anlässlich des Twitter-Verkaufs meines Accounts „@robgreen“ einige persönliche Beobachtungen, die ich berichtenswert finde. Teils aus Schmunzeln heraus, teils aus meiner Art von Humor heraus.
1. „50.000“: Die Beispielsrechnung im Angebotstext wird gerne als Wunschsumme genannt, zu der ich wohl meinen Account verkaufen möchte. Wer demnach Buzz schüren will, muss irgendeine Summe nennen, am besten noch „Beispielsrechnung“ in Fettbuchstaben für Um-Die-Ecke-Denker (die glauben dann erst recht, dass sich dahinter die Wunschsumme verbergen müsse:).
2. „PR Gag“: Einige meinen, ich mache das nur aus Gag, möchte gar nicht verkaufen in Wahrheit. Dazu muss man nix eigens tun, man muss nur abwarten, bis der erste das Argument bringt. Schürt auch nochmals Buzz.
3. „Der macht das nur wegen Buzz“: Manche werfen mir vor, ich wolle Buzz machen und die Leute merken das nicht. Wie man sieht, muss man das nicht einmal vorab schreiben, dass ich als Primärziel Buzz genannt habe. Die Leute checken es spätestens ohne Nachlesen:)
4. „Imageschäden“: Da ich ja angeblich „meine Follower“ (leider habe ich keine schriftlichen Sklavenverträge ausgemacht, nächstes Mal:) verkaufe, ist das was ganz Schlimmes. Es sind meine Freunde, Familie, Kinder. Die ich alle auffresse:) Während Twitter für 25 Mio USD alle „Follower verkauft hat“ (cooler Deal mit Google/Microsoft btw!), ist mein Handeln bedenklich. Vielleicht versteht man etwas besser, warum ich auf dieses ganze Image-Geblubber nicht mal einen Cent wert lege. Für Imagepolituren sind PRler zuständig, Basic für Buzzriders.
Im Großen und Ganzen schmunzel ich über die Sachen, denn erstens wiederholt es sich exakt (-> BT Blog) und zweitens sind wir alle nur carbon structured beings. Heißt? Ich bin nicht perfekt, die anderen auch nicht. Menschen menscheln, alles wie gehabt. Entweder glaubt man an etwas oder nicht. Ich tue es (das darf jetzt nicht evangelisch.de lesen [Insider]:)
Was aber erschreckend ist, und das meine ich nun abseits allen Unernstes oben: Wie einfach es ist, Buzz zu erzeugen. Die Muster sind dermaßen vorausberechenbar. Das kann ich mit Erschrecken feststellen, wenn ich die Parallelen zwischen dem BT Blog Verkauf und jetzt ziehe. Sind wir etwa so berechenbar? Ich persönlich tue nichts Wildes, ich verkaufe einen Twitter-Account, wow. Aber was ist mit denen, die Massen bewusst manipulieren? Ein bisschen Fernsehen hier, ein bisschen Auftritt da und schon ist man Präsident von Russland, obwohl kein Mensch einen vorher kannte. Früher dachte ich stets, Menschen sind schlauer in Gruppen. Brrr….
29.12.2009 um 21:54 Uhr
dein beitrag ist mir etwas zu sarkastisch, auch wenn es vielleicht nicht beabsichtigt war. einen grossen werbeeffekt kann jemand mit deinem bekanntheitsgrad schnell entfachen, dazu gehört nun ja nicht sooo viel.
ich denke aber, das deine follower vorrangig dir als person folgen und daran dürfte einem neuen „eigentümer“ wenig liegen. denn ohne jetzt über eine summe zu spekulieren kann ich mir beim besten willen nicht denken, dass sich das geld refinanziert.
es sei dir aber trotzdem gegönnt, der werbeeffekt und der evetuelle erlös aus dem eventuellen verkauf.
29.12.2009 um 23:48 Uhr
soll eigentlich nicht sarkastisch klingen, eher so, wie ich es fühle: amüsiert, aber nicht hochnäsig, sondern menschlich.
Buzzeffekt: Mein Bekanntheitsgrad ist im deutschen Netz mehr als gering, braucht er auch nicht, um Buzz anzufachen.
Was die Follower angeht: Der Connect ist auf der echten persönlichen Ebene mehr als gering. Habs ja auch schon mal geschrieben, dass ich in Twitter nicht viel Wert darin sehe, neue Bekanntschaften zu machen, dazu fehlt mir im Gegensatz zum Blog einfach die Tiefe. Was Du meinst, basiert eher auf Neugier, Infohäppchen, Brot & Spielen eben. Nur ein geringer Bruchteil hat ein Interesse an mir selbst.
30.12.2009 um 04:13 Uhr
ich denke schon das du Buzz erzeugst Robert über deine Bekantheit im Netz / Zeitung. Weil das mit dem Blogverkauf sehr gut lief.
Mir kam der Artikel auch ein wenig sarkastisch rüber, wobei ich aber zugeben muß, das ich dich ja nun ein wenig Kenne und hoffe das es nicht so gemeint war, wie ich ihn gelesen habe.
30.12.2009 um 11:07 Uhr
stell Dir einfach ein verschmitztes Lachen auf meinem Gesicht vor:)
07.01.2010 um 06:31 Uhr
Naja, Leute sind neidisch. Vor allem wenn man etwas erreicht hat, in welcher Ebene auch immer, kommt der Neid schon sehr toll zum Vorschein. Ich mein, mein Blog ist echt ein kleiner Fisch im See, aber dennoch schon halbwegs bekannt und sogar ich bekomme hin und wieder Comments, wo ich mir echt das Schmunzeln verkneifen muß. Ich würd mir da echt nix draus machen. :-)