Es gab eine Zeit, da wurde viel über RSS gesprochen. Nicht nur, weil die Bloglandschaft am Aufblühen war. Wann das war? Ach, irgendwann zwischen 2000-2007, ungefähr. Ihr könnt Euch das anhand der RSS Geschichte in der Wikipedia ableiten. Nachdem neue Modetrends und Techniken aufkamen – Social Networks, Realtime Web – geriet das Thema RSS unter den technisch Interessierten an den Diskussionsrand.
Als Ergebnis der Diskussionen kann man jedoch festhalten, dass RSS mehr oder minder bei allen Blog-Systemen zum Standard gehört. Auch kamen und gingen RSS Reader Systeme, von denen wir heute kaum noch sprechen. Software, die es dem Leser ermöglicht, Inhalte von verschiedenen Quellen an einer Stelle aufzurufen, ohne die Webseite direkt aufsuchen zu müssen. Das klingt banal, war aber anno 2000 nicht abzusehen. Ohne eine Webseite besuchen zu wollen, hatte man damals nur die Chance, sich über ein etwaig vorhandenes Newsletter Inhalte zu abonnieren. Zahlreiche Seitenanbieter hatten kein Newsletter-System. Heute ist es fast schon ein Klacks, sich die Inhalte bequem liefern zu lassen. Einschränkung: Für diejenigen, die das wissen und wollen. Tendentiell wird man unter Medienschaffenden, PR Agenturen, Wissensarbeitern, ITlern diejenigen finden, die regelmäßig über neue Infos gefüttert werden wollen. Von der Mehrheit der Nutzerschaft kann man nicht sprechen, bis heute ist das Thema RSS immer noch ein technisches Buch mit Sieben Siegeln. Wozu man Inhalte einer Webseite abonnieren muss, ist die zentralere Frage? Ja, wozu, wenn man nicht muss, hat man eben keinen Grund. Das nur am Rande, um RSS einzunorden.
Zurück zu den RSS-Readern. Einzig und allein Google Reader hat die turbulenten Zeiten dieser technischen Entwicklung dergestalt überlebt, so dass man von einem einigermaßen etablierten und bekannten RSS Reader System sprechen kann, wenn überhaupt. Separat ein weiterer Punkt: Die „RSS Syndication“ = Tranpsorttechnik hilft zudem, Inhalte über „XML Standards“ an Informationsdienste strukturiert auszuliefern. Ob es das Befüttern von Reader-Software auf dem iPad ist (z.B. Flipboard) oder dem Admin einer Webseite in Google Webmaster hilft, Seiteninhalte bequem indizieren zu lassen („XML Sitemap“).
RSS spielt demnach welche zentrale Rolle? Es ist eine für den User unsichtbare Technik. Genau das, wofür man es gedacht hatte. Die Nebenrolle ist? Nur „very tech and info hungry user“ kommen mit RSS in Kontakt, wenn sie Readersoftware benutzen. Ich habe keine aktuellen Daten, doch die letzten mir bekannten Untersuchungen sprachen von rund 10%. 10% der Internetnutzer würden aktiv auf RSS-Software zurückgreifen. Kommen wir nach dem langen Vorwort zum eigentlichen Thema.
So stellt sich die Frage, ob man sich als Blogger allzu viele Gedanken um seine RSS Leser machen sollte? Sollte der RSS Feed speziell beworben werden? Gar, Inhalte über RSS gesondert abgebildet werden? Maßnahmen in Betracht gezogen werden, RSS Leser auf Dein Blog zu locken? Ergo? Viele Mühe um RSS? Oder RSS ohne Mühe einbauen, laufen lassen, gut ist?
Beschränken wir uns dabei auf drei Punkte: Leserschaft, Kommentierende und Sharing.
Leserschaft
Betrachten wir zunächst das Verhältnis RSS Abonnenten zu Bloglesern. Immerhin ist ein Blogleser sozusagen die Krone des Bloggens. Jemand liest Deinen Inhalt, schenkt Dir Zeit, verschafft Dir die notwendige Ehre, nimmt Dein geniales Blogdesign war, und, wenn Du Werbung eingebaut hast, klickt gar auf Deine Banner, wow! Und wenn er/sie gar kommentiert, ist es die absolute Krone der Leserschaft, waschechte VIP-Leser. Gut, für den SEO Blogger ist ein Leser nur dann ein guter Leser, wenn er/sie das Blog verlinkt. So ändert sich die Sichtweise recht schnell, je nachdem, welchen Blogger man betrachtet. Dennoch, RSS Leser zu Blogleser. Kann man aus dieser Betrachtung etwas ableiten, um unsere Fragen zu beantworten?
Kann man denn überhaupt sagen, wie viele RSS Leser = Abonnenten auf das Blog überschwappen? Schwer zu sagen, da ich kaum Statistiken dazu gefunden habe. Bemühe ich meine Google Analytics Auswertung, so spuckt es mir folgende Daten aus: Über „Google.com“ und „Google.de“-Referrals kamen 2%-3% der Besuche zustande. „Google Referrals“? Das sind die Verweise von Google-Seiten außerhalb der Google Suchmaschine. Das kann die Bildersuche sein, Google Groups und eben Google Reader. In meinem Fall kann ich annehmen, dass es sich nahezu ausschließlich um Besucher über Google Reader handelt. Setzen wir das in Relation.
Wie viele Google Reader Abonnenten spuckt das System aus? 725. Diese könnten rein theoretisch 725*24*30 Visits pro Monat erzeugen = 522.000 (1 Visit = halbstündig, bezogen auf 30 Tage und Abonnenten). Faktisch kamen laut Analytics 381 Besuche zusammen. Das kratzt an der Promillegrenze. Na ja, die Besucher kommen eben nicht jede halbe Stunde, 24/7 aufs Blog, klar. Also anders gerechnet, etwas realistischer? Wenn jeder Abonnent einmal täglich über den Reader auf mein Blog käme, wären das im Monat 21.750 Visits. In Bezug zum Wert aus Analytics (381)? Entspricht 1,75% vom möglichen Maximum. Da ich erst heute via Feedburner Google Analytics genauer messen lasse, was die Abonnenten mit meinem Feed anstellen, kann ich erst später genauere Daten ausspucken.
Was wir aber schon mal sagen können? Das Engagement der Abonnenten, das Blog direkt aufzusuchen, ist im Grunde genommen nicht nennenswert. Rein statistisch gesehen, Abonnent zu Blogbesucher. Wer sich auch immer etwas daraus erhofft, RSS Abonnenten aufs Blog zu locken, sollte auf Basis dieses geringsten Engagementverhältnisses – wenn es auch für andere Blogs gilt, wovon ich stark ausgehe – keine Pläne machen. Zurück zur Ausgangsüberlegung, was RSS ist? Richtig, eine Transporttechnik, die auch der Bequemlichkeit von Nutzern dient. Schon alleine daraus kann man ableiten, wie wohl die Quote RSS Abonnent zu Blogbesuchern aussieht. Demnach wäre eine Beschäftigung mit RSS und RSS Sonderlösungen irgendwie ineffizient? Man kann sich glücklich schätzen, Leser auf dem Blog zu haben und in einer Parallelwelt RSS Konsumenten zu beglücken, die halt eben da sind? War das die Antwort auf unsere Fragen? Im Grunde genommen ja. Wer gelesen werden will, wird entweder auf dem Blog gelesen oder via RSS, wo ist schon der große Unterschied letztlich?
Kommentierende
Wer kommunizieren will, über Kommentare, sollte das nicht mit den RSS Lesern machen, sondern banalerweise mit den Bloglesern, so easy ist das. Oder? Es kann sein, dass sich ein großer Teil der Kommentierenden – die selten genug sind – aus den RSS Lesern rekrutiert. Wenn dem so ist, schätze Dich glücklich, RSS Abonnenten zu haben. Um aber wirklich zu erfahren, wer Deiner Kommentierenden Dein Blog abonniert hat, musst Du schon fragen. Andere Methoden kenne ich nicht. Wie gesagt, wenn ein guter, spürbarer Teil Deiner Leser aus RSS-Welten kommt und (!) Du kommunizieren möchtest, macht es dann doch Sinn, sich mit RSS zu beschäftigen. Wo platziere ich den RSS Button, wie mache ich darauf aufmerksam, nicht nur via Layout und bunten RSS Bannern, auch über Artikel. Wie bekomme ich die RSS Leser häufiger dazu, ihren Reader zu verlassen, um mit mir zu kommunizieren? Baue ich die Anzeige der Kommentare auch im RSS Feed ein? Baue ich Neugier-Brücken ein? Auf dem Blog gibts was zu sehen, das man nicht in RSS sieht?
Ich könnte zwar an dieser Stelle aufhören, doch geht das schlecht. Immerhin habe ich etwas nicht dazu gesagt. Nämlich? Das Engagement der RSS Abonnenten kann man nicht allein über die Quote RSS Abonnenten zu Blogbesuchern messen. Auch nicht über das Verhältnis RSS Leser zu Kommentierenden. Da ich meine Blogleser kenne, weiß ich also, dass ich darauf hingewiesen werden würde. Was ich nicht sage und was ich sage, ist ein Unterschied. Betrachtet man lediglich eine Sache in sich, wird man auf andere Sachen hingewiesen:) Bevor das erneut passiert, ja, man kann die Betrachtung erweitern.
Sharing is Caring, is RSSing
Nehmen wir an, man sperrt RSS im Blog. Baut es aus. Verzichtet damit auf RSS Abonnenten und eine RSS-Syndikation. Was dann? Eine Mutmaßung wäre, dass RSS User williger und affiner sind, bestimmte Inhalte -darunter auch Dein Blog – nicht nur regelmäßig zu konsumieren, sondern auch mit anderen zu teilen. Warum? Wir können vermuten, dass sich RSS User aus den oben besagten „Medienschaffenden, PR Agenturen, Wissensarbeitern, ITlern“ = „very tech and info hungry user“ rekrutieren. Die zu einem Großteil auf Twitter aktiv sind. Und in Facebook. Die damit was vermutlich machen werden? Das Blog und dessen Inhalte über den Nachrichtendienst Twitter und das soziale Netzwerk Facebook Dritten angedeihen zu lassen. Weil sie angeblich nicht nur Konsumieren, sondern gerne auch die gute Tat des Teilens leben. Erschwert man diesem informations- und teilehungrigen Usertypus den Zugang zu den Blog-Inhalten über eine RSS-Sperre, erschwert man dann nicht das Verbreiten der Blog-Inhalte? Wozu den Informationsbienen des Netzes den Nektar entziehen, die Blumenwiesen voller Blogblüten?
Tja, Vermuten kann man gerne. Nur, ich kenne keine Untersuchung, die einen derartigen Zusammenhang bestätigt. Sind RSS Leser/Nutzer informationshungriger und zugleich affiner, Deine Inhalte Dritten mitzuteilen? Wenn dem so ist, gut. Man kann es annehmen. Mehr aber auch nicht. Man könnte ebenso gut ableiten, dass RSS Technik besonders faule, bequeme Menschen anzieht. Die mehr Wert auf Bequemlichkeit des Konsumierens legen. Warum sollen diese Konsum-Afficionados nun besonders Sharing-affin sein, aktiv Sharer sein, überhaupt ein Mindestmaß an durchschnittlicher Sozialbegabung aufweisen, was Bedingung für das Mitteilen von Informationen ist? Faulheit und Bequemlichkeit korrelieren nicht von Haus aus mit Mitteilungsbedürfnis. Schon mal einen mitteilsamen Mann auf der Couch liegen sehen? Nur so ein Gedanke, RSS nicht per se als das dazu sehen, was die Nutzerschaft vermeintlich angeht.
Hinzu kommt, gibt es einen Zusammenhang zwischen Blog-Thema und RSS Lesertypen? Werden IT Blogs eher RSS-iniert und geshared denn Kosmetikblogs? Her mit der Studie. Was, wenn dem nicht so ist? Was, wenn RSS User keine Teilebärchen sind? Dann bedient das Blog eben rein informationshungrige Konsumenten/Nutzer Deiner Inhalte. Die suchen Dein Blog seltenst auf. Kommentieren noch viel seltener. Ist das nun gut? Schlecht? Warum? Auch so ein Sachverhalt, auf den ich nicht eingegangen bin.
Ich
Bloggen ist was für Egomanen, subjektive Schleudern der persönlichen Meinungswelt. Heißt es. Um die Tradition hochzuhalten, gebe ich meinen Senf dazu. Ich kümmere mich nicht um RSS Leser. Mache mir keine Gedanken, wie und wo ich den gesamten RSS-Kram optimieren kann. Die RSS Leser sind da. Woher die Kommentierenden kommen, ist mir auch egal. Sie sind da. Und woher die Sharings kommen? Ich habe den Like/Tweet-Button eingebaut. Und werfe egomanisch mit Linkhinweisen auf Twitter und Facebook um mich. Und wer unbedingt ohne diese Hilfsmittelchen liken twittern, bit.ly#en möchte, schafft das schon ohne meine große Hilfe. Mir persönlich ist es egal, ob RSS User Consumer, Sharer, Liker, Linker sind. Wo ich was optimieren kann oder nicht, ist irrelevant für mich als Blogger und mein Blog. Das Engagement mit den Lesern ist für mich gut genug. Wenn ich etwas optimieren würde, dann zunächst meine Inhalteaufbereitung, meine Themenauswahl, meinen Rechercheaufwand, meine Artikelfrequenz, mein Layout. Irgendwo zum Schluss käme dann RSS. Das wäre meine Reihenfolge, ausgehend vom Prinzip „minimum input, maximum output“.
Sollte es aber Blogger geben, die sich den Kopf machen wollen, wozu und was man mit RSS anstellen kann, denen habe ich hoffentlich Hinweise gegeben, was man tun könnte. RSS zugänglicher zu gestalten. Um mehr Abonnenten zu gewinnen. Oder und auch Kommentierende. Oder, um mehr Sharer zu haben. Je nachdem, was man für sein Blog will und je nachdem, an welche Zusammenhänge man glaubt, was RSS User für Nutzertypen sind. Ich glaube jedoch nicht, dass RSS an erster Stelle steht, worum man sich den Kopf machen sollte.
14.06.2011 um 14:35 Uhr
RSS ist doch nicht in der Versenke verschwunden. RSS wird mehr genutzt als je zuvor – jeden Tag kommen tausend neue Websites online. Eine Vielzahl, gerade Blogs und Websites mit dynamischem Content, setzen auf RSS und generieren dadurch ihren Traffic.
Ich selbst habe diverse Stammleser, die mein Blog via RSS abonniert haben und entsprechend auch nur darüber meine Inhalte konsumieren und eventuell im Anschluss kommentieren. RSS ist für mich selbst auch dahingehend unabdingbar, dass ich jedes Blog welches ich fast täglich besuche, nur auf diesem Weg erreichen. Es wäre undenkbar, jede Website einzeln abzuklappern. (Das merkt man spätestens wenn man die 200 Feeds in meinem Reader-Account sieht ;) )
Anfangs war ich auch der Meinung, dass RSS etwas total sinnfreies ist, was heutzutage niemand mehr braucht, da es ja Twitter und Co. gibt. Aber das Bild hat sich ein bisschen gewandelt.
Viele Grüße
Malte
14.06.2011 um 14:41 Uhr
@Malte, ich habe oben geschrieben, dass die Zentralrolle das Ausliefern von Inhalten via XML ist. Dann sind wir uns ja einig :)
14.06.2011 um 14:45 Uhr
Also ich liebe meinen GoogleReader! Ich will gar nicht mehr an die Zeiten zurück denken, in denen ich meine Lieblingsseiten/-blogs noch manuell im Browser angesteuert habe.
Durch den Reader werde ich täglich/stündlich (wie auch immer) darüber informiert, wenn irgendwo ein neuer Beitrag erscheint und kann diesen dann direkt ansteuern zum Lesen. Perfekt! Ein unheimliche Zeitersparnis, besonders bei der Anzahl an Blogs die ich so verfolge.
LG
Nimbert
14.06.2011 um 14:47 Uhr
RSS ist die Basis vieler Apps.
Daher ist RSS genauso selbstverständlich wie Email, und wird weiter wachsen.
Blogs mit schlecht optimierten Feeds fliegen raus bei mir.
Dein Blog ist mir persönlich vollkommen egal. Es interessiert mich nicht wie es aussieht.
Ich lese es entweder über RSS oder gar nicht.
14.06.2011 um 14:48 Uhr
Also ich denke dass grade die Hardcore Blog Leser und Schreiber, RSS extrem nutzen. Die meisten haben einfach keine Lust irgendwie jedes Blog 5x am Tag anzusurfen. Und so hat man mit Google Reader wirklich immer ein passendes Werkzeug was sich wirklich auf jedem Mobile Device aufrufen lässt und man kann endlich die Blogs alle nacheinander weglesen. Mache ich öfter als ich selbst mal dachte. Das Problem ist dass viele Beiträge die ausgesprochen gut sind einfach unter gehen weil der Leser oftmals den Interessantheitsgehalt an der Überschrift festmacht und somit ein Entscheidener Faktor ist wie schnell er „next item“ klickt. Dass die Überschrift dann so reisserisch ist und er den ganzen Beitrag liest um dann sogar noch ins Blog zu kommen, mein Design zu bewundern und mir Props in Form eines Kommentars zukommen lässt ist schon ein steiniger Langer Weg.
Fazit: RSS bescheren uns Stammleser ohne die alle wir aufgeschmissen wären. Nehmen uns aber gleichzeitig die Kommentare und die Möglichkeit unsere Leser zu erkunden und zu entdecken.
14.06.2011 um 14:49 Uhr
@Dieter, spricht für die Antwort: RSS laufen lassen und gut ist (Nebenbedingung von Dir, dass es technisch einwandfrei sein muss, kümmert den Bloganwender nicht, weil das die Software macht)
14.06.2011 um 14:50 Uhr
@Dennis, also auch hier: RSS laufen lassen, gut ist
14.06.2011 um 14:53 Uhr
@Robert: Man sollte bei RSS aber nicht den Faktor „Überschriften“ vernachlässigen. Ich denke der hat einen hohen Wert wie man damit ein paar Leser auf das Blog zieht. Aber Grundsätzlich: Ja.
14.06.2011 um 14:55 Uhr
Ich nutze auch sehr gern immer noch RSS. Gibt ja so Tage, da kann ich nicht ständig in Twitter oder Facebook reinschauen und da bin ich natürlich froh, dass meine bevorzugten Blogs und Newsseiten dort als ungelesen vorgehalten werden ;).
Je nach verwendetem RSS-Reader sind ja auch Sharing-Optionen vorhanden, also würde ich nicht denken, dass RSS-Abonnenten reine Konsumenten ohne Teil-Affinität wären.
RSS nutze ich auch gern bei temporären Abonnements, beispielsweise Suchergebnisse von Kleinanzeigenseiten, Forenthreads o.a., geht einfach schnell und unkompliziert, wenn es angeboten wird. Email-Newsletter finde ich dagegen eher nervig.
14.06.2011 um 15:00 Uhr
Da ich auch aus dem RSS Reader raus share, spielt es schon eine Rolle, ob der Feed optimiert ist oder nicht.
Die großen US Blogs wie Mashable, RWW und Techcrunch haben tolle RSS Feeds, die auch gut auf FB oder Twitter zu teilen sind.
Wenn du willst, dass deine RSS Leser auch sharen, dann sollte man schon darauf achten.
14.06.2011 um 15:03 Uhr
Wenn ich das richtig sehe, dann hat Facebook RSS wohl rausgeschmissen. Bis vor kurzem erschienen auf meinem Facebook Profil automatisch Infos, wenn ich neue Videos auf Youtube geladen habe, neue Fotos auf Flickr oder Dopplr meldete, wann ich wohin reise. Jetzt ist das alles verschwunden. Wohl weil RSS nicht mehr so wichtig ist? Oder weil Facebook will, dass ich jetzt alles dort einstelle (was ich nicht machen werde)?
Oder warum? Ich habe bisher noch keine vernünftige Antwort gefunden. Danke Euch also im voraus für eine Erklärung.
14.06.2011 um 15:21 Uhr
@Dieter, wäre das Deines Erachtens nach:
– Kompatibilität für verschiedene Reader zB über Nutzung von Feedburner gewährleisten
– Einbau von Sharing-Funktionen im RSS-Artikel selbst
– weitere Maßnahmen?
14.06.2011 um 15:39 Uhr
@Götz kann damit zusammenhängen:
„Verklappung“ wird nicht gerne gesehen mehr, so hat FB neuerdings das automatisierte Befüllen via RSS ausgeknippst: http://developers.facebook.com/blog/post/510/
warum? https://developers.facebook.com/policy/ = berufen sich auf einmal auf „great user experience“… hat wohl User genervt, außerdem hat es sich herumgesprochen, dass User auf Facebook mit automatisierten Inhalten viel weniger anfangen können (http://www.buildabetterblog.com/2011/02/im-giving-up-on-automation.html), FB selbst hat den Edge Rank anscheinend so justiert, dass solche Einträge in TopNews seltener aufpoppen
14.06.2011 um 15:49 Uhr
Die native RSS-Funktion von Facebook (gabs ja mal bei den Notizen) hatte irgendwie nie richtig funktioniert, vermutlich haben sie es deswegen einfach weggenommen. Die Leute nehmen NetworkedBlogs, RSS Graffiti oder CMS-AddOns.
Der o.g. Developer-Beitrag bezieht sich auch eher auf die Apps bei Facebook, die vordefinierte Meldungen raushauen, allen voran, die vielen Spiele, die ja jedes erworbene Item bewerben, ohne dass der Spieler Einfluss auf die Meldung hat.
14.06.2011 um 17:03 Uhr
@Robert: Ja, genau! Das halte ich für wichtig. Viel mehr Arbeit hast du dann ja nicht damit.
14.06.2011 um 22:47 Uhr
Bei mir ist es die typische Angst etwas zu verpassen, die mich dazu bringt möglichst viele Blogs zu konsumieren. Ich bin wissbegierig. Da ist der Feed die beste und effizienteste Möglichkeit. Ich kann die Artikel, die mich nicht interessieren sofort wegklicken – und wenn ich mal was zu sagen habe, kommentiere ich natürlich, obwohl ich nicht auf der Seite als solche war.
Außerdem fahre ich viel UBahn und lese dann mobil die Inhalte. Hät ich die Inhalte nicht bereits synchronisiert, könnte ich In der Zeit nicht vernünftig darauf zugreifen.
Insofern auch mein herzlichsten Dank dafür, dass du den Feed ungekürzt bereitstellst!
15.06.2011 um 07:29 Uhr
Hi Robert, bisschen viel Text ;)
RSS / ATOM muss heute einfach funktionieren, sprich darum sollte sich der Blogger keine Gedanken mehr machen müssen. Feeds werden inzwischen an so vielen Stellen verarbeitet, dass man es schon gar nicht mehr merkt. Alleine die APIs von vielen Diensten wären ohne die Feeds wohl nie entstanden. Ob das heute noch XML sein muss oder besser mit JSON bedient wird, wird irgendwann auch nicht mehr relevant sein. Was aber sicherlich stimmt, ist die Tatsache, dass Viel-Leser / -Blogger Feeds extrem praktisch finden und damit indirekt für Verbreitung sorgen. Aggregatoren, sprich solche Dinge wie Rivva.de und ähnliches hätten ohne die Feeds deutlich mehr Arbeit, die Inhalte zu ziehen. Vor längerer Zeit, als ich mich noch intensiver mit RSS als Technologie beschäftigt habe, hatte ich schon gesagt, dass RSS immer mehr unsichtbar wird, da es eigentlich eine Technologie ist, die Bots miteinander kommunizieren lässt. RSS wurden an vielen Stellen mit „besseren“ Inhalten via APIs ersetzt, aber wenn man genauer schaut, basiert wohl das meiste immer noch auf diesem Grundgedanken, einen Feed mit Inhalten bereitzustellen.
Ergo – der Feed auf einem Blog sollte möglichst komplett sein und funktioneren und möglichst auch via PuSH melden, wenn was Neues da ist, denn Suchmaschinen nutzen das Signal auch noch ganz gerne ;)
15.06.2011 um 17:19 Uhr
Es stimmt was Rob schreibt, dass die wenigsten Leser über RSS unmittelbar generiert werden. Das ist aber nicht alles. Etliche Dienste verwenden RSS und in meinen Piwik Stats kann ich z.B. sehen, wenn jemand über NetworkedBlogs via Facebook auf mein Blog gekommen ist.
Gänzlich vernachlässigen sollte man den Feed auch nicht. Man sollte schon hin und wieder schauen wie der aussieht und evtl. auch mit Werbung bestücken. Beim Google-Feedburner ja das kleinste Problem.
Binde ich z.B. Bilder in Artikel ein, verwende ich fürs Blog zwar die Ausrichtung die mein WP theme mittels CSS Klassen anbietet, trotzdem setze ich noch Inline-CSS mit floating und margins, damit das Bild im Feed auch wie gewollt ausgerichtet ist. Denn kein Feedreader lädt meine CSS Datei und verwendet die dort definierten Klassen. Inline CSS werden dagegen oft berücksichtigt.
Ein bisschen mehr Beachtung als „Laufen lassen“ schenke ich dem Feed also schon.
16.06.2011 um 18:06 Uhr
Na klar, RSS laufen lassen und gut ist. Für mich hat RSS nichts an seinem Nutzen verloren. Gerade durch mobile Endgeräte wird es noch an Bedeutung gewinnen! Lange Zeit ist mein Bloglines-Reader (Gefällt mir immer noch besser als GoogleReader) wegen der großen Masse an Feeds aus mangelnder Zeit oft unbeachtet geblieben. Nur ab und zu habe ich dann mal wieder die Zeit gefunden und wenigstens die mir wichtigsten Feeds durchforstet.
Jetzt mit dem mobilen Internet nutze ich am Smartphone RSSDemon und Newsrob (was auf den GR zugreift). Gerade hier ist es sehr sinnvoll einen RSS-Reader zu nutzen, weil es doch recht umständlich wäre alle Blogs in kleinen mobilen Browser einzeln anzusurfen. Feeds sollten daher auch immer den ganzen Beitrag und nicht nur eine Vorschau enthalten.
22.06.2011 um 13:40 Uhr
RSS bewerben tun viele Blogger nicht, weil man dann die vielen hübschen Werbebanner nicht sieht. In den letzten Wochen sind sogar einige meiner gelesenen Blogs dazu übergegangen, keine vollständigen Artikel mehr auszuliefern. Nur gut, dass sich diese unpraktische Beschneidung umschiffen lässt.
22.06.2011 um 13:53 Uhr
verstehe ich nicht ganz, warum sich Banner und RSS ausschließen, visuell gesehen?
22.06.2011 um 14:57 Uhr
Werbung im aktuellen Beitrag kann auch mit dem Feed kommen, stimmt. Die Werbeblöcke im Rest des Blogs, also im „Drumherum“ sieht der RSS-Nutzer allerdings in der Regel nicht.