Zitat: Je größer das Netzwerk wird, desto oberflächlicher werden die Beziehungen
von: Christian Henner-Fehr / „Wenn einem das Netzwerk über den Kopf zu wachsen droht“
Ja, da ist was dran. War auch ein nicht unwesentlicher Grund, mein BT Blog zu verkaufen. Dieses Verschwimmen -so habe ich es immer bezeichnet- ist nicht einfach, damit umzugehen. Lieber weniger, dafür tiefere Netzwerkbeziehungen.
in Zahlen
# Twitter: +3.000 Follower (Kommunikation via @replies) / +100 denen ich folge
# Facebook: +700 friends
# Xing: +800 Kontakte
# Blog: +1.000 RSS Reader / +1.500 Kommentare (abzgl. der eigenen)
Na und? Wenn ich mich richtig erinnere, dann besagen Studien regelmäßig, dass ein Mensch im RL mit ungefähr bis zu 250 Personen Kontakt hat. Unsere natürliche Grenze?
08.03.2009 um 19:15 Uhr
Schließe mich der Aussage zu 100 Prozent an. Xing > 400, Facebook, Linkedin, MySpace, intensiv Twitter, beruflich Mamiweb/Netmoms/Co., da verliert man irgendwann die Orientierung, wenn man woher und wieso kennt, bzw. warum man die Person überhaupt kennen muss. Die eben schnell durchgeführte Probe ergab, dass ich mich bei ca. 75 Prozent noch erinnern kann, woher ich die Person kenne. Nicht mehr so einfach ist das bei Twitter, nicht bei jedem Follower ist mir bekannt, um wen es sich dabei handelt.
08.03.2009 um 19:41 Uhr
Je größer das Netzwerk um so oberflächlicher, dem stimme ich ebenfalls zu. Aber was bedeutet „Kontakt haben“, ich denke mal, es kommt auch stark darauf an wie intensiv der Kontakt ist. Flüchtige Gespräche kann man hunderte haben, Freundschaften wohl ehr deutlich weniger. Mit manchen arbeitet man oft zusammen, mit den meisten wohl doch ehr weniger.
08.03.2009 um 19:55 Uhr
Hm. Schwer zu sagen. Die natürliche Grenze der Kontakte hängt natürlich immer von der Person ab. Für einen Menschen, der recht wenig im Netz aktiv ist bzw. dort nichts außergewöhnliches tut (wertungsfrei gemeint) dürfte die Zahl mit der aus dem RL übereinstimmen. Wer aktiv bloggt, Kunst macht oder ähnliches, der wird natürlich entsprechend mehr Menschen ansprechen, d.h. „Follower“ generieren. Musiker natürlich noch deutlich mehr. Die Frage wäre dann wohl eher: Was ist ein „Kontakt“?
08.03.2009 um 19:58 Uhr
Ihr wollt mir aber nicht erzählen, dass ihr alle Twitter und Feedburner Follower kennt. Meines Erachtens kann dies niemand von euch wirklich leisten.
08.03.2009 um 20:25 Uhr
@Raventhird Richtig, was ein Kontakt ist, ist eine Sache des Blickwinkels. @Jan Das wäre die nächste Frage, was bedeutet jemanden zu kennen?
08.03.2009 um 20:40 Uhr
@Jan, richtig, bei mir gings auf dem Blog damals ungefähr ab 100 Kommentaren pro Tag los, so dass ich langsam nicht mehr wusste, wer was wann warum gesagt hatte. Kein Fokus mehr auf so viele Personen einzeln möglich
09.03.2009 um 00:17 Uhr
nur die zahl an sich sagt ja in der tat wenig aus. ich werde bei den zahlen, die hier kursieren ja sehr ehrfürchtig. nur gilt gerade bei „kontakten“ doch auch: qualität ist nicht gleich quantität, oder? und das hängt dann wiederum stark von dem einzelnen ab – wie er mit den kontakten umgeht oder eben nicht. interesanterweise habe ich derzeit den ganz subjektiven eindruck, dass in meinem umfeld viele eher wieder aus dem netz emigrieren und statt dessen die ganz klassichen kontaktformen suchen. und so mancher social-network-account dümpelt dann trist vor sich hin…
09.03.2009 um 00:27 Uhr
die Zahlen an sich erscheinen mögl. hoch, aber nicht hoch in der Tiefe der Beziehungen, ganz im Gegenteil.
Was Du übrigens beobachtest, mag dem Bedürfnis geschuldet sein, seinen eigenen Weg zwischen dem, was die Netzwelt an Werkzeugen und dem, was die analoge Welt anbietet, geschuldet sein. „Pendelerfahrungen“
09.03.2009 um 00:59 Uhr
„pendelerfahrungen“ ist dazu ein sehr guter ausdruck. es ist ja bei manche auch ein trend, bzw. die sehnsucht nach landleben im gegensatz zum stadtleben vorhanden. sind wahrscheinlch ähnliche bedürfnisse nach einem ausgleich zwischen zu vielen eindrücken.
09.03.2009 um 01:15 Uhr
ich versuche es eher, im Realen meinen Ausgleich über die Natur zu finden, obgleich ist als Stadtkind nie der Naturtyp war. Dennoch lässt mich die Faszination nicht los… die Natur erscheint mir wesentlicher harmonischer, passender als alle Technik bisher. Sozusagen ein Eich-Vorgang.
09.03.2009 um 01:19 Uhr
ist bei mir ähnlich. für mich sind das vor allem die berge – dahin habe ich es von m aus ja zum glück nicht weit. das erdet massiv. wobei – im biergarten lässt sich natur ja auch genießen ;)
09.03.2009 um 01:21 Uhr
wenn ich wählen kann, entscheide ich mich meistens für die etwas weniger menschenbefüllten Orte. Komisch. Und im Netz ist man mittendrin. Vielleicht gerade deswegen, weil man im Grunde eher die Tiefe als die Masse sucht. Das Netz als die Suche nach den seltenen Nadeln im Heuhaufen? #thinking
09.03.2009 um 01:27 Uhr
in der tiefe des netzes, sozusagen. nicht immer einfach, die richtige balance und damit auch die nadel im heuhaufen zu finden. vielleicht ist sich das ja garnicht unähnlich – der mensch in der weite der natur und auf der anderen seite in der weite des netzes, vielleicht fühlt man sich gerade in dieser unbestimmtheit besonders aufgehoben. ist ja schon richtig philosophisch, jetzt…
09.03.2009 um 01:30 Uhr
ist ja auch die richtige Zeit, wenn sie eben langsamer läuft… nachts:)
09.03.2009 um 01:35 Uhr
absolut. dann geht es sozusagen um die basic topics :)
in diesem sinne: eine gute nighttime!
09.03.2009 um 09:30 Uhr
Also bei Xing etc ist mir die evtl „zu“ hohe Zahl der Kontakte egal, ich betrachte das als dynamisches Adressbuch. Mit wem ich in Kontakt stehe entscheidet doch das Inkontaktstehen und nicht die Zahl der potentiellen technischen Verbindungen dazu. Oder?
09.03.2009 um 12:45 Uhr
Es gibt Forschung (die mir aber momentan nicht vorliegt), die besagt, dass ein Mensch mit einer Gruppe von ca. 150 Personen Kontakt haben kann und dabei jeden einzelnen kennt und mit diesen regelmäßigen Austausch haben kann. Das ganze wurde mal im Zusammenhang mit Arbeitspsychologie erforscht. Heraus kam, dass ab einer Größe von 150 Leuten in einer Organisationseinheit, sei es eine Firma oder eine Abteilung, die Mitarbeiter diese als unübersichtlich und unfamiliär empfinden. Darunter ist alles in bester Ordnung. Angeblich rührt das von alten Stammesgrößen her, bei denen Stämme um 150 Mitglieder noch am besten zu organisieren waren.
interessanterweise haben wohl rein statistisch die meisten User von Facebook, Xing etc. ebenfalls eine Kontaktanzahl von ca. 150 Personen. Also bei mir stimmt es, und ich kann auch behaupten, dass ich bei diesen 150 das Gefühl habe, dass ich sie noch persönlich kenne und in ihrem Leben einigermaßen auf dem Laufenden bin.
10.03.2009 um 20:49 Uhr
Ich persönlich versuche zwar schon auf Myspace/Facebook etc. neue Kontakte zu knüpfen, doch halte ich die Anzahl dann doch eher gering um den Überblick zu behalten. Denn was bringt eine, die sogenannte „Freundesammlerei“ schon – 250 die Grenze? Mag gut möglich sein, denn irgendwann ist auch mal Schluss ;-)
Grüße