Folgende, spontane Grundüberlegung: Mit welchen Geräten und zu welchen Preisen gehen wir ins Netz? Wie hoch ist die Gesamtsumme daraus? Und wenn man das zu einem Einkommen ins Verhältnis setzt, was kommt dabei heraus?
Ich habe mir dazu natürlich vereinfacht ein Role Model eines Users geschnappt, der sich sowohl ein modernes Smartphone, einen mittleren PC und einen üblichen Internetanschluss anschaffen müsste, um ins Internet zu kommen.
Rechnung
1. Smartphone sei ein iPhone, 32 GB, Vertrag bei Telekom
Tarif Complete M: 54 Euro/Monat + 200 Euro Zuzahlung
= 848 Euro im Jahr 1
2. mittlerer PC
ich setze grob 1.000 Euro an
3. Internetanschluss kombiniert mit Telefonie
auch hier entscheide ich mich für die Telekom
Call & Surf Comfort Plus = 45 Euro/Monat + 60 Euro Neuanschluss
= 600 Euro im Jahr 1
Ergebnis
Summa summarum haben wir damit im Jahr 1 knapp unter 2.500 Euro für die Nutzungskosten des Internets aufgebracht. Bei einem in D üblichen, durchschnittlichen Nettoeinkommen von rund 2.700 Euro macht das grob 1 Monatsgehalt alleine für die Internetnutzung aus.
Updatehinweis: Siehe Kommentare, man geht von etwas niedrigeren Kosten aus.
– Alex kommt auf 1.220 Euro
– Sven auf 400 Euro
*Bild von Chris Kueth
27.10.2010 um 14:25 Uhr
Das dürfte wohl in der Realität um einiges niedriger liegen – zumindest im bundesweiten Durchschnitt. Natürlich liegen manche darüber, vor allem die „addicted“-People mit mehreren Endgeräten, mit denen sie online gehen können.
Der Normal-User hat in der Regel diese Kosten nicht. Ein Laptop / PC der nicht von Apple kostet, dürfte die Durchschnittsmasse eher nur so um die 500 € kosten, der Anschluss des Netzes liegt mittlerweile bei den Allermeisten unter 30 € (das Telefon dann schon incl.), und diesen Betrag wiederum teilen sich auch noch viele Menschen ( Familien, Freunde, Nachbarn, Wohngemeinschaften).
Der Großteil der User dürfte damit für unter 1000 € im Jahr online gehen, und selbst dann müsste man ja implizieren, dass der PC nur für das Onlinegehen da wäre – was sich von selbst ausschließt, da der PC ja auch für viele unverzichtbares Arbeitsgerät ist.
Trotzdem interessanter Aspekt zu sehen, wieviel uns das Netz mittlerweile kostet, wieviel wir allgemein bereit sein, dafür zu investieren.
27.10.2010 um 14:28 Uhr
Wieso denn Smartphone? Computer reicht vollkommen aus.
27.10.2010 um 14:32 Uhr
Ich hätte nun auch Anhieb vermutet, dass man so um die 1500€ ausgibt. Roberts Rechnung finde ich ein wenig hoch angesetzt, aber unter 1000€ wird es meiner Meinung nach auch nicht liegen!
Bei all den Rechnungen sind ja auch die ganzen Gadgets nicht mit einbezogen worden. Festplatte, externer Bildschirm, Apple TV und und und.
ich glaube da kommt schon was zusammen.
Ich für mich liege glaube ich schon einmal über dem Durchschnitt. Und wenn Apple dann auch noch so neue schöne Produkte bringt wird es noch brenzliger :)
27.10.2010 um 15:50 Uhr
Ich mach mal folgende Rechnung auf:
zu 1) Huge hat recht, ein Smartphone ist nicht nötig, um ins Internet zu kommen, sondern ein schönes Extra.
zu 2) Ein mittlerer PC mag 1000 € kosten – aber was ist „mittel“? Man kann alles machen mit einem Laptop für 600 €, sogar professionell. Außer vielleicht Hardcore Gaming oder 3D-Rendering.
Wenn man aber nur ein bisschen im Netz surfen will, Mails schreiben, einfache Bildbearbeitung, hin und wieder ein Office-Dokument erstellen und Videos gucken, reicht sogar ein Netbook für 250 €.
Die Abschreibungsdauer für einen Laptop ist 3 Jahre, fallen also pro Jahr 200 € pro Jahr an, mit etwas Peripherie meinetwegen 300 €.
zu 3) Ein DSL2000-Anschluss ohne Telefonie kostet um die 15 € pro Monat, macht 180 € im Jahr. Schneller mag komfortabler sein, die Standardlösung tut’s aber auch.
Damit sind wir bei 480 € im Jahr für die Standardlösung und 360 € für’s Netbook.
Das durchschnittliche Nettoeinkommen aus dem Link scheint mir das Familieneinkommen zu sein, i.d.R. also von 2 Verdienern. Ob das die passende Bezugsgröße ist, ist zumindest fraglich, da in einer Familie mit Schulkindern vielleicht ein PC nicht mal reicht.
Aus der Praxis schätze ich das Durchschnittsnettoeinkommen eher auf 1600 €.
So sieht die Rechnung schon etwas anders aus. Und, ja, natürlich gibt es genügend Leute, die viel mehr für PC und Internet ausgeben! Das wäre dann die Frage, was ist wem die Sache wert, zusätzlich zu der Frage, wieviel man (mindestens) ausgeben muss, um ins Internet zu kommen.
27.10.2010 um 16:20 Uhr
Eine interessante Rechnung, die hier aufgemacht wird.
Ich werde das mal in meinem Blog aufgreifen.
27.10.2010 um 16:25 Uhr
Robert, Deine Rechnung unterstellt, dass der PC nur ein Jahr genutzt wird – ich gehe aber eher davon aus, dass der PC erst frühestens nach zwei Jahren ein Upgrade erfährt, oder?
27.10.2010 um 16:43 Uhr
bin von der Anschaffung ausgegangen, also das erste Jahr betrachtet. Ich weiß jetzt leider nicht, wie lange im Schnitt ein PC genutzt wird, ob und wann man diesen erweitert/erneuert.
27.10.2010 um 17:18 Uhr
@Robert
Die Nutzungsdauer eines PCs habe ich mit der AfA einzugrenzen versucht = 3 Jahre (bzw. im Pool geringwertiger Wirtschaftsgüter 5 Jahre).
Natürlich wird es Leute geben, die sich alle 1 bis 2 Jahre die neueste Kiste holen, aber andererseits auch welche, die ihren PC solange nutzen, wie es technisch irgend geht. Und, ganz interessant, auch die, die „zwischendurch“ modular nur einzelne Teile aufrüsten. Aber wer wieviel – keine Ahnung. Vielleicht findet ja jemand eine Erhebung dazu?
27.10.2010 um 17:22 Uhr
na ja, wenn man es mit AfA einzugrenzen versucht, würde der Controller die Frage stellen, wie man die Kosten des PCs anteilig für die verschiedenen Kostenträger aufteilen soll. Will sagen, der PC dient ja nicht nur dem Internetzugang. Im obigen Modell habe ich es mir sehr einfach gemach und postuliert, dass sich der „User“ eigens einen PC anschafft, um zu surfen, sich aber mit einer Kleckerkiste nicht zufrieden gibt. Heißt auch, dass es recht schwer ist, genauere Kostenmodelle zu erstellen, da man unweigerlich weitere Faktoren und Annahmen einbringen muss. Hier reichte mir bereits die ganz grobe Kostenrichtung im Vgl. zum Nettoeinkommen, über die ich mir zuvor komischerweise keinen Kopf gemacht hatte.
27.10.2010 um 17:41 Uhr
Ein PC für 1000€ ist für die nächsten ~5 Jahre für Internetdienste locker zu gebrauchen, vorausgesetzt es kommt keine neue Technologie die totale umstellung von uns allen fordert.
Ein PC mit dem man das derzeitige Netzangebot aus News, Videostreaming, Online-(Bild)Telefonie etc problemlos und komfortabel nutzen kann, benötigt hardware im Bereich ab 330€. Alles was mehr ausgegeben wird, macht den Pc für eine längere Zeitphase nutzbar, mit einer obergrenze: Ab (meiner Meinung nach) etwa 700€ macht es mehr Sinn bei Bedarf nachzurüsten statt gleich teurere Hardware zu kaufen.
Dann das Smartphone: Statt eines ungemein teuren iphones gäbe es doch diverse Androidmodelle, und jetzt neu, Windows 7 Phone-Modelle, die meist im Bereich 2Jahresvertrag (inklusive 10GB UMTS) á 35€(+/-) liegen – 840€ für die ersten 2 Jahre.
Ich glaube nicht das man so eine Rechnung allgemein aufstellen kann, man sieht ja bereits hier in den Kommentaren wie unterschiedlich die Ansprüche der verschiedenen Leute an Hard und Software und Mobilität sind.
28.10.2010 um 10:51 Uhr
Klar kann man daran rumrechnen. Ein PC oder Smartphone generiert ja noch zusätzliche Kosten, ob es gekaufte Apps sind, Programme oder Infodienst-Abos. Das mittlere Arbeitnehmereinkommen liegt bei rund 30.000 Euro/Jahr brutto. Also grob 2000 Euro netto/Monat. Was in jedem Fall deutlich wird: Die Kommunikation lassen wir uns mittlerweile eine Menge kosten.
28.10.2010 um 13:29 Uhr
Interessanter Grundgedanke. Es würde mich auch einmal sehr interessieren, wie die Rechnung ausgeht, wenn die Nutzungskosten den „gesparten Kosten“ durch illegales downloaden von Filmen und Musik gegenüberstellt. Trifft natürlich nicht auf Jeden zu, wäre aber eine interessante Rechnung.