MarryJim.com wurde erst kürzlich an den Start gebracht. Man könnte sagen, dass es in vielerlei Hinsicht ein besonderes Projekt ist. Die drei Gründerinnen (Ulrike Adler Stevens, Andrea Gadesmann und Nina Dautzenberg) arbeiten und leben jeweils in New York, Zürich und Berlin. Dank Internet ist diese multinationale Arbeiten kein Problem. Im Gegenteil, die drei Gründerinnen sind erst dadurch in der Lage, vor Ort MarryJim international auf die Beine zu stellen. Lars Hinrichs – Gründer von Xing – betont immer wieder, wie wichtig es sei, dass man von Beginn an international denkt und gründet. Wenn man das Geschäft denn skalieren möchte.

MarryJim

Ulrike AdlerEine weitere Besonderheit ist an der Person Ulrike Adler Stevens auszumachen. Ich kenne sie nunmehr seit fast 10 Jahren. Damals zu meiner Zeit als Mitglied der Wirtschaftsjunioren in Frankfurt war sie mir als exzellente Gründerin und Macherin ihres damaligen Babys „BigArt“ aufgefallen. Die Online-Kunstgalerie-Seite bestach durch eine exzellente Navigation, mit deren Hilfe Kunden nach unterschiedlichsten Kriterien nach Kunstwerken suchen konnten. Jahre später verkaufte sie die Seite mit Erfolg. Sie blieb dem Kunstbereich treu und gründete eine Kunstgalerie in Frankfurt, die sich auch aufgrund der lila Hausfassade schnell einen Namen machte. Nachdem sie ihr privates Glück in New York fand und dort auch lebt, hat sie die Galerie in treue Hände an einen anderen Galeristen übergeben.

So kam es auch, dass ich aufhorchte, als sie mich ob ihrem neuen Unternehmen auf Facebook anschrieb. Üblicherweise fahren meine Schilde hoch, wenn mich Gründer anschreiben, da ich tausend Fragen habe. Bei dem track record von Uli aber und ihren Macher-Genen wurde ich sofort hellhörig. Ich darf sie auszugsweise zitieren. Wie kam sie auf die Idee?

Ich habe mit 2 Partnerinnen eine neue Geschaeftsidee gelauncht: www.MARRYJim.com. Die Idee zu MARRYJim wurde geboren, als ich vor zwei Jahren heiratete und kein schlichtes aber originelles Brautkleid fand; zudem fehlte mir die Zeit für die Recherche. Ich wünschte mir eine Plattform, die mir unterschiedlichste Designer mittels optimaler Suchfilter (Standort, Preisrange, Stil, Schnitt…) vorstellt. Eine echte Marktlücke! Parallel hatte ich zahlreiche Marktplätze entdeckt, auf denen Privatleute ihre Kleider anboten, die aber vom Design so wenig ansprechend waren, dass man ein teures Kleid mit privaten Fotos kaum einstellen wollen würde. Bis heute hat jeder Designer, den wir angesprochen haben irgendwann zugesagt, es gab nicht eine Absage. Selbst gross Marken wir Talbot Runhof und Kaviar Gauche sind jetzt an Bord. Es macht riesig Spaß! Jetz hoffen wir, dass noch ganz viel Private getragene und neue Kleider listen, damit der MArktplatz anspringt.

Auf meine Frage, wie sie das Einkaufserlebnis gewährleisten bzw. erzeugen möchte, kam eine Antwort, die besticht:

Auch hier [sie bezieht sich auf Bigart]: Umfangreiche, intelligente Suchfilter mit viel Liebe zum Detail (Info-Buttons, Kleidexpertise). Im Fashionmarkt sicherlich die aufwendigsten Filter – aber, kennst du eine Frau, die nicht anspruchsvoll ist? Und insbesondere beim Hochzeitskleid! Und das dann noch gepaart mit Googlemaps.

MARRYJim ist diesmal aber kein Onlineshop, sondern ein virtueller Showroom, in dem Besucher direkt mit Designern, Brautläden und Privatanbietern zusammengeführt werden. Wir nehmen Listungsgebühren. Nach der Kontaktaufnahme werden die Bräute von den Designern oder Verkäuferinnen vor Ort betreut und Privatleute können sich persönlich austauschen. Wie steht so schoen in unserer Pressemiteilung: „Das Erlebnis des Kaufs und eine emotionale Anprobe mit Freundinnen wird auch im 21. Jahrhundert weiterhin ein beliebtes und wichtiges Ritual bleiben“ so die Gründerinnen von MARRYJim.

Neben den getragenen 2nd Hand kleidern rechnen wir zusaetzlich mit [xx]% neuen ungetragenen Kleidern von Privat. Viele Frauen kaufen versehentlich 2 Kleider, da das erste nicht mehr gefaellt, sie schwanger werden oder die Hochzeit absagen mussten. Die grossen Auktionshaeuser sind da keine Alternative, wer kauft dort schon ein teures Kleid und wer stellt sein teures dort fuer 1 Euro ein?

Zwei Aspekte spielen natürlich eine große Rolle. Erstens, das einfache und reichhaltige Shoppen abgebildet über die Navigation. Zweitens, das vor Ort Zusammenführen der Kunden mit den Designern oder Kundinnen mit einem gebrauchten Hochzeitskleid. Passt, Treffer, versenkt.

Eine Stärke von GründerInnen ist stets, wenn sie selbst hinter dem Produkt oder der Dienstleistung stehen. Das Verständnis für die Belange der Kunden wird leichter gelebt und inhaliert. Daher nochmals der Aspekt „online suchen, offline kaufen“:

Brautkleider sind so etwas Besonderes, viele werden massgeschneidert, individuell gemeinsam mit der Braut entworfen, da kommt ein klassischer Versandhandel nicht in Frage. Selbst wenn es von der Stange kommt, ready to wear, dann moechten die Frauen die Stoffe anfassen, das Kleid erleben. Ferner, nach 10 Jahren im Kunstmarkt mit limitierten Stücken, persönlicher Betreuung, vielen Shippings und Messen, möchte ich endlich einmal rein virtuell mein Geld verdienen. Meine persönliche Stärke liegt eher im Marketing / in der Pressearbeit. Eine solche Plattform ist nur skalierbar, da wir die Betreuung der Bräute nicht übernehmen. Sie ist auf Wachstum ausgerichtet, schon jetzt in 2 Sprachen, mehreren Währungen, Maßeinheiten etc. Die Liebe zur außergewöhnlichen Kunstwerken/-kreationen kommt auch wieder durch.

Die Antwort auf meine Frage, wie man denn die Seite bekannt machen möchte?

Der Schwerpunkt liegt aber ganz klar auf der Pressearbeit und Social Media. Bis jetzt läuft es ganz wunderbar an und der weltweite Fundus an Zeitungen, Zeitschriften, Onlinemagazinen, Blogs etc., ist unerschöpflich. Unsere Köpfe rauchen, die Lippen sind trocken und wir sind wohlig erschöpft, können unser Glück hinsichtlich der Marktlücke nicht fassen.

Was Uli anfasst, ist stets ein Kunstwerk. Meine wärmste Empfehlung an unterschiedlichste Interessenten ist, schaut Euch das an, behaltet es im Auge, es wird noch viele Bräute glücklich machen.