Der Hype um Blogs scheint gelaufen. Das steht für mich fest. Der Hype war nicht schlecht, im Gegenteil, es hat mitgeholfen, das Medium Blog als solches bekannt zu machen. Und damit das Bewusstsein zu schärfen, dass man einfacher denn je im Netz seine Gedanken und Aktivitäten an einer Stelle gesammelt platzieren kann. Damit bleibt das Blog als solches ein Dauerbrenner im Netz, für jeden, der sich Gedanken macht, ob und wie er etwas im Internet publizieren möchte. Auch das steht für mich fest.
Was aber bleibt nach diesem Hype über?
Zunächst einmal eine CMS-Technik („cms“= Content Management System), ein Sammelsurium an Werkzeugen (Plugins und Templates) wie auch Communities um die Blogs herum (z.B. WordPress.de) und natürlich eine große Zahl an Blog-Nutzern. Das sagt sich so leicht dahin, aber es bedeutet in der Tat viel. Es hat einen wahrgenommenen Standard geschaffen, Inhalte zu publizieren, wo es früher kaum Standards gab. Wo früher ohne Experten nichts ging, kann heute theoretisch jeder im Internet Inhalte produzieren. Großartig!
Dank dieses umfänglichen Blog-Biotops ist es zudem viel leichter möglich, die eigene Webseite so weit es geht zu individualisieren, ohne unbedingt auf Experten zurückgreifen zu müssen. Auch das trägt dazu bei, Menschen einen gefühlten Rahmen zu geben, sich besser ausdrücken zu können.
Ein Blog ohne Blogs? Say php nuke!
Ein kurzer Blick einige Jahre zurück, zu einer Zeit, in der Blogs nicht bekannt waren: Wer sich noch daran erinnert, wird wissen, wie schwer es war, ein geeignetes CMS zu finden, das einigermaßen einfach war, aber auch gepflegt und gewartet wurde. Untereinander vernetzt waren diese Seiten im dialogischen Sinne seltenst bzw. nicht in dem gefühlten Ausmaß wie es erst im Zuge der Blogs aufkam.
Bloggen = ein Naturgesetz der Kommunikation
Das bedeutet was? Kommunikation macht uns Menschen aus. Jede Technik, die uns das ermöglicht, hilft uns in jeglicher Ausrichtung, miteinander in Verbindung zu treten. Was wir daraus machen, obliegt der menschlichen Fantasie, und die ist zweifellos grenzenlos. Blogs helfen uns beim Kommunizieren, meistens öffentlich. Ebenso wie Telefone (eine nicht öffentliche Kommunikation) oder andere Techniken. Ich vermag jedoch nicht zu sagen, ob diese Kommunikationstechnik zu ähnlichen Auswirkungen führen wird, wie damals die Einführung der Telefonie und die damit einhergehende Explosion der Nutzungsmuster (Handel, Notrufe, private Nähe und stetiger Austausch, Militär). Was ich damit sagen will? Dass man Telefonie ebenso wenig wie Blogs als bloße Technik abtun sollte. Sagen wir es mal so: Der Hype war Blogs nicht abkömmlich, die Blogs dem Hype schon. Blogs haben nämlich den Hype überlebt:)
Blogs als Vorläufer vernetzter Kommunikation
Gerade die Vernetzungssystematik ist eines der herausragendsten Kulturmerkmale der Blogs. Manch einer spricht davon, dass Blogs nur eine Technik seien, ein simples CMS, doch verkennt und vergisst man dabei nur zu schnell um die innewohnenden Kulturtechniken, die sich mit der technologischen Weiterentwicklung der Blogs (ausgehend von den ersten Blog-Systemen) entwickelt haben. Bessere Mensch-Vernetzungs-Maschinerien wird man draußen im Netz kaum finden, nicht einmal Social Networks sind dazu in der Lage, mit dieser Intensität zu wirken?
Blogs und ihre Medienwirkung
So mag es nicht verwundern, dass es einigen Bloggern immer wieder gelungen ist, die Phalanx der Medienschaffenden und ihre Deutungshoheit der Wirklichkeit zu durchbrechen (@netzfeuilleton spricht von Spill-Over Effekten). Sie schaffen per se neue Deutungen und neue Wahrnehmungen im Kleinen und Dauerhaften, im Großen -über die Spill-Over Effekte- wäre das ohne die oben angesprochene Vernetzungssystematik nicht denkbar. Im Großen? Nicht in der Regelmäßigkeit wie die Presse und nicht ohne die Presse selbst, was ihre mediale Wirkung angeht, aber immerhin. Ergänzend der Hinweis von Tobbi, dass sich langsam aber sicher eine alltägliche Koexistenz zwischen Bloggern und Presse eingestellt hat.
Das war vor dem Hype so nicht zu verzeichnen gewesen, während dem Hype schon, nach dem Hype ist es ein Faktum. Jedoch, nur wenige Blogs haben es geschafft, eine ähnliche Wirkung wie etablierte Medienorgane zu entfalten, als Dauerbrenner. Dazu kann man ohne Weiteres Huffington Post oder aber Techcrunch zählen.
Hat uns der Hype nicht hoffen lassen, dass Blogs klassischen Medien das Wasser reichen können? Wenn dem so gewesen sein sollte, was ist ausgehend von dieser Extrembetrachtung übrig geblieben? In Deutschland würde ich sagen, dass es kein Blog gibt, das auf gleicher Augenhöhe wie ein bekanntes Organ spielt.
Dazu fehlt es noch an Kontinuität (gut möglich, dass einige Blogs nach einem Zeitrahmen von rund 10 Jahren im Großteil der von ihnen angesprochenen peer-groups extrem gut verankert sind und hohe, vertrauenswürdige Anlaufstellen darstellen). Kontinuität kann ohne Weiteres durch Häufigkeit und Teamstärke (Gruppenblogs) kompensiert werden. Doch mal ehrlich, wer hat schon die Zeit und die notwendige Kapitaldecke, um dieses Risiko zu gehen? Ohne Zielausrichtung Wirtschaftlichkeit wird es bei der one-Man/Woman-Show bleiben, damit auch bei der non-medialen Bedeutung auf gleicher Augenhöhe mit bekannten Medien.
Übertreibung als Vorausahnung
Dennoch würde ich gerne einen Punkt dabei festhalten, wenn es um die Außenbetrachtung seitens der Einnorder, eben der Medien geht: Wir hatten ähnliche Effekte in der New Economy beobachten können. Vieles wurde übertrieben dargestellt, was machbar wäre. Doch nachträglich betrachtet stellen wir fest, dass das meiste gar untertrieben war. So lachen wir über den Hype von Second Life? Ja und, jeder, der auch nur ein bisschen Fantasie hat, weiß, dass Second Life übermorgen eine weitaus größere Realität sein wird als es heute vorstellbar ist. Was wurde nicht gemutmaßt, gerätselt, latent befürchtet, was Blogs angeht? Speerspitze und Träger einer neuen Medienöffentlichkeit?
Heute können wir darüber lächeln, es ist zu früh. Nur wir ahnen, was es bedeutet, wenn sich Menschen zunehmend vernetzen, informieren, organisieren und austauschen. Wir ahnen und übertreiben gerne. Doch am Ende haben wir meistens recht, selbst wenn wir es „damals“ nicht rational begründen konnten. Wir werden lernen, damit umzugehen. Und diese Kulturtechnik in eine nachvollziehbare, erlernbare Struktur pressen. Blogs im Sinne eines digitalen Publizierens steht demnach ihre Blütezeit erst noch bevor? Anzunehmen, aber in Form des heute so genannten „Bloggens“ als vernetzte Kommunikationsform?
A-Blogs und ihre Rolle
Eines kann man mit Sicherheit ebenso feststellen: Man kann sich auf der einen Seite über die sogenannten A-Blogs in Deutschland echauffieren, ob ihres A’s, manchmal zurecht, manchmal unsinnig. Jedoch haben sie die mögliche Klammerfunktion, unbekannteren Blogs zu helfen, ihre Anliegen bekannter zu machen, nie wirklich als langfristige Chance und stete Verpflichtung begriffen. Eine Chance und Verpflichtung, die der deutschen Blogosphäre mehr Profil und Zusammenhalt verliehen hätte. So bleibt von außen betrachtet das Bild einer zwar hoch individuellen, andererseits egoistischen Blogosphäre übrig. Was wenig bis zero dazu beitrug, damit sich nachrückende, gerade ambitionierte Blogger ein Stück weit wohler fühlen und es ein wenig leichter haben. So wurde diese Klammerfunktion mit Innen- und Außenwirkung vernachlässigt.
Wirtschaftlichkeit von Blogs: Self Made Web
Nach dem Hype heißt also, dass Blogs, sagen wir mal, nicht mehr so wichtig sind? Weil nur ganz wenige bis gar keine Blogs wirtschaftlich sind, weil es kein Blog mit der FAZ aufnehmen kann?
Interessanterweise hat man Blogs immer wieder über ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einzunorden versucht (siehe dazu Kommentarhinweis von Markus, Blogs eben nicht nur über das Schema Geld einzunorden). Nach dem Motto: Wenn sich damit nicht vernünftig Geld auf einigermaßen etablierte Art und Weise („40 Stunden Woche“ wohl als gedankliche Basis) für jedermann verdienen läßt, können Blogs keine allzu große Bedeutung spielen. Eine sicherlich erlaubtes Gedankenkonstrukt im Sinne von Konkurrenzausschluss. Dabei sollte man nicht vergessen, dass diese Einnordungsversuche häufig seitens der Medienschaffenden kamen, die im Muster „Wirtschaftlichkeit und Massenwirkung“ denken.
Ein irgendwie komischer Vergleich, als würden alle Blogger nur nach Wirtschaftlichkeit und Massenwirkung streben. Wirtschaftlich bieten Blogs imho ebenso gute und schlechte Chancen wie alle anderen Tätigkeitsgebiete auch, wenn man sich selbständig machen würde. Wenige schaffen es soweit, dass sie spürbar mehr als der Durchschnitt verdienen. Wir bräuchten zwar mehr Beispiele wie turi2 in Deutschland, um wirtschaftlich motivierten Bloggern Mut zu machen, aber noch ist nicht die Zeit für eine Endabrechnung gekommen. Sobald die Wirtschaft aus der Finanzkrise spürbar herauskommt, wird es sich zeigen, ob in D tatsächlich nichts geht, wenn man von Blogs leben will. Der neue Trend lautet Social Media und Blogger werden wichtiger denn je für die Werbe- und PR-Ecke.
Ist das etwas Schlimmes, dass wenige von Blogs in unserem Land leben können? Ach was, die Technik Blog war ja nie darauf ausgerichtet wie etwa Druckmaschinen oder ein Radiomast, Inhalte bewusst in der Masse an den Mann zu bringen. Dazu bestand und besteht kein ökonomischer Zwang, da ein Blog per se weitaus günstiger als eine andere Publikationstechnik daherkommt. Sie entstand als Mittel, Links einfacher verwalten zu können und hat sich als Technik des „Kleinen Webmannes“ etabliert. Frank Rösch meint dazu auf Twitter: „Aus Blogs sind, Newseiten, Magazine, private Websites hervorgegangen, ein Mitbegründer des selfmade webs?“
Fiasko Unternehmensblogs
Self made? Was ist mit den Unternehmen? Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich Cluetrain Manifesto in Zusammenhang mit Corporate Blogs gehört habe. Eine Art Chance auf authentische Kommunikation seien Corporate Blogs. Ein Bessermacher, Heilemacher, ich weiß nicht, was noch alles. Was ist draus geworden? Zwei mittelständische Betriebe -Kelterei Walthers / Saftblog und Frosta / Frosta-Blog– haben der gesamten Wirtschaftselite Deutschlands die Zähne gezeigt, wie man das Medium nutzt.
An Peinlichkeit kaum zu überbieten, wenn es darum ginge aufzuzeigen, wie zahlreich und innovativ gerade Top-Unternehmen in Deutschland sind, moderne Kommunikationswege zu explorieren, zu erfahren und umzusetzen. Woran es lag und liegt? Das überlasse ich liebend gerne den Social Media Beratern, das wenn überhaupt möglich zu reparieren. Heerscharen von Kunden wandern ins Netz ab, während PR und Werbeagenturen fieberhaft an digitalen Strategien arbeiten, sich überhaupt erst einmal intern aufzustellen („oh, das Web ist da, damn, huch“) und solange schnarcht Wirtschaftselite dahin. Schulterzuck. Variabilität, Experimentierbereitschaft und Vielfalt wird von den Privatbloggern vorgelebt. Beharrlichkeit und Langweiligkeit in der Kommunikation von Großunternehmen.
Was aber erfreut, sind die zahlreichen Blogs von Selbständigen, Freischaffenden und kleinen Mittelständlern. Hier hat man ohne Administrations- und Abstimmungsarien Anlaufstellen geschaffen, Blogs als Chance erkannt und aufgegriffen. Natürlich reden wir nicht von Millionen von Blogs (bei 3 Millionen Gewerbetreibenden in D), aber es zeigt auf, dass es geht. Und sei es nur, um erhebliche Kosten im Bereich SEO zu sparen, wenn es nur das sein soll. Jeder Cent zählt, wer will da mosern? Nirgendwo steht, dass Blogs nicht für SEO-Zwecke genutzt werden dürfen.
Themenvielfalt in der Nische bleibt ein Dauerbrenner
Gerade die Variabilität von Blogs ist faszinierend! Wir können wohl davon ausgehen, dass es mittlerweile keine Ecke mehr gibt, die von Blogs nicht inhaltlich abgedeckt wird. In jeglicher Form, in jeglicher Tiefe und Breite. Ob es nun Blogs sind, die einzelne Personen betreiben oder auch Gruppenblogs, von mehreren Personen befeuert (siehe @meselfandi). Das ist etwas, was im Zuge der relativen Einfachheit bei der Bedienung einer Blogtechnik einhergeht. Und diese Variabilität wird auch nach der Hype-Phase so bleiben. Hans beschreibt das im Kommentar recht treffend imho.
Blog-Motivation nach dem Hype
Eines fällt aber nach der Hype-Phase gefühlt subjektiv auf: Einige Blogger haben ihre Postingfrequenz heruntergeschraubt, andere haben es ganz sein lassen. Es mag daran liegen, dass sich im Hype Menschen mit Blogs beschäftigt haben, ohne einen tatsächlichen, inneren Antrieb aus sich heraus dafür verspürt zu haben. Sie sind einer Art Modeerscheinung gefolgt. Nachdem die Mode durch ist, trägt man diese Mode nicht mehr. Passend dazu der Kommentar von Mawin.
So spricht @Zielpublikum von „geboren um ein Trend zu sein vs. von der Schnellebigkeit überrannt„. Andere Gründe liegen auf der Hand: Blogger stellen relativ schnell fest, dass es kein Leichtes ist, Leser zu finden, Feedback zu bekommen (sozialer Anreiz), gar spürbare Einnahmen (monetärer Anreiz) zu generieren. Was relativ schnell zu Frust führen kann oder aber eine wesentlich geringere Bereitschaft nach sich zieht, sein eigenes Blog überhaupt noch zum Publizieren zu nutzen. Das Thema „Content-Klau“ und Spam (siehe @hasumifrabu Tweet 1 und Tweet 2 dazu) tun ihr Übriges dazu beitragen, dass es nervt.
Blog-Nachfolgesysteme
Es gibt mittlerweile andere Nutzungssysteme, die ein noch einfacheres Publizieren (momentan Posterous.com und Twitter.com) und ein noch schnelleres Feedback (momentan Twitter.com) ermöglichen. Und damit Nachteile von Blogs in Teilen aufwiegen. Für die schnelle Zwischendurch-Kommunikation und das schnelle Zwischendurch-Publizieren sind das in meinen Augen überlegene Systeme, deren Nutzungshürden niedriger sind als bei herkömmlichen Blog-Systemen. Was nicht heißt, dass diese Lösungen nicht auch Nachteile hätten.
Klar, natürlich war es der vernetzten Blog-Kommunikation auf den ersten Blick nicht zuträglich, dass zahlreiche Linkverweise von Blogs-zu-Blogs gen Twitter ausgelagert wurden. Aber so wild ist das im Grunde genommen nicht, ich empfinde das als Vorteil, dass wir in D einen zentralen Verteiler-Knotenpunkt schaffen, der uns bisher im Sinne von „Social Recommendations“ stets gefehlt hat (betrachtet man Beispiele wie Digg.com, StumbleUpon und andere, die US-Bloggern immens geholfen haben).
Auf der anderen Seite, Technik ist lediglich Ausdruck einer Kultur. Und wer hat gesagt, dass eine Technik auf ewig stehen bleibt oder aber nicht weitere Techniken nach sich zieht? Posterous ist ein Vertreter aus der Gattung der weiter entwickelten Systeme des gedachten, einfachen Publizierens. „Status Updates“ finden sich mittlerweile nicht nur auf Twitter, sondern auch auf Facebook, Xing und Konsorten.
Ausblick in die Kristallkugel
So bleibt die Grundidee des Bloggens sicherlich noch lange Zeit bestehen. Mehr noch, sie wird weiter entwickelt, im Zuge der Mobilisierung des Internets einen dramatischen Zulauf gewinnen (subsummiert man gedanklich darunter auch Twitter und Co.), sie wird noch verdrahteter und vernetzter sein, nicht nur Menschen werden vernetzt, auch Dinge und Orte. So ist das, was wir heute sehen (als Ergebnis der letzten 10 Jahre) lediglich ein Vorläufer in meinen Augen, dass sich Menschen zu jeder Zeit und an jedem erdenklichen Ort in der Digitale Ausdruck verschaffen.
Wenn man so will, war der Hype dem Bloggen nie gerecht worden, selbst der Hype hat dieses Thema weit unterschätzt.
10.11.2009 um 18:04 Uhr
sehr interessanter beitrag. sicherlich werden blogs, die sich auf ein oder wenige themen spezialisieren, immer einen gewissen stellenwert haben. und auch von mir aus ein paar „leicht“ verdiente werbeeinnahmen.
aber die mit abstand grösste bloggergemeinde ist weder bei diesen spezialisten noch bei den wenigen a-bloggern zu suchen. man findet sie bei den unzähligen blogs, die nur aus spass an der freude oder purem mitteilungsbedürfnis betrieben werden. da wird auch nur zweitrangig um besucherzahlen gebuhlt, sondern man freut sich über jeden, der einmal ins blog stolpert.
und diese blogs werden auch so schnell nicht aussterben. denn twitter ist nun mal mit seinen 140 zeichen sehr begrenzt, um sich alles von der seele zu schreiben.
10.11.2009 um 17:22 Uhr
Ich erinnere mich noch genau an die Zeit, als Blogs bekannt wurden. Damals berichtete Planetopia (die Sendung gibt es immer noch) über Blogs und befragte eine Frau die private Inhalte bloggte (Namen vergessen), den Schockwellenreiter (gibt es auch noch ;-) ) und einen Internet-Experten. Oft wurde in dieser Reportage Bilder von Leichen und anderen gruseligen Sachen eingeblendet als würden die Blogs die Boten der Hölle sein. Wie sich später herausstellte, wurden sogar die Aussagen der Blogger stark verdreht (Schockwellenreiter hat es damals berichtet – Link nicht mehr gefunden :-( )
Habe mich dann auch mit Blogs beschäftigt und irgendwie konnte ich mich mit dem ganzen Medium damals überhaupt nicht anfreunden. Alles war irgendwie total komisch und ich wusste auch nicht so recht, über was ich bloggen könnte. War dort schon 4 Jahre aktiv im Internet unterwegs und hatte auch viele CMS Systeme getestet, allerdings gefiel mir überhaupt keins. Ich hatte mich dann auch gezwungen gefühlt ein eigenes kleines CMS für meine Webseite in PHP zu schreiben (war selbstverständlich nicht das beste) und die Auswahl damals an guten CMS war doch stark beschränkt.
Mittlerweile gibt es 2 CMS die ich gerne benutze. Zum einen ist es WordPress und zum anderen Virthos. Dank der Blogs wurde und wird WordPress weiterentwickelt und auch viele Anbieter bieten Speziell Zeug für Blogger an (Google – Reader & Blog-Suche).
Blogs fand ich wie schon oben erwähnt damals irgendwie komisch. Erst letztes Jahr im November habe ich mich dazu entschlossen, einen eigenen Blog zu öffnen und habe direkt festgestellt, wie man einen Blog nicht führen soll. Habe einfach simple Texte veröffentlicht ohne eigene Meinung (die selben Informationen fand man auch auf vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen anderen Blogs. Paar Artikel waren Unique und auch gut besucht. Aber das meiste war riesiger Bullshit). Hatte dann bis September 2009 auch keine lust mehr weiter zu bloggen, weil ich genau so gearbeitet hatte wie ein Journalist (Quellen verifizieren und son quark) und dadurch hatte ich dann natürlich auch viel viel Arbeit.
Habe mir dann ein neuen Blog angelegt und veröffentliche dort schon seit einem Monat täglich 1-2 Blogposts, weil es mir auch wieder Spaß macht. Ich erhalte Feedback und ich muss nicht jede Quelle und Information 100%ig verifizieren und belegen.
Mein alter Blog läuft noch. Ein Freund veröffentlicht dort noch ab und an paar kleine Artikel und hab nun mit einem neuen Blog und neuen Inhalten dann doch noch sehr viel Spaß an dem bloggen gefunden. Spaß am bloggen und das sogar weit nach dem eigentlichen Hype.
10.11.2009 um 17:23 Uhr
Guter Artikel, der wichtige Fragen stellt und gute Einschätzungen vornimmt.
Zwei leicht divergierende Punkte möchte ich zufügen:
1. Die Bedeutung von Blogs lässt sich nicht nur an ihren Möglichkeiten der Monetarisierung ablesen (viele wollen ja gar kein Geld damit verdienen, deshalb sind sie aber nicht unbedingt unwichtig, auch nicht aus Sicht der Medien).
2. Und viele, das weist Du ja auch, Robert, verdienen Ihr Geld nicht direkt „im“ Blog, sondern akquirieren darüber Kunden, halten Vorträge, geben Fortbildungen ect. , kurzum: machen sich einen Namen, den sie außerhalb des Blogs in bare Münze umwandeln.
10.11.2009 um 17:27 Uhr
Guter Status Quo!
Aber ich mach jetzt trotzdem mit dem Bloggen einfach mal so weiter wie immer. :-)
10.11.2009 um 17:30 Uhr
Aufschlussreiche Zusammenfassung. Meines Erachtens lässt sich sagen, das Blogs als solches in vielen Bereich schon alltäglich geworden sind und der von der beschriebene Hype von ein paar „Techies“ halt vorbei ist.
In letzter Zeit fällt mir zudem auch immer mehr auf, das die „alten“ Medien wie Zeitung und Fernsehen des Öfteren mal auf Blogs (leider seltener deutsche, da die internationalen etablierter) zurückgreifen. Durchaus doch ein Zeichen, dass sie allgemein akzeptiert werden.
10.11.2009 um 18:24 Uhr
Das ist doch Unsinn! Es hat nie einen HYPE gegeben! Die Mehrheit der Menscheit kann bis heute nichts mit diesem Begriff anfangen und die mieserable Qualität der Blogs spricht ja nun mehr als Bände. Das Wenige was an lesenswerten da ist, wird dann von solchen Schrottkampagnen alla Vodphone kaputtgeworben.
Es gab nie ein Hype und wird nie einen geben und Blogs haben KEINE Medienwirkung. Sie sind in der Regel nur Ventile für Kommunikationsafreudige oder Präsentiergeile.
Dieser ganze, von Wenigen , künstlich hochgezoge Unsinn alla Blogossphäre und Co. ist so überflüssig wie 80% der Internetseiten. Die Welt braucht keine Blogs und will sie auch nicht!
Auch deswegen verdient damit bis heute niemand Geld und wird es auch nicht. Genauso wenig wie die vielen tollen Social Networks sind Geldgräber sind….und mehr nicht!
Ignoranz ist ja bekanntlich ein wesentlicher Bestandteil der Menscheit. Hier besonders…
10.11.2009 um 18:31 Uhr
Interessante Analyse. Das Schöne an diesem „Hype“ (wenn er denn je wirklich einer war): Jetzt gibt es ein Fundament und das Ganze kann sukzessive in die Breite wachsen.
Bei Kunden stelle ich fest, dass das Thema Blogs meist nicht angenommen wird. Der Aufwand verschreckt. Regelmäßig Inhalte liefern? Am besten noch recherchieren, Pingbacks setzen, Kommentare verwalten, der ganze Spamdreck? Nein danke, heisst es dann meist.
Meine eigenen Blogs? Laufen weiter, in jedem Themengebiet, das mich interessiert. Mein WoW-Blog beispielsweise schläft, seit ich nicht mehr zocke. In anderen poste ich kaum noch, in manchen eher monatlich, in aktuell zweien öfter.
Runtergegangen sind Kommentare und Trackbacks. Da werden Artikel von mir, die gut ankommen, schnell eher mal ReTweetet. Schade, dass das entsprechende Plugin vor einer Weile die Tweets tausendfach ins System gehauen hatte, so dass ich es rausnehmen musste. Die Integration des Twitter-Feedbacks war ansonsten hilfreich in den Kommentaren. Wahrgenommen zu werden ist einfach eine schöne Motivation :)
10.11.2009 um 18:32 Uhr
@Jörg, der Hype war heavy, durchwühle die Internetarchive nach Hype-Presseberichten, gibt darüber nicht viel zu diskutieren, obs einen gab. Thema Money, Du sagst, es wurde „nie“: Gute Kohle verdient wurde schon immer, mit dem Bloggen und um das Bloggen herum, auch das ist jetzt für mich kein Thema, obs so ist oder nicht. Wo ich Dir zustimme, dass viele mit dem Bloggen nix anzufangen wissen, kennen bzw gehört haben sie jedoch schon noch:)
10.11.2009 um 18:43 Uhr
Robert, vielen Dank für diesen Essay.
Blogs wirken nachhaltiger als die Formen des Microblogging wie Twitter. Wenn ein Tweet nicht nach 10 Minuten ein paar mal retweetet wird und damit viral wird, ist er praktisch tot.
Blogs wirken nicht nur nachhaltiger, sondern brauchen – egal in welcher Nische – auch länger, um ein Stammpublikum aufzubauen. Was man nicht vergessen darf: Zum Bloggen gehört Persönlichkeit und ein eigener Standpunkt, den Leser nicht überall finden. Einfaches Re-Bloggen und Bauchnabel-Bloggen führt dazu, dass die Leser, erst recht die Feedleser und Kommentatoren ruck-zuck wieder weg sind.
Die vielen (auch in den verlinkten Tweets) benannten Formen von Kommentar- und Trackback-Spam mag man beklagen. Dank guter Filter und mit ein wenig Gespür hat man das aber recht schnell im Griff, selbst wenn man nicht generell mit nofollow arbeitet.
Was die Zukunft der Blogs angeht, so sehe ich keineswegs schwarz. Im Gegenteil. Ich sehe täglich neue Blogger, darunter viele „Small Business Blogger“, für die das Blog die originäre Homepage ist. Es gibt doch heute kaum einen technischen Grund mehr, eine Firmenwebsite nicht als Blog zu starten. Du hast ein CMS, du kannst problemlos Rollen wie in einem Redaktionssystem abbilden, du hast eine Mediathek, du kannst einen Shop anbinden usw. Und vor allem: Du kannst mit deinen Kunden und Interessenten hervorragend kommunizieren und Kundenloyalität schaffen. Ich wüßte nicht, wie das mit einer Website ohne Blog besser gehen sollte.
10.11.2009 um 18:47 Uhr
Der Blogging-Hype ist schon zuende? Ich dachte, der kommt jetzt erst richtig in Schwung. Oder wird vom Kopf auf die Füße gestellt, wenn man so will.
10.11.2009 um 18:57 Uhr
„Eine Chance und Verpflichtung, die der deutschen Blogosphäre mehr Profil und Zusammenhalt verliehen hätte. So bleibt von außen betrachtet das Bild einer zwar hoch individuellen, andererseits egoistischen Blogosphäre übrig.“
du sprichst mir aus der Seele. Danke, dass du in Deutschland der erste fuer mein Blog warst, der gegen diesen Trend geblogged hat.
Es gibt keine Konkurrenz, nur potentielle Kooperations-Partner!
10.11.2009 um 22:02 Uhr
Ich denke, der Trend läuft weiter, verschiebt sich aber in gewisser Weise ein wenig.
Während wir Twittern, Microblogging und nun Waven kommen sehen, lässt sich auch beobachten, wie sich sowohl Anzahl als auch Inhalte der Blogs ein wenig verschieben.
Es gibt diverse neue Anbindungen und Schnittstellen für das Bloggen, sodass ich hier eher einfach nur eine Verschiebung im Medium selbst sehe. Keineswegs jedoch anzweifeln würde, dass ein Hype zu ende geht.
11.11.2009 um 00:14 Uhr
Naja, ob nun Microblogging à la Twitter die Blogs ablöst sei mal dahingestellt. In die schnellebige Zeit mag es passen – aber irgendjemand muss ja den Content produzieren, über den andere Twittern?
Ich finde den Vergleich daher nicht ganz passend. Microblogging ist halt eine ganz neue Form, eine Ergänzung zu anderen Plublizier-Wegen. Noch am ehesten Ersatz für IRC und Konsorten. Aber echter Content wird da aus meiner Sicht nicht produziert.
Diesen Artikel hättest Du über Twitter nicht veröffentlicht – zumindestens nicht mehr dieses Jahr :-)
11.11.2009 um 03:27 Uhr
mmhhh, ein Interessanter Artikel über das Blogen, aber kann es nicht sein das sich Blogs erst oder gerade nach der Hype entwickeln. Wobei mich selber immer wieder wundert, das eigentlich das Blogen als solchen bei der Masse der Menschen noch gar nicht angekommen ist, immer wieder muß man schon erklären was eigentlich bloggen ist. Wenn man sich dann mit demjenigen solche ein Blog anschaut, wird als erstes gesagt:“ach, das ist eine News-Seite, sag das doch gleich“ Ich denke das ist auch das haupt Problem, das für die masse der Menschen ein Blog eine News-Seite ist und nicht ein Blog.
MfG
Michael Finger
Holztechniker
11.11.2009 um 08:55 Uhr
In der breiten Öffentlichkeit sind Blogs sicher nie als Hype wahrgenommen worden. Das war mit Second Life und ist mit Twitter und Facebook sicher anders.
Ich habe jedenfalls schon immer behauptet, dass Blogs nur dann eine breitere Medienwirkung haben, wenn Einträge von den klassischen Medien aufgegriffen werden. Wie jüngst wieder bei den deutschen Outdoor-Ausstattern. Sonst stehen deutschsprachige Blogs ziemlich isoliert da.
Dennoch, ich kann mich immer wieder für die vielen großartigen Blogs aus der ganzen Welt begeistern. Und meinen führe ich, wenn auch mit Pausen, weiterhin hochmotiviert.
Twitter und Facebook lösen Blogs auf keinen Fall ab. Sie ergänzen sie höchstens!
11.11.2009 um 10:23 Uhr
@Robert: Hype, welcher Hype? Da muss ich was verpasst haben
@Robert zum Thema Money: (…) „Gute Kohle verdient wurde schon immer, mit dem Bloggen und um das Bloggen herum (…) Ähem, wen meinst du damit? Wieviele deutsche Blogs verdienen wirklich „gute Kohle“? Meine 5cents: Ein echter Hype um Blogs setzt erst ein wenn Blogger in D. richtig Geld verdienen. Siehe USA: Arrington, Om Malik, Jason Calacanis oder Nick Denton machen das ja vor …
11.11.2009 um 10:43 Uhr
Als ich mit dem Bloggen anfing (2005), war’s mehr ein Versuch: Ich wollte ausprobieren, wie das so geht, um mir selbst einen Eindruck zu verschaffen. (Mit dem Twittern ging’s mir ähnlich.) Vier Jahre später blogge ich immer noch, mit täglichen Updates und einer Zugiffszahl, die ich okay finde – Werbung habe ich keine eingebunden und möchte ich auch nicht.
Diskussionen in der Blogosphäre sind mir meist egal; ich gucke sie mir an, aber sie betreffen mich nicht. In meinem eigentlichen Beruf habe ich genug mit »Medienarbeit« zu tun, und mein Blog ist schlicht eine Art Hobby, eigentlich nichts anderes als die Fortsetzung von Fanzines, die ich seit den 80er Jahren gemacht habe.
Von daher: interessanter Beitrag. Aber ob Blogs jetzt ein Hype sind oder ob dieser vorüber ist, dürfte den normalen Blogger ebensowenig interessieren wie mich.
11.11.2009 um 11:30 Uhr
Ich blogge nunmehr seit 2001 mit kleinen Unterbrüchen. Sehrwahrscheinlich hat es schon einen Hype gegeben. Was mir heute am Bloggen gefällt ist, dass Bloggen selbstverständlich ist. Es wird nicht hinterfragt, man sagt man habe einen Allerlei-Blog und man wird ernst genommen. Man bekommt Testgeräte wenn man was testen will, man bekommt die Presseakreditierung und wird genauso behandelt wie die anderen auch. Für mich ist das Jahr 2009 wirklich das Jahr in dem mein Blog anerkannt wird.
11.11.2009 um 11:44 Uhr
@Jochen Siegle (zum Thema Money):
Augen auf!
Es gibt in Deutschland inzwischen rund zehn Blogs, die weit über 1.000.000 PI haben. Davon kann man ganz gut leben, wenn man das richtig monetarisiert.
Und dann gibt es doch eine ganze Menge von Freiberuflern, mich eingeschlossen, die Ihre Kunden ausschließlich über ihr Blog akquirieren (Linkbaiing auf Twitter, XING, Facebook etc. eingeschlossen).
Bloggende Grüsse
Karl-Heinz
(@Blogtrainer)
11.11.2009 um 13:18 Uhr
Nach dem Hype ist vor dem Hype. Jetzt wird nicht mehr lange begloggt sondern es wird getwittert, wenn ich daran denke wie schnell sich gestern abend die Meldung von Nationaltorwart Robert Enke rumgesprochen hat. Noch bevor die großen Nachrichtenportale die Nachricht verarbeitet hatten war klar. Wann, wie und wodurch es passiert ist. Allerdings muss man gerade auch an dieser Stelle immer Vorsicht walten lassen und nicht blind auf Microblogging Services wie Twitter verlassen. Es gab auch schon Meldungen, die einfach nur FAKE waren.
11.11.2009 um 14:04 Uhr
Mir ist nicht klar, wie sich ein Blog welches das Ziel verfolgt, „klassischen Medien das Wasser zu reichen“ noch von der Online-Form eines klassischen Mediums unterscheiden würde. Worin z.B. liegt der fundamentale Strukturunterschied zwischen Huffington Post („Blog“) zwischen der Netzeitung („klassisches Medium mit Vollredaktion“, RIP!) – natürlich mal von Unterschieden in Themenwahl und Reichweite abgesehen.
11.11.2009 um 14:18 Uhr
Interessante Zusammenfassung. Interessant finde ich Robert’s Aussage:
„Jedoch haben sie die mögliche Klammerfunktion, unbekannteren Blogs zu helfen, ihre Anliegen bekannter zu machen, nie wirklich als langfristige Chance und stete Verpflichtung begriffen. Eine Chance und Verpflichtung, die der deutschen Blogosphäre mehr Profil und Zusammenhalt verliehen hätte. So bleibt von außen betrachtet das Bild einer zwar hoch individuellen, andererseits egoistischen Blogosphäre übrig.“
Da war doch mal ein A-Blogger, der seinen Blog verkauft hatte. Wäre dann nicht hier auch eine Verpflichtung da gewesen, weiterzumachen um seine Chance, als A-Blogger der deutschen Blogosphäre zu helfen?
Fragen über Fragen…
11.11.2009 um 14:26 Uhr
@Main-Blog der Faktor war beim Verkauf nicht groß genug, intrinsische Motive überwogen hierbei, nicht inkludiert das Helfer-Syndrom
11.11.2009 um 19:13 Uhr
Das hört sich wieder nach Blogsterben an (hatte „der Ecki“ doch mal ein Video zu gemacht) und nein ich glaube nicht das Blogs in naher Zukunft untergehen werden. Blogs wird es nach wie vor geben nur nicht mehr in dem Umfang wie bisher. Als Fachblogs werden wir noch lange weiter täglich Artikel lesen können.
Aber Medien wie Twitter sind nunmal viel schneller und auch unkomplizierter wie Blogs. Einfach anmelden und lostwittern. Keine Kenntnisse werden benötigt und man „muss“ nichts schreiben. Bei einem Blog erwartet man ja schon fast täglich einen Eintrag.
Auch wir gehen neue Wege und machen Livestream. Infos zum ansehen und mitmachen. Das TV versucht schon lange vergebens richtig ins Internet einzusteigen, aber schafft es noch nicht richtig. Auch der Handysektor wird immer interessanter, denn jetzt kann man ja überall online sein und alles lesen, sehen, hören. Dort kann man auch vo unterwegs aus dabei sein. Einfach twittern und schon ist man mittendrin anstatt nur dabei…
Gruß Carsten
11.11.2009 um 18:47 Uhr
OK, macht Sinn ;-)
VG,
Torsten
12.11.2009 um 06:45 Uhr
Es ist ganz gut, dass der Hype vorbei ist. Der Hype war mehr mit Geld verbunden, als dem Hype gut tat!
Jetzt überleben Blogs, wo Autoren und Blogger dahinter stehen, die Spaß an der Sache und nicht nur den Profit im Auge haben.
Selbstverständlich lassen sich Spaß und Profit verbinden! Wenn es funktioniert, ist es toll!
Wobei, die erfolgreichen Blogs sind eher die mit leichten Themen als Inhalt – wenn man den Traffic zu Grunde legt!?!
12.11.2009 um 21:17 Uhr
Sehr schöner Artikel.
Ich denke Blogs als ursprünglicher Blog sind fast tot. Heute gibt’s Twitter, Facebook, Tumblr und Posterous. Die bekannten Blogsysteme werden heute fast nur noch als abgespecktes, gut anpassbares CMS genutzt.
14.11.2009 um 16:46 Uhr
Ich sehe das anders. Mag sein, dass die frühen A-Blogger ermüden und ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden. Für den Rest von uns hat Bloggen sicherlich eine gewaltige neue Öffentlichkeit geschaffen, ein vertieftes Netzwerken auch in Berufssparten wie meiner (ich bin Englischlehrerin), wo es diese Kommunikationsbreite und Tiefe einfach noch nie zuvor gegeben hat. Ich finde, Blogs und Vlogs bauen eigentlich erst jetzt, wo viele kleine Blogs ohne riesige Ansprüche vor sich hin florieren, so langsam eine offene, autentische Mediendemokratie im Sinn von Prof. Michael Wesch.
15.11.2009 um 16:11 Uhr
Apropos Entwicklung von Blogs:
Einer der größten Vorteile von Netzmedien wie Blogs sind eindeutig die Kommentare. Bezweifelt das jemand? Die Nutzerbeiträge sind oftmals genauso interessant oder sogar interessanter als das Blog-Posting selbst.
Aber: Warum werden diese dann in den CMSen so steifmütterlich behandelt? Hier, in diesem Blog, sieht man es wieder: Alle Beiträge sind chronologisch untereinander aufgereiht. Das geht, wenn es sich um wenige Beiträge handelt. Wenn es mehr werden, wird das ganze extrem unübersichtlich. Versuchen mehrere Leute gleichzeitig miteinander zu diskutieren, endet das in einem großen Chaos, indem sich kaum noch einer auskennt und es deshalb gar nicht erst zu wirklich ausführlichen Diskussionen kommt (höchstens zwischen einigen wenigen). Das ganze lässt sich sehr einfach beheben. Nämlich durch ein Kommentarsystem in Baumstruktur (siehe Techcrunch, Slashdot). Antworten werden dann nicht chronologisch angeordnet, sondern versetzt unter dem jeweils beantworteten Beitrag. Die entstehenden Verästelungen sorgen für Übersicht und stellen sicher, dass nicht 20 Diskussionspaare durcheinander quasseln.
Trotzdem setzen fast alle Blogger ein CMS mit steinzeitlichem chronologischen Kommentarsystem ein. Verstehe ich nicht und finde ich sehr schade. Dass die Websites der meisten Zeitungen die Kommentare noch als alleinstehende Leserbrife ansehen statt als interaktive Diskussionsmöglichkeit, verstehe ich ja noch. Bei Bloggern (vor allem bei Blogs mit teilweise vielen Kommentaren) fehlt mir aber das Verständnis. Wenn da ein Umdenken einsetzen würde, wäre das imho ein erheblicher Gewinn für die Blogosphäre. Wie siehts aus Robert?
15.11.2009 um 19:56 Uhr
Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Zeile geschrieben zu haben, um hype zu sein.
Sondern mir gefällt das Medium Blog.
Es ist Freizeitgestaltung und ich nutze Blogs über die Google BlogSuche gehend, um mich zu bestimmten Dingen zu informieren und auf dem laufenden zu halten.
Und so wie es mir ergeht, geht es vielen Bloggern.
Im „Kleinen“ aber kontinuierlich, das Medium mögend, aber
ohne jeglichen Gedanken an „Hipp“ und „Hype“
Und daher haben Blogs eine Zukunft.
16.11.2009 um 17:30 Uhr
@M.Schlederer:
Das Problem ist, dass es zwar leichter ist für 2 Leute zu diskutieren, aber für Mitleser wird es viel schwieriger zu verfolgen was neu dazugekommen ist.
Das mag in der Regel kein Problem sein, aber wenn man über 500 Kommentare pro Tag hat, wird es durch die Baumstruktur viel, viel unübersichtlicher. Ein Zitat Knopf bewirkt weitere Wunder :)
17.11.2009 um 21:27 Uhr
@ Fabian:
Im Gegenteil, gerade wenn es so viele Beiträge gibt, ergibt es überhaupt keinen Sinn die Beiträge nur chronologisch anzuordnen. Man wüsste dann zwar immer was der jüngste Beitrag ist, aber untereinander stehen die Kommentare in keiner Beziehung zueinander, bzw. diese Beziehungen werden nicht sichtbar wenn die Zahl der Beiträge und der Diskutierenden sehr hoch ist. Da blickt dann kein Mensch mehr durch. Zitate können ide Übersichtlichkeit hier auch nur sehr bedingt retten. Es ist damit nicht zu verhindern dass viele Leute gleichzeitig durcheinander diskutieren und deshalb viele andere gar nicht erst in die unüberschaubare Diskussion einsteigen wollen – und scheuklappenartig „ihren“ Senf dazu geben, egal ob das ganze schon mehrmals gesagt oder hinreichend widerlegt wurde.
Umgekehrt reicht bei recht wenigen Kommentaren die rein chronologische Darstellung, da es hier sowieso kaum Äste gäbe und die Übersicht noch gegeben ist. Aber 500 Kommentare stur von oben nach unten durchzulesen bringt keinem was, ist sehr anstrengend und wird in der Regel auch nie gemacht.
22.11.2009 um 19:23 Uhr
interessant, interessant.
Allerdings bin ich mir nicht sicher ob sich Blogs tatsächlich bereits durchgesetzt haben.
Im Netz? Sicher!
In der Gesamtbevölkerung? Wohl kaum!
—
http://twitter.com/stelten
28.11.2009 um 00:26 Uhr
Schöner, informativer und interssanter Artikel!
Leider für mich zu „schwer“ für die Uhrzeit. Werde aber wiederkommen.
Eine Bemerkung (als Nichtblogger) am Rande noch: Ich stelle immer wieder fest, dass sich so eine Art Parallelwelt einer doch im Vergleich recht kleinen Gruppe entwickelt: Habe bei mir in der Arbeit schon öfters mal gefragt, wer eigentlich weiß, was beispielsweise ein Blog ist oder gar so etwas wie twitter.
Das waren nicht eben viele.
28.11.2009 um 02:06 Uhr
@ MAIN-Blog: Wenn jemand ein „Helfersyndrom“ hat, dann Robert.
Ihm vorzuwerfen, durch den Blogverkauf seiner „Verpflichtung“ gegenüber der deutschen Blogosphäre nicht nachzukommen, ist irgendwie hilflos.
16.02.2010 um 14:21 Uhr
Also bislang ist doch nichts schlimmes aus Blogs geworden :-) Der ganze Hype ist zwar etwas abgekühlt, aber die Leute, die vor 5 Jahren bereits gebloggt haben, bloggen auch noch heute. Viele Trend-Mitläufer sind halt auf der Strecke geblieben, aber das ist nun mal so bei Trends.
09.08.2012 um 11:36 Uhr
Viele haben sich von dem Hype mitrerißen lassen und habe einen Blog aufgesetzt, der heute aber auf Grund von vernachlässigter Pflege auf dem BlogFriedhof liegt.
20.02.2018 um 09:00 Uhr
Umgekehrt reicht bei recht wenigen Kommentaren die rein chronologische Darstellung, da es hier sowieso kaum Äste gäbe und die Übersicht noch gegeben ist. Aber 500 Kommentare stur von oben nach unten durchzulesen bringt keinem was, ist sehr anstrengend und wird in der Regel auch nie gemacht.
12.09.2018 um 16:51 Uhr
Toll, dass ich hier gelandet bin, ich wollte nämlich gerade mit einem Blog anfangen. Jetzt lese ich, dass der Hype 2009 schon vorbei war? Na klasse…
Vielleicht sollte ich mir das nochmal überlegen, vor allem wegen meinem Thema?