuldet und von einer belgischen Investmentgruppe Übernommen.
Die Bank wird durch den Staat mit Steuergeldern gerettet. Der Bankvorstand verzichtet für das abgelaufen Geschäftsjahr auf den Bonus….”
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Zurück zu Bjork, „Big Time Sensuality“ in einer etwas anderen Form, die mir viel besser als das Original gefällt
Ich finde, die Finanzgurus haben mindestens einen Fingerhut an Kreativität aufgebracht, um auf diese Bierdeckelidee zu kommen;)
if you ever get close to a human
and human behaviour
be ready to get confused
there’s definitely no logic
to human behaviour
but yet so irresistible
there is no map
to human behaviour
11.02.2009 um 07:56 Uhr
Diese Erklärung habe ich gestern fast 1:1 bei Quarks & Co „Wie sicher ist unser Geld gesehen“. K.A. was das Original ist, aber ich rate jedem sich die Sendung anzuschauen. Selten habe ich Geldkreisläufe so verständlich erklärt bekommen. Die Sendung gibt es als Podcast bei ITunes und auf deren Website: http://www.wdr.de/tv/quarks/videos/uebersicht.jsp?medium=podcast
11.02.2009 um 09:22 Uhr
Mandy´s erfolgreiche Kneipe habe ich zwar schon letztes Jahr gelesen. Weiß nicht mehr wo.Macht aber nix,
es erklärt sehr schön wo die 2,8 Billionen Dollar oder sind es mehr, geblieben sind.
11.02.2009 um 09:46 Uhr
aber seit doch mal ehrlich, wenn das ein Politiker oder Manger so erklärt, da will in der kleine Mann auf der Straße doch gerne am nächsten Baum aufhä….. oder etwa nicht??
Weil genau dieser kleine Mann versteht zur Zeit nicht warum sein Geld an der Börse weg ist und warum er keine gute Altersversorgung mehr hat.
MfG
Michael finger
Holztechniker
11.02.2009 um 10:29 Uhr
„Was haben Wirtschaftskrise und Musik gemeinsam?“
Ich würde sagen, beide haben sich durch Gier selbst das Grab geschaufelt. :D
11.02.2009 um 11:00 Uhr
ich weiß auch nicht mehr, wer „mandys kneipe“ verfasst hat – aber das beispiel ist einfach klasse….
11.02.2009 um 11:02 Uhr
Toll! Und leider so wahr ;o)
11.02.2009 um 13:41 Uhr
Also die Idee fand ich super, leider hat sich da wohl jemand zu weit aus dem Fenster gelehnt. Was aber in Anbetracht der „Zielgruppe“ wohl auch nicht anders zu erwarten wäre.
Trotzdem sehr nett Geschichte! :)