vornweg ein Film:

Nette Überraschung :) Denn der Ehemann in spe hatte das Casting seiner Freundin namens „Oana“ beim Honda-Projekt „Live Every Litre“ mitbekommen. Interessierte sollten sich nämlich mit ihren Ideen melden, was denn wohl ihre Wunschreise wäre, um am Honda-Dokumentarfilm teilzunehmen. Oana wünschte sich eine Reise quer durch Europa. Das wäre für das auf rund 30 Tage festgelegte Filmprojekt und ca. 15 zu erzählenden Stories zu lange gewesen. Als sich aber ihr Freund mit seiner sehr speziellen Heiratsantrags-Idee ganz hinterrücks bei Honda meldete, schlug das Team zu und lud beide nach Venedig ein. Den „Rest“ habt Ihr im Film gesehen.

Woher ich das weiß? Die verantwortliche Honda-Managerin, Laura, hatte mir das in Amsterdam erzählt. Wohin ich vorletzte Woche eingeladen worden bin, um mir als Blogger ein Bild vom Projekt zu machen und es ein Stück weit zu begleiten. Da es dafür Kohle gab und eine damit kostenfreie Fahrt nach Amsterdam, wo ich noch nie war, konnte ich nicht mehr Nein sagen, zumal ich mich für derartige Crowdsourcing-Projekte definitiv im Rahmen meines eigenen Projekts Buzzriders brennend interessiere.


So hat Honda rund 15 (können auch weniger sein, weiß ich jetzt nicht punktgenau) Stories auf Basis der Einreichungen von Menschen aus ganz Europa ausgewählt. Dabei fährt ein ganzer Tross bestehend aus Filmcrew, Hondaleuten, PKWs (inklusive dem neuen Honda CR-Z) und Motorrädern durch die europäischen Lande. Gabelt die gecasteten Personen auf und der Dokumentarfilmer Claudio von Planta hält mehr oder minder spontan drauf.

Die Idee von Honda ist dabei recht simpel: Das Leitmotto von Honda ist „Power of Dreams“. Wenn man Menschen dazu verhilft, ihre Träume zu verwirklichen und daraus einen Film macht, kann sich das auf die Marke übertragen. In einem Gespräch mit Claudio musste ich schmunzeln. Er war selbst ganz erstaunt, dass ihm Honda so gut wie keine Vorgaben gemacht hatte. Das ist bei üblichen Werbedreh ein ganz anderes Kaliber. Man sieht sich mehr als Ingenieurs-getrieben, weniger als Marketing-Maschine. Und auch die Unternehmenskultur ist weitab von dem, wenn einen die konservativen Unternehmenswinde von Mercedes und BMW bereits umweht haben und man die Kulturen vergleicht. Es geht schon fast familiär zu. So mag es auch kein Wunder sein, dass Honda Europe auf diese verrückte, kaum steuerbare Idee kam, so ein Projekt umzusetzen, denn ein fully controlled werbe-powered Laden aus deutschen Landen.

Will sagen: Die Aktion wirkt nicht nur authentisch, sie ist nahezu authentisch. Natürlich schaut sich die Honda-Zentrale in London, wie auch all die anderen Honda-Länder inklusive dem Hauptquartier in Japan das Projekt an. Doch wird es nicht negativ ausgehen, wenn es nicht der Uber-Hammer wird. Denn, man sieht klar die Zukunft der Automobilbranche, dass es neue Wege geben wird und geben muss, mit den Kunden in Kontakt zu treten. Exakt dieses Projekt stellt einen Beginn für Honda auf einer langen Reise dar.

Für mich ist es eines der innovativsten (Web-)Projekte eines Autokonzerns. An vielen Stellen fehlte es zwar noch an Erfahrung und Detailarbeit, aber so ein komplexes Ding auf Anhieb perfekt zu hieven, kann man knicken. Kein Beinbruch. Und eins kann ich sagen: Ich hatte eine verdammt große Menge an Spaß mitgenommen. Das Team war super cool, die Ideen bzw. Stories sind aus deutscher Sicht teilweise völlig abgedreht. Ich bin gespannt auf das gesamte Filmwerk, worüber stückchenweise auf der Webseite Live Every Litre im Werden berichtet wird.