1. Wikipedia:
Innocence in Danger – Deutsche Sektion e. V. (englisch für Unschuld in Gefahr) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich gegen sexuellen Missbrauch von Kindern, insbesondere die Verbreitung von Kinderpornografie durch die Neuen Medien positioniert und Lobbyarbeit für Internetsperren betreibt
2. Präsidentin: Stephanie von und zu Guttenberg (verhelicht mit dem amtierenden Verteidigungsminister Deutschlands, dem Hoffnungsträger der erodierenden CSU-Wählerschaft und von der BILD aufgebauschten Kanzlerfigur in spe)
3. Berlin Online berichtet über den Verein: Undurchsichtige Finanzen, dubiose Methoden
4. Reaktion des Vereins: „Innocence in Danger“ will gegen DuMont-Verlag klagen
5. Wirres.net: Felix Schwenzel analysiert den bisherigen Reaktionsverlauf kleinbuchstablich in „geheimes budget in danger“
6. Telepolis: In „Innocence in Danger und deren ungewohntes Schweigen“ geht man auf mögliche Hintergründe und Interessenszusammenhänge ein
7. Tagesspiegel: Leumund in Gefahr mit einer Reaktion von Frau von und zu Guttenberg
Es ist zu erwarten, dass die Bugwelle anschwillt und sich weitere Presseorgane des Themas annehmen (siehe auch Rivva). Ist doch eine zu schöne Story, dass der Uber-Kanzler in spe in den Sog der sich entwickelnden Geschichte gerät. Von der Seitenlinie macht das Laune, sich den Verlauf anzuschauen.
01.12.2010 um 20:35 Uhr
Es ehrt Frau von zu Guttenberg sehr, dass sie sich gegen Kinderpornografie einsetzt. Leider mit den falschen Mitteln. Netzsperren bewirken da garnichts, sondern führen zu einer weiteren „versumpfung“ der Kinderpornografischen Seiten. Ich vergleiche jetzt mal Äpfel mit Birnen und sage: „Es hat bei den Filesharern auch nicht gewirkt. Wurden die öffentlich zugänglichen Portale entdeckt und eingestellt, haben sich die Filesharer so sehr in die Kanalisation des Internet zurückgezogen, dass da kaum noch ein Ermittler dran kam. Heutzutage werden private FTP Server nur noch an auserwählte Freunde weitergegeben und verschwinden somit faktisch für die Ermittlungsbehörden.“
Wie wäre es denn, wenn die Ermittler die einschlägigen Portale unterwandert haben, dass ganze „laufen lassen“ und dann nach und nach gezielt die Benutzer dieser Portale herausfischt und somit das Grundproblem (nämlich die Pedophilen) Stück für Stück einkassiert.
Dadurch können sich die Ermittler viel Zeit und Geld Sparen (Vorausgesetzt der Seitenbetreiber weiß nicht, dass Ermittler dort unterwegs sind) Die Behörden, wüssten dann immer wo sie ihre typischen Verdächtigen finden kann und braucht nur noch zuzugreifen.
Alles Andere wird nur ein Teufelskreis. Seite gesperrt, neue Seite aufgemacht, Seite gesperrt neue Seite aufgemacht, usw.
Meines Wissens nach verfährt das BKA genauso mit Rechtsradikalen Institutionen.
Also BKA Personal aufstocken und die Leute packen.
02.12.2010 um 09:45 Uhr
Natürlich werden sich weitere Presseorgane des Themas nicht annehmen. Dafür wird der Verein von zu vielen und einflussreichen Personen und Organisationen unterstützt. Der Vorwurf selber gibt auch nicht viel her. Die Frauen von und zu irgendwas fahren ja nicht im von Spendengeldern bezahlten Dienstmaserati durch die Gegend. Der Verein scheint eine eher kleine Veranstaltung zu sein, mit einem Jahresbudget im unteren 6-stelligen Eurobereich und 2-3 Mitarbeitern. Vielleicht wird nun Innocent in Danger eine transparentere Abrechung veröffentlichen, hätten sie eh machen müssen, da der Verbleib der 500.000-Jauch-Euro von den Medien und der Öffentlichkeit sicher verfolgt werden wird. Ein kurzer Sturm, das war es dann auch gewesen. Aber Bloggersdorf hatte mal wieder eine Sau in den Straßen.
Am eigentlichen Thema geht das alles vorbei. Wie kann so ein kleiner Verein, der augenscheinlich noch nicht einmal besonders ausgewiesene Experten in seinen Reihen hat, soviel Medienaufmerksamkeit und PR-Power entfachen? Wenn man sieht, was andere Lobbygruppen auffahren müssen, um ähnliche Wirkung in Medien und Politik zu erreichen, dann ist Innocent in Danger eine bemerkenswert effiziente Organisation. Kleine Gruppen mit großer Hebelwirkung auf politische Entscheidungen. Davon träumen die Internet-Aktivisten auch – ist aber der Albtraum einer Demokratie.