Der „Test“ ist soweit abgeschlossen. Porsche reagiert weder per Mail noch auf den Blog-Eintrag, was meine Anfrage angeht, wie man zu Bloggern steht. Ich könnte zwar nochmals telefonisch nachhaken, ein Video mit dramatisierenden Musikklängen drehen, aber wozu? Der Mutterkonzern VW ist über den Vorgang informiert (laut Twitter-Nachricht), man habe noch keine Guidelines im Umgang mit Bloggern auf die Beine gestellt. Das wird sich sowieso ändern.

Was bleibt, ist mein Erstaunen, wie beharrlich der größte Autokonzern Deutschlands und die Schmiede mit den schnellsten Autos bis dato auf dem kommunikativen Bremspedal standen und stehen. Ich dachte immer, Autobauer haben das Reaktions-Gen fest in die Unternehmensseele integriert, da es sich um ein intensives Wettbewerbsumfeld handelt. Autos bauen, Autos bewerben und Autos verkaufen umfasst mehr als einen Haufen Ingenieure, Maschinenbauer, Designer, Marketiers, Controller und Verkäufer. Es geht um die Frage, wie man 50 Millionen deutschen Internetnutzern begegnen möchte, die einen Klick vom Konzern entfernt sind und sich auf alle erdenklichen Weisen informieren wie auch in Verbindung setzen könnten und wollten. Es geht um über 1 Milliarde Internetnutzer weltweit, die einen Klick vom Autobauer entfernt sind. Just one click.

Die Antwort kann nicht sein, dass man BloggerInnen teils bis zu 4 Wochen warten lässt und mit dem Standard-Bla ablehnt, man möge doch den Presseausweis und Arbeitsproben vorweisen. Wer eine derartige Haltung aus dem 20. Jahrhundert bereits bei einer so simplen Geschichte an den Tag legt, muss sich in der Tat fragen lassen, ob man im Wettbewerb des 21. Jahrhunderts auf Dauer bestehen kann. Wer nicht einmal mit Bloggern umgehen kann, wie soll er sich auf die Frage vorbereiten, wie man sich mit dem ständig ändernden Kommunikationsumfeld des Internets mitbewegen und innovieren soll? Just one click away.

Update
Das Haus Porsche hat geantwortet, man achtet und bedient die Interessen der Blogger, ist sich zugleich ihrer Bedeutung im Klaren.