das sechste Update zu dem Themenkomplex (siehe weitere Updates via Tag „Wikileaks„)

1. Julian Assange kam gegen eine Kaution iHv 240.000 Euro frei. Er selbst betont immer wieder, dass er ein Komplott der US-Regierung hinter den schwedischen Vorwürfen befürchtet.

2. Angeblich will die US Regierung Julian Assange über Bradley Manning habhaft werden können. Manning soll Hafterleichterung erhalten, wenn er zugibt, dass er mit Assange an der Veröffentlichung der US-Dokumente zusammengearbeitet habe („Anstiftung zum Geheimnisverrat“). Schlüssig erscheint das, denn immer wieder ist zu hören, dass die USA partout kein passendes Gesetz finden können, um Assange direkt ein Strafverfahren zu verpassen. Also wählen sie den indirekten Weg.

3. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang das Chatprotokoll zwischen Manning und dem Hacker Adrian Lamo, dem sich Manning offenbart hatte, worauf Adrian Manning verpfiff.

4. Immer wieder ist zu hören, dass Wikileaks Dokumente einfach so ohne Rücksicht auf Verluste veröffentlicht. Das dem nicht so ist, zeigt dieses interessante Schaubild.

5. Mehrere deutsche Medienorgane haben eine gemeinsame Erklärung abgegeben, die Wikileaks als wichtigen Baustein einer Demokratie definiert.

6. Die Gruppe Anonymous wurde für ihre DDOS-Protestattacken gegen Firmen wie PayPal bekannt. Beim Guardian findet sich ein Hintergrundbericht.

7. Die WAZ startet ihr eigenes Wikileaks.

8. Ein kleines Wikileaks-Flashgame hat die Runde gemacht, auch das gehört zu den Themen-Verästelungen bei solch populären Netz-Topics.

9. Die Frankfurter Rundschau stellt den Rechtsanwalt von Assange vor: Mark Stephens, keine kleine Nummer.

10. Fast 700.000 User haben eine Online-Petition unterzeichnet „Wikileaks: Stop the Crackdown

11. Passend dazu die jüngste Meldung, dass die Bank of America nun ebenso wie PayPal, Mastercard und VISA Zahlungen an Wikileaks nicht mehr akzeptiert.

12. Muss eventuell nicht wundern, dass die Bank of America die Reissleine zieht: Die FAZ meint, es wäre eben diese Bank, die Wikileaks demnächst ins Visier nehmen wird.

13. Offensichtlich hat es sich Australien doch noch überlegt, ihren Staatsbürger Assange in Schutz zu nehmen. Zuerst hieß es von höchster Stelle, dass man mit den USA zusammen arbeiten werde, um Assange dingfest zu machen. Nachdem man aber auch in Australien keines Gesetzes fündig werden konnte, das Assange mit illegalen Aktivitäten verbindet, hat man auch juristisch keine Argumente mehr, dem großen Freund USA gegenüber und vor dem eigenen Volk Assange als vogelfrei zu verkaufen.

14. Zwar wurde Assange beim Internetvoting „Time Person of Year 2010“ klar die No.1 , aber die Redaktion entschied sich statt für den Weltverpetzer für den Weltvernetzer Zuckerberg (wozu das Voting eigentlich?).

15. der Hamburger Bürgermeister Allhaus habe gegenüber den USA scientologische Sektenuntriebe gemeldet. Das geht aus den diplomatischen Unterlagen hervor.

16. Wikileaks habe nichts erfunden, die diplomatische Kultur sei als Gebilde ein geschichtlicher Vorläufer von Wikileaks – interessante These

17. Die Piratenpartei Schweiz hat eine Anzeige gegen PostFinance eingereicht. PostFinance hatte das Konto von Assange dichtgemacht. Grund der Anzeige? Verletzung des Postgeheimnisses. Schmunzeln sei in diesem Zusammenhang erlaubt.

18. der UN Generalsekretär bezeichnet die Wikileaks-Enthüllungen als unglücklich.

19. Ex-Bundesjustizministerin Zypries fordert mehr politische Transparenz, auch und wegen Wikileaks!

20. Die ZEIT sinniert über loyale Mitarbeiter nach, um sie vor dem Wikileak-Virus zu immunisieren