EFF? Electronic Frontier Foundation:
ist eine im Juli 1990 von John Perry Barlow und Mitchell Kapor gegründete nichtstaatliche Organisation mit Sitz in San Francisco, die sich mit den Bürgerrechten im Cyberspace beschäftigt. Ziel ist eine mediale Selbstbestimmung des Bürgers. Die Arbeit der EFF konzentriert sich hauptsächlich auf Nordamerika. Im Februar 2007 wurde in Brüssel ein Büro für Europa eröffnet.
Was hat die EFF mit der angedachten Gründung eines Bundesverbandes deutschsprachiger Blogger zu tun? Vom Namen her nichts, aber vom Grundansatz her viel. Geschuldet ist der neue Anlauf dem „Bahnvorfall Netzpolitik“. Auch in der Vergangenheit gab es Anläufe, sie sind aber allesamt meines Wissens versandet.
Ich begrüße auf jeden Fall diesen erneuten Anlauf. Möchte zusätzlich einwerfen, dass eine Abstrahierung von Bloggern möglicherweise der tragendere Ansatz ist, sich auf alle Netzuser zu beziehen, nicht nur Blogger ins Visier zu nehmen. Mindestens ebenso wichtig ist die „Verfassung“. Wird es die Interessenten ansprechen und erreichen? Wenn ja, werden sie es mittragen, wenn nein, wird es versanden.
So heißt es im About der EFF:
From the Internet to the iPod, technologies are transforming our society and empowering us as speakers, citizens, creators, and consumers. When our freedoms in the networked world come under attack, the Electronic Frontier Foundation (EFF) is the first line of defense. EFF broke new ground when it was founded in 1990 — well before the Internet was on most people’s radar — and continues to confront cutting-edge issues defending free speech, privacy, innovation, and consumer rights today. From the beginning, EFF has championed the public interest in every critical battle affecting digital rights.
Blending the expertise of lawyers, policy analysts, activists, and technologists, EFF achieves significant victories on behalf of consumers and the general public. EFF fights for freedom primarily in the courts, bringing and defending lawsuits even when that means taking on the US government or large corporations. By mobilizing more than 50,000 concerned citizens through our Action Center, EFF beats back bad legislation. In addition to advising policymakers, EFF educates the press and public.
Abstraktes wurde mit Konkretem verbunden. Der EFF ist es gelungen, namhafte Mithelfer zu gewinnen, die auch rechtlich in die Bresche springen.
Alles das ist aber Makkulatur, denn Menschen machen Dinge wahr, nicht bloße Ideen. So steht oben etwas von Mitch Kapor als Mitbegründer der EFF. Sollte den jemand nicht kennen, muss man ergänzen, dass er einer der einflussreichsten und bekanntesten IT Köpfe weltweit ist, der sich ohne Weiteres in die Riege der Großkopferten wie Jobs, Gates, Schmidt einreiht. So einen werden wir womöglich auch finden können, der Dank seiner Kontakte und seiner Überzeugung mitschiebt. Macher. Es geht nicht um Kapors, sondern um Macher.
Siehe auch: Basic Thinking und Alles2Null
04.02.2009 um 13:54 Uhr
endlich! Ein Bundesverband als mächtiger Interessensvertreter deutscher Blogger halte ich für sehr wichtig. Ich bin auf jeden Fall dabei! Der EFF-Ansatz erscheint mir internationaler/globaler, als ein Deutscher Bundesverband (Natürlich haben auch die Namen entsprechendes Gewicht dahinter).
Einen Bundesverband aufzuziehen und zu positionieren erscheint mir schwer, ohne die Idee in der Wurzel ersticken zu wollen.
Viele blicken ja immer noch nicht was hier draußen oder drinnen im Cyberspace abgeht. Jeden Tag erkläre ich mich und meine Tätigkeiten neu – es ist so unglaublich, wieviel Leute noch abgeholt werden müssen!
Aber gerade deswegen ist es so wichtig. Im Sinne von Machen mische ich gerne mit :-) Medienkompetenz für Alle!
04.02.2009 um 15:19 Uhr
Ja, und da müssen dann alle Blogger Zwangsmitglied werden…
Unbedingt noch einen Interessenvertretungsverband, juhu…
Spannender wäre doch das Presserecht zu diskutieren und die Schwelle für solche Abmahnungen höher zu setzen:
http://fuselfieber.wordpress.com/2009/02/04/viel-spannender/
04.02.2009 um 15:21 Uhr
du kannst es ja beantragen, Zwangsmitgliedschaft. Back to reality: Eine Institution hat den unschlagbaren Vorteil, dass es eine formgewordene Anlaufstelle ist und gibt. Die wachsen kann an ihren Erfahrungen und immer besser wird. Was natürlich dem Nutznießer zu Gute kommt.
04.02.2009 um 18:45 Uhr
erstmal offtopic: schönen Bloggerjob machst du da und es ist noch schöner wieder vertraute Zeilen zu lesen. Danke.
Dann zum Thema:
Wir haben uns jetzt dem Thema Bloggerinteressenvertretung angenommen und nennen das ganze BVDB (Bundesverband deutschsprachiger Blogger http://www.bvdb.org ). Ich und einige andere werden nun die Idee weiter vorantreiben.
Näheres kann man im Blog und im Forum auf der o.g. Site erfahren.
04.02.2009 um 18:45 Uhr
wofuer? Gewerkschaften, Verbaende… da graust es mir mal richtig vor. Hast Du ne Frage und brauchst nen Tipp, dann frag dein Netzwerk Robert, das duerfte ne Ecke schneller und kompetenter sein
Die kalte Hand der Buerokratie greift nach dem Web… Ich glaube ich hab da bereits heute Nacht Alptraeume von ;)
07.02.2009 um 21:09 Uhr
Haha.