habe via Twitter (Twtpoll) und Facebook gefragt, wie hoch das monatliche Budget ist. Ich werde daraus ableiten, wie hoch das zu verteilende Volumen pro Monat sein kann und was das insbesondere für Blogger – stellvertretend für alle, die Inhalte publizieren – bedeutet. Anhand der kalkulierten Zahlen sieht man sehr schön, wie schmal der Grat ist, auf dem Flattr wandelt und wie viel Power sie noch brauchen werden, um sich durchzusetzen.
Anzahl Stimmen
Stimmabgaben in ca. 60 Minuten: 43 via Twitter, 9 via Facebook (man muss die Vote-App installieren, doof) = 52 Stimmen (am 01.06. um 12:00 Uhr ausgewertet). Danke für Eure Teilnahme !!!
Monatliches Budget inkl. 0 Euro
0 Euro = 18 Stimmen (35%)
2 Euro = 22 Stimmen (42%)
5 Euro = 8 Stimmen (15%)
10 Euro = 2 Stimmen (4%)
20 Euro = 2 Stimmen (4%)
Monatliches Budget exkl. 0 Euro
2 Euro = 65%
5 Euro = 24%
10 Euro = 6%
20 Euro = 6%
Kumulatives Gesamtbudget projiziert
Wie man oben schön sehen kann, tendiert es gen 2 Euro Monatsbudget. Rechnet man vereinfacht mit 3 Euro im Schnitt pro Monat ergeben sich folgende Zahlen:
1.000 Teilnehmer = 3.000 Euro Monatsbudget
10.000 Teilnehmer = 30.000 Euro Monatsbudget
100.000 Teilnehmer = 300.000 Euro Monatsbudget
1.000.000 Teilnehmer = 3.000.000 Euro Monatsbudget
Verteilung des Budgets pro Teilnehmer
Ich treffe eine Annahme: Die Flattr-Teilnehmer werden ihre Geschenke auf ca. 2-10 unterschiedliche Inhalte verteilen. Bei 2 Euro pro Monat macht das rund 0,20 – 1 Euro pro Klick aus.
Gesamtbeurteilung für Blogger
Betrachtet man die notwendige Anzahl an Teilnehmern hinsichtlich spürbaren Budgets und bezieht die angenommene Klickverteilung mit ein, so werden sich kaum schwergewichtige Einnahmeströme normalverteilt über alle Blogs hinweg betrachtet ergeben. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wenige Blogs in guten Monaten bei einer hohen Anzahl von Flattr-Marktteilnehmern auf 1.000 Euro kommen könnten. Das ist aber schon das eine Extrem nach oben hin. Die meisten Blogs werden mit Sicherheit irgendwo um die 1-10 Euro pro Monat pendeln.
Aktuelles Beispiel: Mein Blog wurde 29x im vergangenen Abrechnungszeitraum geflattrt. Ergibt nach Abzug der 10%-Provi an Flattr eine Gesamteinnahme von 4,91 Euro (Upate: Hatte Flattr nicht den ganzen Monat Mai laufen, sondern rund 7-10 Tage vor Monatsende). Ein Flattr-Klick war demnach knapp über 15/16 Cent wert.
Welchen Nutzen hat dann Flattr?
Ganz einfach: Hoffnung und Vernunft. Flattr wird zwar nicht zu einer kalkulierbaren Gelddruckmaschine für Blogger. Jedoch, in einigen wenigen Fällen werden Blogger einen Glückstreffer landen und erstaunliche „Lotto-Einnahmen“ verzeichnen. Aus Erfahrung können wir sagen, dass hin und wieder ein Blog-Artikel auftaucht, der zahlreiche Leser attraktiert. Das basiert auf Hoffnung, dem berühmten lucky strike. Diese Hoffnung wird einige dran bleiben lassen. Das allerdings betrifft die Blogger (stellvertretend für Inhalteanbieter,) nicht die Leser. Indirekt wirkt sich das auf die Teilnahmebereitschaft der Leser aus, solange man allerorten den Flattr-Button sieht. Wie stark dieser Effekt auf die Leser ist? Schwer zu sagen, schwer zu sagen. Das hängt auch ganz davon ab, wie sehr die Blogger darauf einwirken, ein Bewusstsein zu schaffen.
Der zweite Effekt betrifft die Ratio: Wir wissen, dass in manchen Abmahn-Arien die akute Hilfsbereitschaft hoch ist. Hier kann man per Klick mithelfen. Inwiefern sich dieses Meme durchsetzt „Mensch, bau doch Flattr ein, wir können Dir helfen“, weiß ich nicht. Wenn sich die Story einige Male wiederholt, stellt Flattr eine Art Notdienst dar, der die Zeiten dazwischen mehr oder minder brach liegt.
01.06.2010 um 11:50 Uhr
Du hast einen Rechenschieber zum Geburtstag bekommen, stimmt’s? ;)
Zum Topic:
Bin zufrieden mit den ersten Einnahmen.
Beitrag derzeit 5 EUR im Monat, evtl. auch mehr.
01.06.2010 um 11:51 Uhr
willkommen im Club :) Meine auch.
01.06.2010 um 11:54 Uhr
Letztlich ist Flattr doch nichts anderes als ein Schneeballsystem, oder? Jedenfalls wenn es in der Bloggerwelt selbst bleibt, also Blogger andere Blogger bezahlen. Und ich sehe keinen Grund, warum darüber hinaus irgendjemand sich einen Account anschaffen sollte.
01.06.2010 um 11:55 Uhr
selbst wenn es das wäre, würde es ein Umverteilunsgsystem darstellen, was per se völlig in Ordnung, sprich social ist.
01.06.2010 um 11:58 Uhr
Du schreibst Abrechnungszeitraum – wie lange hast du denn Flattr schon eingebaut?
01.06.2010 um 11:59 Uhr
bis zum Monatsende war es glaube ich 1,5 Wochen. Seitdem ich Flattr drin habe. Interessant ist eher die Einnahme pro Klick für mich als die Gesamteinnahme.
01.06.2010 um 12:06 Uhr
Da komme ich auf ca. 12 Cent.
Ca. weil ich nicht alle Klicks zusammenzählen kann, da ich in der Übersicht nur die 10 besten Beiträge sehe.
01.06.2010 um 12:10 Uhr
danke für diese Info!
01.06.2010 um 12:25 Uhr
Auch ich bin im Moment noch bei einem Budget von 2€ und werde das weiter testen. Allerdings achte ich darauf, nicht „zu viele“ im Monat zu flattrn, damit die Summe am Ende noch halbwegs relevant ist. Im letzten Monat habe ich mich zum Beispiel streng daran gehalten nur 4 Blogs zu flattrn, damit für jeden 50ct übrig bleiben.
Den Lotto-Gewinn durch einen Artikel halte ich für eher unwahrscheinlich. Schauen wir uns die Top Flattr Dinge bei Flattr an dann sind da zum Beispiel das Chaosradio Express mit aktuell 666, netzpolitik 330 und fscklog mit 291 Flatts (heißt das so?). Alles Blogs die für ihr jahrelanges Gesamtwerk geflattert wurden.
Gehen wir mal von einem Mittelwert von 0,30 Ct pro Flatt aus sind das zum Beispiel fürs CRE 199,80 €. Immerhin, aber das ist der absolute „Marktführer“ mit einer für diese Technik sehr offenen Zielgruppe.
Nun stellt sich weiter die Frage, ob diejenige die CRE flatterten, dass jeden Monat tun werden? Oder lediglich jetzt zu Beginn einmal als Dankeschön, das dann erst einmal für eine Zeit andauert. („Dem hab ich jetzt einmal was gegeben, jetzt ist erst einmal jemand anderes dran“).
Kommt nun ein kleines Blog mit einem straken Artikel, wieviel Flattr-Klicks kann das dann provozieren?
Meine meistgeflatterten Artikel sind im Moment
„Flattr: Die Dankbarkeitsökonomie“ (http://bit.ly/dankoeko) und „taz.de nimmt flattr auf“ ( bit.ly/do00FK) (Auch noch so ein Punkt, dass im Moment vor allem die Beiträge mit Flattr als Topic die meisten Flatts generieren) mit 18 und 15 Klicks. Die Beiträge waren für meine Blogverhältnisse gut verlinkt und gelesen (carta, turi2, du, und andere: http://rivva.de/374m). Leider habe ich noch keine Abrechnung für den letzten Monat, weshalb ich nun noch keine Zahlen dazu nennen kann, aber nehmen wir das Beispiel von oben, ist klar das dabei nicht viel rumkommen wird.
Interessanter sind da wahrscheinlich die Flattr-Einnahmen z.B. von Spreeblick. Sie tauchen nicht in den All-Time-Top5 der Flattr Klicks auf, weil hier nicht das ganze Angebot, sondern eben auch jeder Artikel für sich geflattert wird. Sacennt man hier einmal über das Profil (https://flattr.com/profile/spreeblick) wird deutlich, dass dort immer wieder Beiträge mit über 20-30 oder auch 70 Flatts auftauchen. (Auch hier sind die meist geflatterten wieder diejenigen, die Flattr selbst thematisieren.)
Da kann im Monat schon etwas zusammen kommen, weil hier eben auch nicht das einmalige Dankeschön forciert, sondern immer wieder das „Like“ für einzelne gut geschriebene Beiträge provoziert wird.
Der Punkt ist also, dass ein einmaliger guter Beitrag nicht ausreicht wirklich astronomische Einkünfte zu generieren. Es bleibt, was beim Bloggen schon immer galt: Nur lange, kontinuierliche Arbeit auf höchstem Niveau zahlt sich irgendwann aus.
Das Problem, dass ich dabei sehe, dass mit der momentanen Verbreitung dann Flattr quasi als Umverteilungsmaschine von den kleinen Blogs zu den großen funktioniert. (Die vielen kleinen flattrn die wenigen großen, bei denen dann der „Gewinn“ hängen bleibt.) Auch das ist nichts Neues und muss deshalb nicht unbedingt beweint werden. Aber es zementiert eben den Zustand, dass auch in Zukunft nur ganz wenige vom Bloggen werden leben können. Man darf sich hier eben keine flaschen Hoffnungen machen
Der Vorteil von Flattr, den ich auch an anderer Stelle schon hervorhob (http://bit.ly/dankoeko), ist, dass nun auch Blogs, die vorallem mit eigenen Textbeiträgen arbeiten etwas zurückbekommen können.
Bislang war die gültige Währung die Links, die man von außen bekam und da fiel es Tumblelogs mit 7-8 Videofundstücke am Tag eben leichter diese über die Zeit anzuhäufen, als einem Blog, dass vielleicht nur einmal die Woche einen dafür längeren Text veröffentlichte.
Für diese Blogs tut sich nun eine Möglichkeit auf auch zu profitieren, eben grade durch ihre „aufwändigeren Beiträge“
(Ich will wirklich keine Tumblelogs diskreditieren, ich weiß auch das ist jede Menge Arbeit und bringt mir selbst auch jede Menge Spaß) für die Menschen vielleicht eher bereit sind Geld zu bezahlen. Deshalb begrüße ich zum Beispiel auch die Initiative von Jeriko (http://bit.ly/doijES) erst einmal keinen Flattr Button einzubinden. (Hier könnte man überlegen Flattr-Buttons für das „Gesamtwerk“ und nicht für einzelne Beiträge zu etablieren)
Was ist also mein Punkt: Die Bloglandschaft wird sich durch Flattr wahrscheinlich nicht revolutionieren, nicht schlimm, aber man darf sich da eben keine flaschen Hoffnungen machen.
Entscheidend bleibt bei allen Mutmaßungen natürlich die weitere Entwicklung Flattrs. Wie wird es sich durchsetzen? Wie wird der Alltagsgebrauch aussehen? (Das neue „Like“?)
An Ausschüttungen in Lottohöhe glaube ich jedenfalls nicht.
// Das war jetzt glaube ich mein längster Kommetar in einem Blog ever, ich finde dafür könntet ihr mich Flattrn. ;)
01.06.2010 um 12:50 Uhr
Um noch kurz Zahlen nach zu schieben: Im letzten Monat kamen bei mir durch 45 Cklicks 10,49 € rein. Wer meinen langen Kommentar flatternswert fand, kann das hier jetzt tun: https://flattr.com/thing/12381/Warum-Flattr-die-Bloglandschaft-nicht-revolutionieren-wird-
01.06.2010 um 12:59 Uhr
Interessant wird die Auswertung erst nach zwei, drei Monaten.
Ab diesem Zeitpunkt hat die Masse sagenhafte zwei Euro investiert und null Cent selbst erhalten.
Die Zahl derer, die dann ihr Konto ein weiteres mal aufladen, interessiert mich…
02.06.2010 um 14:11 Uhr
Flattr ist im Moment „im eigenen Saft schmoren“. Ähnlich wie bei Kachingle kommen auf 1 Bloggerkollegen 1 Leser. Wir wissen aber selber, dass bei den „normalen“ Lesern eher 10 Leser auf einen Blogger kommen. Daher ist es völlig wurschtig, was ein Klick bringt (der Wert wird eh sinken, wenn mehr Blogger und vor allem die Großen mitmachen). Interessant ist nur, wie man denn die normalen Leser zu Zahlern macht. Nicht alle, aber zumindest einen größeren Teil. Im Moment ist das vor allem eine Blogosphären-interne Umverteilung.
Ich habe ja mal versucht, eine Aktion zu starten, mit der ich bei vielen neuen Kachinglern meine Google Adsense Werbung abschalte. Hat vier neue Kachingler gebracht … Kurz: Ein Desaster.
Wir müssen den Lesern für das direkte Bezahlen etwas geben. Keine Werbung war meine Idee, die in meinem kleinen Blog natürlich nicht zündete. Aber vielleicht könnte man das mal größer machen? Oder koordiniert mit vielen Blogs? Oder hat jemand eine andere/bessere Idee, was man für x neue „Flatterer“ als Gegenleistung machen kann?
(Und meine übliche Anmerkung: Warum nie jemand bei Kachingle mitgemacht hat, verstehe ich ehrlich nicht. Ich finde die automatische Verteilung über die Visits meiner kachingelten Blogs total praktisch und ich finde auch den sozialen Aspekt total toll. Sehen, welcher Leser für einen zahlt, was die sonst noch lesen und wie viel ist doch echt nett. Ich finde, dass Geschenke NICHT anonym sein sollten.)
03.06.2010 um 15:27 Uhr
es kann bei Kachingle daran liegen, dass man eben das Schenken nicht bewusst ausführt?
04.06.2010 um 10:40 Uhr
Es sind übrigens 10 neue Kachingler geworden. Davon etwa die Hälfte nur wegen mir. So schlecht war das am Ende aber doch nicht.
Also macht doch alle mal mit: gegen x neue Flatterer oder Kachingler mache ich y (Artikel zum Thema z oder was anderes cooles …). Wir brauchen Leute in den Zahlungssystemen. Und die 2 Euro Minimum im Monat bei Flattr sind doch eigentlich für die Unmenge an coolen Artikeln im Netz ein Witz!
04.06.2010 um 18:06 Uhr
an dem system wird vor allem flattr verdienen, denn dank kostenloser werbung und 10% aller einnahmen wird das eine gelddruckmaschine.
ich werd’s nicht nutzen!