Heute Morgen musste ich kurz aufstehen, bin dann aber wieder schlafen gegangen. Man steht auf, freut sich, da die Sonne scheint und checkt seine Mails/Twitter etc. Und man liest eine bizarre Meldung eines Amoklaufs an einer Schule. Wtf, schon wieder. Denkt, dass müsse wohl wieder ein aus der Bahn Geworfener in den USA sein. Doch dann entdeckt man, dass es sich um eine Schule in Deutschland handelt.
Man liest drei Mal nach, damit man ganz sicher ist, dass es sich nicht um eine der Schulen meiner Kinder handelt. Check.. soweit kein höchster Alarmzustand. Man liest zunächst beruhigt unruhig weiter und erfährt, dass es Tote gab, es um 2, dann 5, dann schon 10 Tote geht, 16 (letzte Meldung: 9 Schüler, 3 Lehrer, 3 Passanten, der Täter)… Kinder anscheinend vor allen Dingen. Und die Sonne wird immer kälter und kälter. Man denkt an die betroffenen Eltern, Verwandte und Freunde, die mit den Schülern an der Schule in Winnenden verbunden sind. Als Vater. Hilflos ausgesetzt denen, die nicht mehr zu unterscheiden wissen, was die Grenzen zwischen Leben und Tod sind und was sie bedeuten. Ich denke an die Eltern des mutmaßlichen Täters, der lt. letzten Meldungen angeblich erschossen wurde. Man denkt auch an ihn, was in ihm zugestoßen sein muss, um sich zu verlieren, der anscheinend noch jung war. Hilflos, kalt.. die Welt zeigt sich manchmal von ihrer allzu grau-schwarzen Seite unmitelbar.
Ich liebe meine Kinder und werde ihnen Halt geben. Immer, bis zum Ende und darüber hinaus.
11.03.2009 um 14:03 Uhr
Ja, so ähnlich ging es mir auch. Nur liegt die besagte Schule ca. 50 km von mir entfernt, Luftlinie wohl auch ein bisschen näher. Wenn es irgendwo in den USA oder in Erfurt passiert, oder…. tja, dann ist es ganz weit weg. Im Moment ist es ganz nah herangerückt. Das stimmt schon nachdenklich.
Ich stelle mir die Situation aber auch für die Eltern des Amokläufers schwierig vor, insbesondere da er jetzt tot ist. 17 Jahre ist kein Alter, um sein Leben so zu ruinieren und schon gar nicht, um zu sterben.
11.03.2009 um 14:04 Uhr
full ack.. ja
11.03.2009 um 14:07 Uhr
Robert, du sprichst mir aus der Seele
11.03.2009 um 14:24 Uhr
Ich mag gar nicht dran denken, wie sich die Eltern fühlen. Habe selber 4 Kids in 3 Schulen.
Manchmal ist man leider hilflos und kann seine Kinder nicht vor allem beschützen. Ich denke jetzt schon mit Grausen an die beginnenden Diskussionen um die Hintergründe ..
11.03.2009 um 15:15 Uhr
Danke für Deine Worte zu den Eltern/Verwandten/Freunden.
11.03.2009 um 16:42 Uhr
So viele Menschenleben zerstört… Tausende… nicht nur der Toten, sondern auch der Überlebenden, ihrer Angehörigen und Freunde, Zeugen, Polizeibeamten, Rettungskräften etc… das Trauma wünscht man keinem!
Interessant vielleicht an dieser Stelle: Was, Robert, nimmst Du aus der Sache und deiner Betroffenheit im Hinblick auf das Buzzriders-Projekt mit?
11.03.2009 um 17:00 Uhr
das ist zweitgeteilt. Das eine ist die Information auf lokaler Ebene, die wie in diesem Fall, überlebensnotwendig ist, um so gut wie möglich, die Bürger in Sicherheit zu bringen. Das muss official sein, mit bestätigten Quellen und da würde ich keinen User dranlassen (Trittbrettidioten mit Falschinfos). Die auch weitere offizielle Infos wie zB Krisenhotlines enthält und Polizeimeldungen. Das andere ist der schnellstmögliche Aufbau einer Seite für die User als Anlaufstelle, um sich auszutauschen, zu trösten, zu helfen (will jetzt noch nicht näher auf die Eingabeschnittstellen und Aggregationmechanismen eingehen). Nur, ich wünschte mir, ich werde auf Buzzriders niemals so eine Lokalseite sehen… bei dem Gedanken zieht sich alles in mir zusammen.
11.03.2009 um 17:12 Uhr
Diese Hoffnung wird sich angesichts einer Welt voller Schusswaffen, Messer und waffengleiche kranke Menschen wohl leider nicht erfüllen… und man wird als wie auch immer dann gearteter „News-Broker“ dann damit leben müssen, dass gerade solche Nachrichten für eine solche Seite das Salz in der Suppe sind!
13.03.2009 um 02:24 Uhr
Ich habe Erfurt vor 7 Jahren erlebt – wie innerhalb einer Stunde Trauer und Entsetzen über eine eigentlich laute und fröhliche Stadt hereinbrechen.