ohne viele Worte, das Video verdeutlicht immer noch den Schrecken dieses Tages. Gerade weil es zeigt, wie es in dein Wohnzimmer vordringt. Und hält einem stets vor Augen, dass nach wie vor gilt „lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit“ (der Mensch ist des Menschen Wolf).
11.09.2010 um 11:27 Uhr
Wer setzt eigentlich mal so wirkungshaft in Szene, dass jährlich 50 Millionen Menschen an Hunger sterben – immerhin ungefähr die Zahl der Toten des WKII, bloß in einem, nicht in sechs Jahren?
11.09.2010 um 11:38 Uhr
einige Versuche – unzählige? – gab es ja schon. Btw, die Zahl 50 Mio macht mich stutzig… siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Welthunger auch als Einstieg in die megakomplexe Materie, dass stumpfe Werbefilme nicht ausreichen, wenn man daran denken würde. Aber auf ein Wort, was ich eigentlich dazu sagen wollte: Ich finde es besser, menschliche Probleme und die Auswirkungen derer nicht zu vermischen. Diese Totenzahlenvergleiche machen einen Toten weder lebendiger noch die Lebenden schlauer.
11.09.2010 um 11:58 Uhr
@Robert_Basic: Das Problem ist die ‚Einrechnung‘ derjenigen, die an so genannten Hungerfolgen sterben. Am Ende stirbt man meist an verschiedenen ‚Faktoren‘. Da kann man sich das natürlich hin- und herrechnen, wie’s passt. Aber wo Du Dir schon netterweise die Mühe machst, extra den Zahlen nachzugehen – mir persönlich geht’s nicht primär um die Zahl, sondern ums ‚Prinzipielle‘ -, vergleiche doch mal die von den Vereinten Nationen und diversen NGOs ermittelten Kosten, die es mit sich bringen würde, dem Hunger auf ein Jahr weltweit (erfolgreich) den Kampf anzusagen, mit den jährlichen weltweiten Kosten für den Kampf gegen den Terrorismus. Da erschrickt man doch, oder? Dass in so einer Welt dann gilt, der Mensch sei des Menschen Wolf, verwundert kaum. Ich will Dich aber gar nicht angreifen, denn natürlich ist auch der Terrorismus eine schreckliche Sache. Mir geht’s um Relationen. Und die stimmen bei uns schon lange nicht mehr. Du kannst statt der Kosten für den Kampf gegen Terrorismus auch die Kosten für Bankenrettungen und Konjunkturprogramme vergleichend heranziehen. Man muss doch zugeben, dass die Relationen ‚pervers‘ sind, oder?
12.09.2010 um 00:22 Uhr
Sorry, aber die paar Tausend Toten schocken mich nicht. Ja, das klingt zynisch. Aber bei mehreren Millionen Toten durch Kriege, Krankheiten und Hunger pro Jahr, empfinde ich ca. 3.000 Tote beim Anschlag als recht wenig. Und ob das 3.000 Amerikaner, Inder oder Deutsche sind, spielt für mich keine Rolle. Denn es sind alles MENSCHEN.
Ich möchte mit diesem Kommentar nicht den Terroranschlag gegen Amerika gutheißen, aber wie meinem Vorschreiber geht es mir um Relationen. Und die sind heutzutage total verrutscht. Siehe auch die Panik bei der Schweinegrippe, wo es weltweit gerade mal 18.400 Tote bei ca. 7.000.000.000 Weltbevölkerung gab.
12.09.2010 um 12:04 Uhr
@Luto: Danke für die zusätzlichen Beispiele!
@Robert_Basic: Du schreibst hier zum Teil informationell wirklich sehr gut verdichtete Artikel. Und da Du ein Freund des Dialogischen zu sein scheinst: Wie wär’s mal mit einer Liste „verrutschter Relationen“ im Sinne @Lutos? Ich weiß, Dein Blog handelt schwerpunktmäßig von Anderem als Politik im traditionelleren Verstande. Aber gespannt wäre ich trotzdem… :-)