schreibe ich mehr für mich zur Erinnerung später, aber auch für meine Bekannten und Freunde. Wie war mein 2009?
Im Großen und Ganzen schließt es das ganze Jahrzehnt ab. Privates aber auch Berufliches. Mein Weggang von der Deutschen Bank anno 2002, der Beginn als Blogger, der Umzug aus Frankfurt bis später nach Usingen, die Trennung von meiner Frau vor nun drei Jahren, und vieles mehr.
Gerade dieses Jahr startete turbulent mit dem Verkauf des Blogs. Und endet vergleichbar, wenn man so will. Dazwischen war der Start von Buzzriders, das 2010 nach all den Planungen, Überlegungen, Buzzcamps, Meetings und Gesprächen umgesetzt wird. Nun habe ich nicht den gewöhnlichen Weg gewählt, das Vorhaben unternehmerisch aufzuziehen, sondern habe einen Weg beschritten, der eine völlig neuartige Vorgehensweise erfordert. Niemand sagt Dir, wie man im Rahmen des offenen Mitmachprojekts („Wikinomics“-Style) etwas richtig und etwas falsch macht. Es gibt weder Lehrbücher noch so gut wie keine Erfahrungen.
Ausgehend von einem weißen Blatt Papier Mitmenschen für eine Idee zu begeistern, die ihre Zeit dafür opfern, Erwartungen zu begegnen, Enttäuschungen zu meistern, alles unter einen Hut zu bringen, ist für mich ein Wagnis gewesen. Eine sehr interessante Konstellation liegt vor: Können und wollen Menschen wirklich ein unternehmerisches Projekt einfach so unterstützen, im vollen Bewusstsein, dass ich als Gründer davon finanziell am meisten profitieren werde, wenn man es rein monetär betrachtet? Gerade in einer Gesellschaft, die extrem ökonomisch geeicht ist und Neid nicht gerade der geringste Faktor ist? Können sie das überhaupt mit tragen und verstehen, dass ich primär den Menschen vor Ort mehr soziale Nähe mit Buzzriders ermöglichen will, wo sich die Nachbarn meilenweit entfernt und fremd sind, sich kaum einer für des anderen Schicksal interessiert? Mich treibt dieser Gedanke an und ich lasse mich davon nicht ein Stück weit abbringen. Ob ich davon nun stinkreich oder stinkearm werde, ist mir völlig egal. Dennoch unterliege auch im dem Zwang, dieses Vorhaben auf vernünftige, ökonomische Beine zu stellen, um eine Dauerhaftigkeit zu sichern. Aber so wird man von außen nicht gesehen und wahrgenommen. Unter dem Strich weiß ich es nicht, wie das ausgehen wird. Können Unternehmen mit Hilfe Freiwilliger gegründet und betrieben werden? Kann man ein Unternehmen in der Vorphase abseits der VCler vorfinanzieren, denen es rein um die schnelle Rendite geht? Werden sich Unternehmen als Sponsoren finden lassen, wird es langfristige und sozialverantwortliche Investoren geben? Wird es sowas überhaupt eines Tages geben, dass die Gesellschaft Unternehmen mehr als nur ökonomische Organisationen betrachtet, die Geld ausspucken?
Dieser neue Weg alleine hat schon viel Kraft und Energie gekostet, am meisten auf menschlicher Ebene, weniger auf der Sachebene. Und wird 2010 noch viel mehr Ausdauer und Fokussierung wie auch Power verzehren.
Im privaten Umfeld hat sich Einiges getan, eine neue Beziehung ist entstanden, umgekehrt gestaltete sich der Umgang mit der Ex nicht gerade leicht. Schmerzvoll wäre der richtigere Ausdruck. Gerade im Interesse der Kinder ist es ungemein schwierig, Privates und Berufliches in Einklang zu bringen. Ich wüsste nicht, was an den inneren Kräften mehr zehrt als der Umgang damit. Und es ist schwierig, sich immer wieder aufs Neue positiv zu stimmen, neue Energien zu tanken, woher man auch immer diese schöpft. Insbesondere in dieser privaten und beruflichen Umbruchphase. Doch als Mensch macht man Fehler, um nicht daran zu zerbrechen, sondern zu lernen.
So werde ich an 2009 als ein Jahr des Umbruchs denken, als Abschluss eines turbulenten Jahrzehnts mit vielen Höhen und Tiefen. Einige Momente haben mich schwach gemacht, voller Zweifel in mir, andere Momente wiederum mehr als nur erfreut. Letztlich aber wird mich stets das eine in mir antreiben, meine Kraft und Talente für andere einzusetzen, statt sich selbst sein Leben auf Kosten des Wegschauens schön zu gestalten. Was zwar als Blogger und als jemand, der teilweise im Netz bekannter ist, gerne als Egotrip betrachtet wird, wenn dein Name häufiger fällt und die Präsenz wieder mal steigt. Aber das Fremdbild deucht mich nicht und wenn das der Preis ist, zahle ich den gerne.
Nun denn, dann auf 2010. Euch einen Guten Rutsch, alle Liebe und Gutes!!!
30.12.2009 um 16:10 Uhr
Oh, das menschelt aber. Sehr schönes Posting! Seit langem mal wieder eines, was mir wirklich sehr gefallen hat. Vor allem, weil man ein wenig mehr vom „Menschen Robert Basic“ erfährt.
Viele Grüsse vom Wannsee & einen guten Rutsch,
Sebastian
30.12.2009 um 22:29 Uhr
Dir auch einen guten Rutsch und einen angenehmen Start ins neue Jahr – auf dass alles so hinhaut, wie Du Dir das wünscht.
31.12.2009 um 15:39 Uhr
Ich kenn Dich nicht so gut als dass ich beurteilen kannst, wie Du abseits des Bloggerdings bist.
Aber Du hast völlig recht, dass das ständige Schielen auf das Fremdbild nix bringt. Erstens lässt es einen erstarren. Und zweitens kann man auf Dauer ja doch niemand anders sein als man selbst.
Bleib so wie Du bist! Guten Rutsch!
31.12.2009 um 19:16 Uhr
Guten Rutsch und ein spannendes Jahr 2010
01.01.2010 um 18:17 Uhr
Rob, auch von mir alles Gute, ein erfolgreiches aber vor allem friedliches und gesundes neues Jahr 2010!
02.01.2010 um 19:00 Uhr
Ich wünsche uns allen ein glückliches und vor allem friedliches neues Jahr. Mögen alle deine Wünsche in Erfüllung gehen.
Es ist bestimmt nicht einfach, alles unter einen Hut zu bringen, aber die Kinder brauchen uns beide – die Kinder sind unsere Zukunft und ein Teil unserer Vergangenheit.
… stimmt, es war ein schmerzvoller Abschied.
<>
http://www.youtube.com/watch?v=y9KBwTgEfYI
03.01.2010 um 02:24 Uhr
Als Ex-Leser deines Ex-Blogs #basicthinking, freut man sich immer auf solche persönlichen Postings von Dir.
Um Dir auf eine besondere Art alles Gute für das neue Jahr, oder besser Jahrzehnt zu wünschen, muss ich kurz aus einem guten Film zitieren, welchen Du am Ende erraten sollst :)
„Zwei kleine Mäuse fallen in einen Topf voll Sahne. Die erste Maus gibt bald auf und ertrinkt. Die zweite Maus gibt nicht auf – sie strampelt solange bis sie die Sahne schließlich in Butter verwandelt hat und krabbelt raus.“
Meine Herren, Robert, Wir hoffen, dass Du demnächst als diese zweite Maus vor uns stehst und mit deiner Vision, die Menschen einander ein Stückchen näher zu bringen, mächtig Erfolg haben wirst! Chiers!
03.01.2010 um 12:41 Uhr
Hallo Robert,
interessanter Rückblick. Ich bin mir aber sicher, dass dieses Jahr genauso spannend für Dich wird.
In diesem Sinne: Auf ein tolles Jahr für Dich ;-)
05.01.2010 um 00:31 Uhr
ohne viel Worte: Danke!
Ich hoffe, Ihr seid alle gut herübergekommen.
@Buzzeins, musste das Zitat ergoogeln, denn den Film kannte ich nicht. Noch nicht;)
05.01.2010 um 23:37 Uhr
Ehrlich währt am längsten …
07.01.2010 um 06:26 Uhr
Echt ein toller Artikel. Da merkt man, dass dies nicht einfach nur so nidergeschrieben wurde. :-)
07.01.2010 um 13:38 Uhr
Robert, alles Gute für 2010, für Dich, Deine Familie und Freunde und Deine Projekte.
Dominik
11.01.2010 um 19:48 Uhr
Hey Robert,
„So werde ich an 2009 als ein Jahr des Umbruchs denken, als Abschluss eines turbulenten Jahrzehnts mit vielen Höhen und Tiefen.“
So wirds immer sein. Ein jedes Jahr im grunde … (zeit für Philosophen, wa)
@Frohes Neues:
Dir auch!
Cya
Seba
18.01.2010 um 09:24 Uhr
Siehst, mein 2010 fängt schon mal gut an. Ich helfe Platogo.com, damit sie wachsen. :-)
Habe noch nie so ein tolles Spieleportal gesehen. Echt der Hammer. Da kann man Levels selbst erstellen, die dann weltweit von Usern gespielt werden können. Der nächste Schritt ins futuristische WWW. Bin schon gespannt auf dein Projekt Robert. :-)
19.01.2010 um 10:26 Uhr
Robert, mit fast 3 Wochen Verspaetung (Stress und Termine sind nicht wirklich eine Entschuldigung, ich weiss) dir auch ein frohes neues Jahr und danke fuer diesen Artikel.
Du zeigst damit nicht nur, was blogging wirklich ist, naemlich Audruck der Persoenlichkeit, sondern bestaetigst wieder einmal den persoenlichen Eindruck den ich von der in den paar Treffen im letzten Jahr erhalten habe.
Weitermachen, dran glauben und mit Leidenschaft die Sache angehen und du wirst wieder was auf die Beine stellen. Wir sehen uns zur CeBIT, Re:Publica oder Mobile Barcamp in Dresden? Ich habe 2 Monate Deutschland gebucht und wuerde mich wirklich freuen.
JKK und Steve, sowie Nicole und meine neue Silicon Valley Bloggerin Sylvie werden wohl alle auf der CeBIT sein und ich wuerde mich freuen, wenn wir wieder zu dem lecker Italiener schiessen koennten.
Alles geben!
19.01.2010 um 18:50 Uhr
hey, Sascha!!! Frohes Neues!!!!!!!!
Ich freue mich auf Dich, auf allen drei Events werden wir uns wieder sehen!
20.01.2010 um 09:32 Uhr
Prima, das freut mich.