ich meine jetzt weniger die Anfangsphase, sondern ob es die breite Nutzerschaft annehmen wird auf Dauer? Obgleich Google Buzz mitten im GoogleMail Client integriert wurde (ein vorzüglicher Schachzug bei angeblich 170 Mio Nutzern), muss es sich mit anderen, etablierten Kommunikationsmedien vergleichen lassen. Da liegt auch der Knackpunkt eben. Es differenziert sich nicht zu Genüge aus als eigenständiges Produkt.

Ich denke daher, die meisten Nutzer werden weiterhin auf ihre Mail- und Instant Messaging Clients setzen, um den Großteil ihrer Kommunikation wie gehabt abzuwickeln (neben der Kommunikation auf Social Networks). Und ein kleinerer Bruchteil wird hin und wieder GBuzz nutzen. Bezweifle, dass es eine Mehrheit langfristig erobert. Was ja auch völlig ok ist, so wird jedem ein Stück weit etwas mehr Flexibilität geboten (wenn man GoogleMail-Inhaber ist).

Anders sieht es bei der mobilen Gbuzz-Nutzung aus: Es ist selbstverständlich ein extrem früher Markt, so nutzen in D Dienste wie Foursquare lediglich wenige, frühe Mitmacher. Hier kann man wohl kaum von einer Massenadaption im mittelfristigen Zeitraum von 2 Jahren ausgehen. Vieles wird davon abhängen, welche Geräte die deutschen Mobilfunktnutzer in den nächsten zwei Jahren beziehen, wie sich die Datenpreise entwickeln und welche kommenden Tools durchschlagen. Dennoch sind diese Dienste unschätzbar, man kann frühe Ableitungen treffen, was Nutzer damit tun, wenn sie mobile Updates tätigen können, statt es sich theoretisch zu überlegen.

Ich persönlich kann mit GBuzz zur Zeit nicht sonderlich viel anfangen, aber das hängt letztlich davon ab, ob ein relevanter Teil meiner Kommunikationspartner GBuzz regelmäßig nutzen wird.

Aus Sicht von Buzzriders freut es mich mehrfach:
1. Google stärkt den Gesamtmarkt und damit das Gesamtumfeld für lokal ausgerichtete Dienste (Integration von GBuzz in GMaps)
2. Google trägt mit dazu bei, User an Nutzungsmöglichkeiten über Status-Updates zu gewöhnen, auch im mobilen Umfeld (Status-Updates werden ein Bestandteil von Buzzriders sein, kommunikative Updates wie auch berichtende Aktivitäten „User hat [xyz] gemacht“)
3. Die passende API von Google ist ein Glücksgriff, so verkürzt es doch entwicklungstechnisch den Weg, lokale Informationen physisch zu lokalisieren und ggbfl. auf einer Karte abzubilden (siehe ein simples Anwendungsbeispiel ausgehend vom Gedanken, dass Lokationen integraler Bestandteil von Buzzriders sind, ebenso wie User-Profile)
4. Der Name Google Buzz erinnert an Buzzriders (im deutschen Weblande) und verstärkt damit die passive „Markenreferenzierung“. Auf die Hilfe habe ich wirklich nicht gehofft:) Es gab Fragen Richtung Markenprobleme. Die Namen sind allerdings soweit auseinander, da sehe ich kein Problem darin. Und wenn, wärs halt Pech, meine damit aber Glück.

Btw, ein witziges Learning am Rande: Wenn ein Dienst wie GBuzz den Nutzern anbietet, ihre Inhalte von anderen Seiten wie zB Twitter in den Buzz-Stream zu übernehmen, ist das zwar gut gemeint, kann aber auch nachteilig wirken. Siehe dazu den treffenden Beitrag von Ragnar.