hört sich toll an, habe ich gerade selbst erfunden. „3-Strikes-Strategie“. Irgendwie muss man ja neugierig machen. Egal, her mit dem eigentlichen Saft. Worum gehts?

Mischblogs haben seit jeher das doofe Problem, dass sie zuviele Themen angehen, eigentlich kein Thema richtig durchpflügen. Was in den Sinn kommt, wird verbloggt. Um es vereinfacht auszudrücken. Summa summarum verliert man weitaus mehr Leser als man gewinnt. Sollte eigentlich logisch klingen.

Doch letztlich gibt es auch dafür ein Kraut: 3 Postings statt 1 Posting pro Zeiteinheit. Nehmen wir vereinfacht an, dass ein Blogger 1 Posting am Tag verfasst. Aus einem Grundset von 7 unterschiedlichsten Themen. Um eine sehr vereinfachte Rechnung aufzustellen? Am Montag schreckt er von seinen 100 Lesern wahrscheinlich 6/7 ab. Die sich eben nicht für das Thema Religion interessieren. Am Dienstag schreckt er erneut 6/7 ab, die sich für das Thema Sport nicht interessieren. Am Ende der Woche hat er mehr oder minder im Durchschnitt 6/7 seiner Leser pro Tag nicht interessiert, 1/7 wurde angesprochen.

Er wechselt auf unsere Strategie und veröffentlicht 3 Postings am Tag. Die jeweils ein Thema abdecken. Nun schreckt er nur noch 4/7 seiner Leser ab. 3/7 werden täglich angesprochen. Und damit wird der Zeitraum verkürzt, wenn der Blogger jeden Tag 3 verschiedene Themen aus 7 möglichen bespricht. Am dritten Tag kommt wieder ein Thema für den Leser. Statt nur noch alle sieben Tage. Heißt? Der Leser wird im Schnitt alle drei Tage zufrieden gestellt. Statt alle 7. Der Blogger verdreifacht damit im übertragenen Sinne die Zufriedenheitsquote, verkürzt zugleich den Abstand zwischen „uninteressiert“ zu „interessiert“-Zustand.

Diese sehr vereinfachte Sicht soll zwei Faktoren aufzeigen: Eine Erhöhung des Postingsvolumens und eine konsequente Durchmischung der Themen führt zu eine Reduzierung der thematischen Wartezeiten und einer Erhöhung der gesamten Zufriedenheitsquote. Im Bauch des Lesers wird das Gefühl geweckt, immer wieder mal interessante Themen auf dem Mischblog für sich entdecken zu können. Nicht jeden Tag, aber dafür alle drei Tage. Weitaus besser als einmal die Woche. Der Zeitraum „1 Woche“ dürfte zu lang sein, um in positiver Erinnerung zu bleiben. Zumal 6x ein negatives Erlebnis einem positiven Erlebnis gegenübersteht.

Wie alle Strategien basiert das auf meinem subjektiven Verständnis des Lesers und dessen Erwartungen. Eine 1:7 Quote aus interessanten und uninteressanten Artikel erscheint mir kritisch. Eine 3:7 Quote ist nahezu hälftig, dürfte den Leser affiner machen, das Blog auf dem Radar zu behalten.

Mit der Quote kann man beliebig spielen, btw. Darum ging es, etwas bewusst zu machen. Wenn Euer Gefühl besagt, dass die kritische Quote noch höher sei, dann müsst Ihr die Themen reduzieren oder die Frequenz weiter erhöhen.

War das jetzt zu viel Mensch-Mathematik?