Content-Sharing? Was verstehe ich darunter? Die neue Form, Inhalte an einer Stelle im Netz zu generieren und diese dann wo immer es geht auf anderen Seiten mittels Linkverweis zu platzieren. Beispiel: Dank modernen Techniken wie Friendfeed kann ich einen Blog-Beitrag erstellen, diesen dann via Friendfeed auf Twitter und Facebook automatisiert übertragen.

Vorteile des Content-Sharings
Auf der einen Seite kann es extrem gut helfen, seine primäre Inhaltsquelle – so es ein Blog sein mag – bekannter zu machen und neue Besucher zu gewinnen. Viele haben es schon bemerkt, dass Twitter dem eigenen Blog superb auf die Sprünge helfen kann und mittlerweile Google als bisherigen No.1-Versorger von Besuchern eingeholt und manchmal auch überholt hat. Das gleiche passiert nun auch mit Facebook als einen weiteren Quell von Besuchern.

Nachteile des Content-Sharings
Auf der anderen Seite kann man auch die Nachteile sehen: Maschinell-automatisiert Inhalte auf Facebook und Twitter zu generieren, mit einem inkludierten Backlink zur Inhaltsquelle kann gewissermaßen lieblos erscheinen und manchmal wird es auch als spammig bezeichnet. Man konnte diese Art von Diskussionen erst neulich bei der Einführung von Google Buzz beobachten. Das System bietet von sich aus an, Inhalte aus eigenen Webseiten in Buzz zu pipen. Es führte dazu, dass man Personen wieder entfollowt hat, weil sie das taten. Obgleich manche der Entfollower selbst ihre Inhalte auf diese Art und Weise in Facebook und Twitter einspeisen. Auf diesen Widerspruch mag ich nicht eingehen, möchte es nur erwähnt haben, ohne aber das als moralisch wertend verstanden haben zu wollen.

Pro/Contra
Einerseits geht es also um Bequemlichkeit & Zeitersparnis & Wahrnehmung, andererseits um die Frage, ob man die Inhalte lieber nicht händisch einpflegen sollte, wenn man sie schon völlig zurecht auf anderen Seiten verlinkt, statt es auf eine gewisse Art spammig zu erledigen. Alle Plattformen haben ihre eigene Kultur wie auch Subkulturen, je nach Netzwerk, das man sich dort aufgebaut hat. Dementsprechend können automatisierte Inhalteverbreiter nicht wirklich auf Dauer helfen, indem man alles über einen Kamm schert. Siehe dazu gerade den just eingegangenen Kommentar von Kirstin, der den Knackpunkt ganz deutlich macht.

Mittelwege?
Ich empfinde als geeignetste Form folgenden Weg:
1. Manuelles Verlinken mit einem angepassten Kommentar, warum man den (Blog-)Inhalt verlinkt hat. Angepasst an die Plattform! Twitter limitiert es auf 140 Zeichen und hat ein eigenes Sprachsystem aufgebaut, das sich insbesondere durch Hashtags und knackige Aussagen auszeichnet. Wenn man es gut machen will, sollte man sich danach richten. Facebook erlaubt etwas mehr Raum (ich glaube 500 oder 1000 Zeichen als Limit?), bietet ein eigenes Link-System über die Funktion des Status-Updates an, zudem kann man sich passende Thumbnails aussuchen, die im Facebook-Eintrag dann angezeigt werden. Dort spielen Hashtags keine große Rolle, erstaunlich btw. Ich denke, dass man auf diese Art die beste Form des Respekts wahrt, die man den Lesern entgegenbringen kann, wenn sie schon einem ihre Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Nach dem Motto: „Ich mache mir auch die Mühe, Euch entgegenzukommen“.

Und es kostet nicht mal viel Zeit: Mittels bit.ly habe ich mir das Bookmarklet bitly sidebar installiert. Mit dessen Hilfe rufe ich den Blog-Artikel auf, in der Box kann ich nicht nur die URL kürzen, sondern auch den mitgegeben Text anpassen. Statt einfach nur die Überschrift des Blog-Artikels zu nehmen. Mittels bit.ly kann ich die Inhalte dann auf Facebook und Twitter separat einspeisen. Geht ratzfatz!

2. Auf Replies/Kommentare reagieren ist Pflicht. Wenn man schon maschinell die Inhalte einspeist, sollte man wenigstens auf Reaktionen eingehen, nicht jedoch diese völlig ignorieren. Das gilt natürlich ebenso, wenn man manuell vorgeht.

3. Wer es besonders gut machen will, kann die Reaktionen direkt an der Originärquelle mittels vorgefertigen Plugins anzeigen, die es insbesondere im Twitter-Umfeld gibt. So habe ich auf meinem Blog Tweet-Meme eingebaut, das per Klick die Twitter-Reaktionen anzeigt. Bei Facebook weiß ich nicht, was es gibt. Alternativ kann man einen draufsetzen und die Reaktionen in den Artikel manuell einpflegen, was die größte Wertschätzung schlechthin darstellt.

4. Wer nur automatisiert auf Drittseiten seine Inhalte einspeist, sich aber dort sonst nicht einbringt, wird Gefahr laufen, als Spammer eigestuft zu werden. Das ist natürlich kein Automatismus, sondern abhängig von der individuellen Person, klar.