Das Nuf schreibt – übrigens eine waschechte Frau – auf ihrem Blog, dass Frauen in der Blogospähre allgemeinhein nicht genügend Relevanz beschieden wird:
Ich mag Vielfalt. Ich mag eine bunte Blogosphäre und dazu gehört, dass Frauen wie Männer wahrgenommen werden. Dass sowohl Technikthemen als auch Gesellschaftsthemen Platz finden, dass es nicht nur um die neusten Gadgets, Urheberrecht und Netzpolitik im Web geht, sondern dass auch z.B. Kinder, Katzen, Kunst und Essen.
Und das hängt leider an der Thematik Zugriffszahlen und die Wahrnehmung anderer Themen (und Frauen in der Blogosphäre) wiederrum spiegelt sich in der Art und Weise wieder, wie dann auch z.B. das Fernsehen über Events wie die re:publica berichtet, wie z.B. N24, die in 40 Minuten Beitrag eine einzige Frau befragen und diese im Gegensatz zu den befragten Männern nicht mal mit Namen nennen.
…
Dennoch. Ich bin immer interessiert an neuen Blogs und an Themen, zu denen ich im Alltag wenig Schnittmengen habe, einfach weil ich persönlich das Gefühl habe mich nur weiter entwickeln zu können, wenn ich immer wieder Neues aufnehme und deswegen mag ich die einseitige Darstellung der Blogosphäre oder des Internets nicht. Das Internet ist eben nicht nur iPhone, ACTA und Urheberrecht.
Ich stelle mir dabei die Frage, warum Frauen per se relevant sein müssen? Warum müssen irgendwelche Themen relevanter als andere sein, nur weil sich laut Das Nuf Frauen damit mehr beschäftigen? Haben Frauen andere Gehirne? Andere Sichtweisen als Männer? Können Frauen zu einer besseren Welt mehr beitragen als Männer? Was ist überhaupt daran wichtig, ob ein weiblicher oder männlicher Blogger was zu melden hat? Zentral ist dabei für mich der Gedanke und Versuch, es am Geschlecht aufzuhängen. Das erscheint mir irgendwie archaisch.
Schon der Gedanke daran kommt gezwungen macho-mäßig herüber. Mir persönlich wäre es zudem extrem peinlich, wenn mich jemand als Quoten-Mann zu einem Thema einladen oder befragen würde. Dem würde ich den Stinkefinger zeigen. Entweder ist man an mir interessiert, weil ich was zu sagen hätte, nicht aber weil ich eine Quote als Pimmel-Zugehöriger zu erfüllen habe. Meine Eier machen mich weder relevant noch interessant. Ich werde aber nicht auf die Barrikaden steigen und flennen, dass man mir nicht zuhört und mich nicht beachtet, weil ich ein Mann bin. Ich kann höchstens und maximal nachdenken, warum mein Geblogge niemanden erreicht.
Also, ich sehe keinen einzigen Grund auf den ersten Blick, warum Frauen relevanter werden müssen oder sein wollen. Solange man sich am Geschlecht aufhängt. Entscheidender ist mehr die Frage, was man inhaltlich zu sagen hat. Und ob es ankommt. Ist es eine Frau, die mir erklärt, warum dies und das so oder so zu sehen ist? Oder ist es ein Mann? Ist mir doch völlig wumpe. Sags und mach!
06.05.2012 um 11:09 Uhr
Bravo – sehr richtig und sehr mutig: Diese Sichtweise ist ähnlich brisant wie das Gedicht von Günter Grass!
Gewisse Dinge scheint man einfach nicht äußern zu dürfen, ohne dass irgendjemand den „contrat social“ gleich in Gefahr sieht.
06.05.2012 um 11:10 Uhr
Ich lese sie schon seit Ewigkeiten und sie ist relevant. Aber sie ist eben auch nicht mehr als ein männlicher Blogger. Blogger sind auf den ersten Blick nun einmal nicht wirklich relevant. Auf den zweiten Blick ist es allerdings so, dass jeder Erdrutsch mit dem ersten Steinchen beginnt, das den Berg runterrieselt.
Bloggen ist wie Wasser lassen. Der stete Tropfen höhlt den Stein und ich blogge nun seit 10 Jahren und habe schon oft erlebt, das ganze Sätze aus unserer Bloggerwelt plötzlich in den Systemmedien auftauchen und aus den paar Kieseln eine Lawine wurde.
Wer als Blogger Relevanz erwartet überschätzt sich maßlos. Dabei spielt das Geschlecht keine Rolle, wenn man davon absieht das Männer beim Wasserlassen besser zielen können. Beim Bloggen habe ich diesen Unterschied noch nicht bemerkt.
06.05.2012 um 11:29 Uhr
@Jochen: Ich wollte eigentlich genau das sagen. Blogger allgemein sind in der „breiten Öffentlichkeit“ nicht relevant – egal ob Mann oder Frau. Ich finde es nur nicht richtig seine eigene Wahrnehmung als die Wahrnehmung der „breiten Öffentlichkeit“ zu präsentieren.
Blogger/das Internet macht erst in der Masse was – das hat man letztes Jahr ja bei zu Guttenberg und Kauder gesehen hat.
Davon losgelöst ist mein persönlicher Wunsch nach Vielfalt und Ausgeglichenheit.
06.05.2012 um 11:43 Uhr
@nuf:
Dann scheib das auch und lass die Gender-Komponente raus. Es ist völliger Schwachsinn gerade im Web zu schimpfen, dass Frauen nicht genügend Anerkennung bekämen oder deren Themen. Gerade im Web spielt es viel weniger eine Rolle, welches Geschlecht der Autor hat, es geht um Inhalte. „Viel weniger“ soll hier jetzt keine Debatte lostreten, wie es in der offline-Gesellschaft aussieht. Das auszudiskutieren sei anderen überlassen.
Vielfalt im Netz entsteht imho völlig unabhängig vom Geschlecht, denn die von dir genannten Themen „Kinder, Katzen, Kunst und Essen“ brauchen auch Leser. Das Geschlecht des Autors / der Autorin spielt ungefähr so eine große Rolle wie die Wahl zwischen Arial und Courier New als Font auf dem jeweiligen Blog.
06.05.2012 um 11:43 Uhr
@nuf: Das war mir schon klar und ich stimme dir zu. Nur mit der Ausgeglichenheit habe ich es eher nicht. Ich glaube wir müssen viel mehr polarisieren um aus strittiger Diskussion zu neuen Vorschlägen zu kommen.
Ich fasse mich da auch selbst an die Nase. Wir bringen einfach zu wenig Vorschläge und sind kaum in der Lage uns auf diese in breiterer Form zu einigen. Der Schwarm ist mir noch zu unproduktiv. Aber vielleicht kann ich auch nur aus meiner Situation im Schwarm das gesamte Bild nicht erkennen.
06.05.2012 um 11:47 Uhr
@Stefan Martens: Du verlangst unmögliches. Eine Frau muss auch heute noch immer um jeden Tag um Gleichberechtigung kämpfen. Das bedeutet natürlich auch eine genderzentrierte Sichtweise in einem ständigen und vielfach unbewussten Prozess des Kampfes. Logischerweise fließt die eigene Situation, oder die der eigenen Gruppe immer mit in deine Gesprächshaltung und dein Bloggen ein. Es ist eben Teil deiner Persönlichkeit.
06.05.2012 um 11:55 Uhr
@Jochen:
Das kannst du auf x-beliebige Merkmale bestimmter Communities beziehen, Gender ist nur eines von vielen und meiner Meinung ein Merkmal, welches einerseits im Web und anderseits im Allgemeinen kaum noch eine Rolle spielen sollte. Gerade in aufgeklärten Gesellschaften, wie wir sie meist in westlichen Demokratien haben, nimmt eine potentielle Gender Gap doch immer weiter ab. Oder haben sich renommierte Autorinnen bzw. Bloggerinen TROTZ dieses Gender Gaps durchgesetzt und ihre Erfolge gerade deswegen noch stärker hervorzuheben?
Ich soll also am besten zu Roberts Angetrauten gehen und ihr gratulieren, dass sie, obwohl sie eine Frau ist, seit Jahren erfolgreich bloggt und Web-Events organisiert?
Das ist, auch unabhängig davon, ob ich es explizit mache, viel diskrimierender meiner Meinung nach.
06.05.2012 um 13:07 Uhr
Hi Stefan Martens,
ich muss mich immer wieder zusammenreißen, um nicht explizit in diese Schiene „weil ich eine Frau bin“ reinzufallen, weil…
erst vorkurzem bat ich einen Kunden um ein Review, er schrieb viel und er voll zufrieden und wie endete es:
wir waren erstaunt, ob der technischen Kompetenz, weil doch Frau Monika T-S eine Frau ist…
+++++++
sowas lese ich wirklich öfter und keineswegs seltener als vor 10 Jahren, daher ist die Feststellung, dass es Gender Gap kaum mehr gäbe in unserer Kultur für mich nicht wirklich wahr.
06.05.2012 um 13:12 Uhr
Jungs, von Euch, die hier diskutieren, hat es einfach noch keiner erlebt – Du stehst auf einer Gründermesse, einem Unternehmertreffen oder einer Konferenz, alle in der Runde fragen sich gegenseitig, was sie so machen, nur die Frau fragt keiner. Weil irgendwie automatisch alle davon ausgegangen sind, dass sie die Begleitung von irgendwem ist. Wenn Du Dir nicht nen knallschwarzen Hosenanzug anziehst und fett die Visitenkarte an die Brust bappst, merkt keiner, dass Du auch was Berufliches machst. Wenn Du aber genau das tust, siehst Du schon wie ein Mannweib aus und verlierst den Charme-Faktor – immerhin ein Grund, warum Du mit Leuten, die Du nicht kennst ins Gespräch kommst. Und Journalisten suchen halt auf solchen Veranstaltungen immer erst mal die auffälligsten Alphatierchen aus, die, von denen sie auf den ersten Blick glauben, dass sie was zu sagen haben – und da sind Journalisten gerne mal chauvinistisch. Mit Relevanz hat das alles nicht viel zu tun, sondern mit eingeübten Rollenschemata. Bis zur Relevanzfrage kommt eine Frau auf so einer Veranstaltung häufig erst gar nicht und ich kann verstehen, dass man da mal bissig wird.
06.05.2012 um 13:30 Uhr
Mein Dank an Monika und Dorthe. Das ist der Punkt. Und wenn Stefan Martens seine eigene Sprache analysiert dann stellt er fest, dass er im davon spricht das es das Genderproblem nicht geben sollte oder es sich angeglichen haben sollte. Nur für Wünsche unf verlorene Dinge bekommt man im Pfandhaus keinen Kredit.
06.05.2012 um 16:28 Uhr
Ich schrieb:
„Gerade im Web spielt es viel weniger eine Rolle, welches Geschlecht der Autor hat, es geht um Inhalte. “Viel weniger” soll hier jetzt keine Debatte lostreten, wie es in der offline-Gesellschaft aussieht. Das auszudiskutieren sei anderen überlassen.“
Deshalb lasse ich all die Anmerkungen, die sich nicht darauf beziehen gleich mal unkommentiert.
Vielleicht ist mein Punkt auch zu sehr davon geprägt, dass es mir selbst egal ist, ob ich es mit Männlein oder Weiblein zu tun habe, egal in welchem Kontext.
Unabhängig davon seid ihr diejenigen, die hier vom Thema Blogs bzw. digitale Kommunikation abschweifen und sich auf der populistisch so bequemen „Frauen werden nicht ernst genommen“ Couch ausruhen.
Auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe und es größtenteils auf massive Ablehnung stößt, würde ich mir wünschen dass einige sich die Phrase
„Danke, emanzipiert sind wir selber!: Abschied vom Diktat der Rollenbilder“ mal zu Herzen nehnmen, auch wenn’s schwer ist. Ich kenne selbst genügend Frauen, die in technischen Umfeldern arbeiten, z.B. als Dipl-Ing. und es aufgrund ihres Geschlechts nicht unbedingt leichter haben.
Aber sie haben es primär aufgrund von Männern nicht einfacher, die selbst einfach Schiss haben nicht kompetent genug zu sein und deshalb hoffen, sich auf überholte Rollenbilder im Geschlecht berufen zu können, um ihre mangelnde Kompetenz im Vergleich zur weiblichen Kollegin zu kaschieren.
Und wenn man sich dessen bewusst ist, sollte man doch über Sprüche wie „wir waren erstaunt, ob der technischen Kompetenz, weil doch Frau Monika T-S eine Frau ist…“ einfach nur lachen können, es sei denn das ganze mündet in Mobbing oder massiver Benachteiligung.
Und eben das sollte Frauen im Web nicht beschneiden, weil es de facto nicht existiert. Sonst zeigt mir doch gerne mal einen Fall denunzierenden Verhaltens gegenüber einer weiblichen Bloggerin aufgrund ihrer Weiblichkeit, welcher von der Mehrheit mitgetragen wird. Ich bezweifle, dass es dort etwas geben wird, wenn wir hier von Deutschland und ähnlich geprägten westlichen Demokratien sprechen.
Und zum Schluss: Verzeiht doch den Menschen, wenn sie euch „Bewunderung“ aussprechen, weil ihr z.B. über Tech-Themen ausgesprochen versiert schreiben könnt. Diese Art von Männern sind höchstwahrscheinlich in einem Umfeld mit konservativem Frauenbild aufgewachsen, waren nie in der Lage über diesen veralteten Tellerrand hiauszuschauen und wissen es somit einfach nicht besser. Einige meinen es sicherlich nicht einmal böse.
Ich hatte als eindeutiges, positives Beispiel schon längst Danah Boyd ( http://www.danah.org/ ) erwähnen wollen. Eine der wohl renommiertesten Denkerinnen im Bereich Social Network / Social Web / Community Forschung. Schaut man sich Danahs sämtlichen Publikationen an, so fällt einem auf, dass dort maximal 1-5 von hunderten überhaupt das Wort „sex“ (engl.) oder „gender“ beinhalten…
06.05.2012 um 17:39 Uhr
Äh… bitte? Soll das ein erst gemeinter Artikel sein?
Also mit geringen inhaltlichen Änderungen hätte ich sowas eher als Satire-Artikel beim Postillon erwartet. ;-)
Immer wieder lustig, daß einerseits im 21.Jahrhundert über Postgender geschwätzt wird, aber andererseits die Erkenntnisse über Geschlechterunterschiede bei vielen immer noch auf dem Stand des 19.Jahrhunderts stehen geblieben zu sein scheinen. :-p
07.05.2012 um 13:14 Uhr
@Musenrössle vom Bloggen hast nicht viel Ahnung anscheinend?
07.05.2012 um 20:23 Uhr
Ich bin ja wirklich erstaunt, wie meine Geschlechtsgenossen immer wieder gegen die Quote argumentieren und dabei eigentlich offenbaren, wie wenig Ahnung sie davon haben.
Zum Problem, das Problem ist nämlich gar nicht, ob Frauen relevanter sind als Männern, sondern das Frauen unsichtbarer sind als Männer. Wenn für eine Konferenz nach Sprechern gesucht wird, wird meist wirklich nach Sprechern gesucht, auf Sprecherinnen kommt selten jemand und wenn, sind es die sog. frauenspezifischen Themen. Eine Quote dient dazu, genau dies zu verhindern, es zwingt dazu, sich mal mit Bloggerinnen zu beschäftigen die zu anderen Themen schreiben. Es dient dazu sie sichtbar zu machen.
Dies haben viele Männer noch nicht begriffen, sie gehen mit Scheuklappen durch die Welt, aber glauben sie sehen alles.
08.05.2012 um 09:06 Uhr
Von einem Zwang zur Relevanz zu reden ist typisch deutsch.
Ich denke,daß ich als Frau,sollte ich mich entschließen,meine Arbeit oder meine Gedanken zu bloggen,nicht erwarten kann,dafür einen gender-Bonus zu bekommen oder mich von dem Gedanken treiben lassen muss,relevant zu sein.Was zählt ist Leidenschaft für das Thema.
Und was die Formulierung : das Geschlecht sei „im Netz“ relevant/irrelevant betrifft :
gibt es also doch zwei Leben ?
08.05.2012 um 09:18 Uhr
@sabine:
Lach, wir wollen relevant sein, dazu muss uns niemand zwingen. Das is tnicht deutsch, das wollen alle. Aber nur die wenigsten schaffen es und der Rest muss mit sich und seiner oder ihrer Nichtrelavanz leben und drüber lachen können. Wenn du übrigens, egal ob als Mann oder Frau etwas anderes als deine Gedanken (+ Gefühle) bloggst verlierst du deine Authentizität und damit jedwede Chance auf Relevanz.
Es gibt zwar im Netz die Möglichkeit ein vollständig anderes Leben also ein zweites zu führen. Aber das ändert nichts daran das dein Pseudonym nach seiner Geschlechtlichkeit behandelt wird. Mach als Mann in einem Forum eine inkompetente und wenig überlegte Fehlermeldung. Wumms gibts was aufs Dach. Mach die gleiche Meldung als Frau und sie nehmen dich an die Hand und führen dich liebevoll bis zur Lösung.
Wir sind geschlechtliche Lebenwesen, wir können uns gar nicht anders verhalten.
08.05.2012 um 18:52 Uhr
@Stefan „Und wenn man sich dessen bewusst ist, sollte man doch über Sprüche wie “wir waren erstaunt, ob der technischen Kompetenz, weil doch Frau Monika T-S eine Frau ist…” einfach nur lachen können, es sei denn das ganze mündet in Mobbing oder massiver Benachteiligung.“
Deutschland ist statistisch gesehen immer noch ein Land, in dem Frauen automatisch benachteiligt sind – sie verdienen weniger im gleichen Job, machen eine kleinere Karriere oder erst dann, wenn das Risiko, dass sie schwanger werden, biologisch unwahrscheinlich geworden ist, und wenn sie Nachwuchs wollen, müssen sie Verdiensteinbußen, einen Karriereknick und finanzielle Abhängigkeit vom Mann in Kauf nehmen. Mal abgesehen davon, dass sie im im Falle einer Trennung mit aller Wahrscheinlichkeit als Alleinerziehende da stehen und die gesamte Verantwortung alleine tragen – bis auf den Unterhalt für’s Kind. Da braucht es gar kein offenes Mobbing oder massive Benachteiligung. Frauen tragen in jeder Hinsicht ein höheres Risiko.
„Ich kenne selbst genügend Frauen, die in technischen Umfeldern arbeiten, z.B. als Dipl-Ing. und es aufgrund ihres Geschlechts nicht unbedingt leichter haben.“
Sie haben es also schwerer. Sorry, aber die Drumrumformuliererei verniedlicht.
„Aber sie haben es primär aufgrund von Männern nicht einfacher, die selbst einfach Schiss haben nicht kompetent genug zu sein“
Und weil wir das verstanden haben, sollen wir über sie lachen und es einfach so hinnehmen. Dann müssen wir halt mehr kämpfen, verdienen weniger und sehen andere an uns vorbei ziehen nur weil sie Männer sind, die von schwachen Männern bevorzugt werden. Humor statt Emanzipation. Na Danke!
Und lies das Buch ruhig mal – vermutlich würdest Du dann nicht mehr freiwillig so einen peinlichen Titel zitieren wollen. Es ist nur eine faule Ausrede von einer Ministerin, die nicht für die Leute eintritt, die sie vertreten sollte. Sie hätte das Buch auch nach ihrer Amtszeit veröffentlichen können – aber es zu diesem Zeitpunkt zu tun, das ist das Entlarvende daran. „Ich kann als Ministerin gar nicht scheitern weil ich das ja gar nicht durchsetzen will, was Ihr alle glaubt, das ich tun sollte.“
08.05.2012 um 23:04 Uhr
Ich hätte nicht ins Offline-Leben abschweifen sollen, denn Robert schrieb hier ursprünglich vom Bloggen. Da sind die Offline-Indikationen wie Einladungen als Speaker, etc. erst einmal irrelevant.
Und wenn wir die Offline-Beispiele mal abziehen, meine ich, hier nichts gelesen zu haben, was die These widerlegen würde, dass es im digitalen Raum quasi scheißegal ist, ob man ’nen Penis hat oder nicht.
09.05.2012 um 07:52 Uhr
Na aber in Roberts Beitrag geht es ja auch nicht nur um digitale Relevanz, sondern um Journalisten, die einen befragen, um Themen, zu denen man eingeladen wird… In der offline-Welt ist es leichter nachzuweisen, aber woher man als Frau den Glauben nehmen soll, dass es online keine Rolle spielt, wenn man es doch offline tagtäglich erlebt, das musst Du mir mal erklären.
Und Robert… natürlich haben Frauen andere Gehirne! ;-)
09.05.2012 um 08:17 Uhr
in Roberts Artikel geht es nur um die Frage, warum eine weibliche Bloggerin per se relevanter Kraft ihres Geschlechts sein sollte. Mann, Ihr seid aber echt ausschweifend hier:)
Dorthe, wir haben alle andere Hirne, laut Hirnforschern, keines ist gleich ;)
09.05.2012 um 08:45 Uhr
@Robert:
Bei Dorthe hätte ich mich nie getraut das Thema Gehirn noch weiter anzusprechen – ich bin von Natur aus feige und hab Angst vor Frauen – aber bei dir ist das anders.
Deine Behauptung ist falsch. Wir sollten alle Gehirne haben, aber ein Blick in die Parlamente und die Führungsetagen der DAX-Konzerne zeigt uns, dass das nicht sein kann. Aber vielleicht haben die ja Gehirne und benutzen sie nur nicht?
09.05.2012 um 08:49 Uhr
bleiben wir beim Thema, oder?Ich hatte die Überschrift „DAX und Vorstandsmänner“ oder was mit Blogs und Relevanz vom Geschlecht abhängig?
09.05.2012 um 20:01 Uhr
@Bloghausherr:
Tscha, ich als xyz-unbekannt(e)-Bloggerin habe natürlich von Tuten und Bloggen keine Ahnung, gut daß das mal gesagt wurde. ;-)
13.05.2012 um 01:09 Uhr
Habe ich das richtig gelesen??
Kinder, Katzen, Kunst und Essen? Das sind die ‚Gesellschaftsthemen‘, die Frauen interessieren? Auf denen Frauen Expertinnen sind? Ist die Diskussion um Urheberrechte und ACTA eine männliche? – Das kann wohl nicht Ihr Ernst sein. Katzenblogs sind sterbenslangweilig, ACTA betrifft uns alle. Soviel stereotype Einschränkung kann ich nur als absolut ironisch oder bedenklich ansehen.
14.05.2012 um 11:11 Uhr
@Stefan: Es ist absurd, zu glauben, dass die Nachteile, die Frauen offline treffen, online auf magische Weise verschwunden sind. Wenn Du sagst, dass Geschlecht online keine bzw. eine sehr geringe Rolle spiele, dann übersiehst Du, dass Geschlecht nur dann (vermeintlich) keine Rolle spielt, wenn Frauen sich nicht explizit als solche zu erkennen geben. Was passiert, wenn Frauen bloggen, kannst Du hier nachlesen: http://www.guardian.co.uk/world/2011/nov/05/women-bloggers-hateful-trolling. Oder hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Kathy_Sierra#Controversy. Oder hier: http://antjeschrupp.com/2010/04/15/zwei-drei-gedanken-zum-panel-sexismus-im-netz/.
@Robert: Warum sollten Frauen nicht relevante Blogger sein? Und ja, Frauen haben unter Umständen eine andere Sicht auf Dinge, die wichtig sein könnte, wenn sie denn wahrgenommen würde. Wird sie aber aus Gründen nicht.
Wenn Du kein „Quoten-Pimmel“ sein möchtest, warum lässt Du dann nicht mal Frauen den Vortritt, um nicht Teil der „Pimmel-Quote“ von (je nach Kontext) 80-100% zu sein. Auch wenn Du es nicht bemerkst: Du bist auch und gerade interessant und relevant, weil Du Eier hast. Das Privileg, dies nicht wahrzunehmen, ist ein rein männliches.
14.05.2012 um 13:44 Uhr
@Guest das war ja meine Frage, was per se ob des Geschlechtes wegen dafür oder dagegen spricht. Rein „andere Denke“ ist mir zu schwach. Als ob alle so oder so je nach Geschlecht denken, was für mich kompletter Unsinn ist. Die von Dir genannten Nachteile bzw. bad stories kann ich mit hunderttausendfachen Trollwars gegen männliche Blogger widerlegen. Statistische Ausreisser sind weder Beleg noch Indikator.
Zum Platz machen? Ich habe mich schon dünne gemacht, aber nicht wegen ollen Weiblein/Männlein-Denke, das würde mir nicht im Traum einfallen, auf sowas zu achten. Wenn ich es täte, falle ich ins alte Denkschema zurück. Warum muss ich überhaupt so denken? Sehe keinen Sinn noch Zwang.
Wer was zu sagen hat, wird gehört. Nochmals auf den Punkt gebracht.