kennt Ihr das, wenn Ihr an etwas knobelt und denkt, aber nicht wirklich auf eine gefühlt zufrieden stellende Lösung kommt? Die „jetzigen“ Lösungen seht ihr vor Euren Augen, man kennt sie, aber sie gehören der Vergangenheit an. Nicht der Zukunft. Es bedarf einer neuen Lösung, die gänzlich anders als die alten Lösungen ist. Grundproblem: Ihr wisst, dass man es lösen kann, doch das eigene Denken ist im Jetzt und als Summe der Erfahrungen aus der Vergangenheit gefangen. Ihr wisst, dass man es anders denken muss, neu denken muss. Und genau das ist der Knackpunkt. Wie anders und neu denken, ohne sein Ich zu verlassen, in dem man so gefangen ist?

Was mir dabei hilft, sind Gespräche mit Dritten, die genau das tun: Anders denken! Aber nicht unbedingt neu, was die Lösungsfindung angeht. Dennoch führt dieses andere Denken zu neuen Pfaden, dem Beginn des neuen Denkens. Ein Wortfetzen führt zu einer neuen Assoziation und langsam festigt sich das Gebilde. Dieses „Gebilde“ vergleiche ich gerne mit Musik. Musik ist eine faszinierende Form von Harmonie. Harmonie, die im Einklang mit der Umwelt steht, die uns umgibt und diese wiedergibt. Wenn die neue Lösung eine Form von Harmonie in sich trägt, die sich richtig anfühlt und harmonisch „klingt“ (harmonisch mit dem aufkommenden Zeitgeist), dann passt es. Man hat es.

Mein Musiklehrer hatte mir beigebracht, dass Musik den Zeitgeist widerspiegelt. Und gerade Künstler mit Ihrer für Nichtmusiker unverständlichen Art, die Realität zu verarbeiten und in Musik zu verpacken, sind am ehesten in der Lage, den Zeitgeist widerzuspiegeln. Neben malenden Künstler oder auch schreibenden Künstlern. Ganz so, als würde sich in ihnen auf wundersame Art und Weise ein Strom an Eindrücken kulminieren, dem Ausdruck verliehen wird, über eine neuartige Harmonie an Tönen, Bildern und Worten, um das Jetzt besser greifen und damit besser zu verstehen.

So bewundere ich Kraftwerk, die es verstanden haben, die Beziehung von Mensch und Maschine in Musik zu verpacken. Mit eigenen, elektronischen Instrumenten, die der Musik ihren eigentümlichen Charakter verliehen haben. Beispielsweise im Stück „Roboter“:

Heute war so ein Tag, eine Lösung zu finden, die neu und anders gedacht ist, dennoch dem jetzigen und künftig stärker werdenden Zeitgeist entspricht. Hoffe ich. Und eins steht fest: Es ist unglaublich schwer, abseits seiner eigenen Denkbahnen zu denken. Uffzz… wüßte ich einen Weg, es strukturiert zu wiederholen, wäre ich happy.