Ja, richtig gelesen, Pressematerial für Blogger ist nicht dumm, wenn man schon Blogger zu einem Event einlädt. „Einfach“ auf das zurückgreifen, was man in Zusammenarbeit mit Journalisten kennt, ist keine schlechte Idee für den Anfang.

Was sollte in den Unterlagen enthalten sein und warum? Primär enthalten die Unterlagen alles das, was für das Event wichtig ist. In loser Reihenfolge:
1. Um was geht es? Warum steigt das Event? Was will man zeigen?
2. Wer sind die Ansprechpartner? Bild, Name, Verantwortlichkeit, zusätzlich Links zu evtl. vorhandenen und gewünschten Kontaktaufnahmeadressen auf Twitter, Facebook, Xing, Flickr und Blogs (zwecks Rückfragen und auch für Leser Kontaktmöglichkeiten).
3. Links zu Event-Seiten, auf Facebook, Twitter, anderen Stellen (LinkedIn/Xing-Gruppen)
4. Wie lautet der Hashtag für Twitter? Man mag gar nicht glauben, wie oft diese simple Möglichkeit vergessen wird.
5. Foto- und Videomaterial ex post und ex ante vorhanden? Wenn ja, Link!
6. Wer sind die anderen Blogger, die eingeladen wurden und kommen? Erneut, Link, Twitter, Facebook, Kurzbio.
7. Terminvorschläge für Interviews? Rein damit, mit namentlicher und bildlicher Angabe des Ansprechpartners, Mobilfunknummer, Ortsangabe, Thema, warum ist die Person spannend?
8. Nachberichterstattung? Werden die Tweets, Pics, Videos, Facebook-Einträge und Blog-Artikel gesammelt? Wenn ja, wo?
9. Gute Digitalkamera bzw. Videocam als Leihgabe für Blogger möglich? Go, Überspielung der Daten so simpel wie nur möglich halten, hochladen, Downloadlink vorab klarmachen.
10. Kein WLAN-Connect vor Ort? Wenn ja, WLAN Login mit angeben. Wenn nein, UMTS-Karte als Leihgabe vorsehen.
11. Das gesamte Material selbstverständlich auch digital – nicht nur via Print – wo möglich dem Blogger übergeben. Bestenfalls eine öffentliche Seite, auf die man ggbfl. als Blogger gleich mit verlinken kann. Vorab und nach dem Event, wenn es sich um zwei digitale Sets handelt.
12. Echtfragestunden vorsehen, um den Bloggern direkten Kontakt zwischen Lesern und Ansprechpartnern zu ermöglichen. Interaktionsmöglichkeiten sind Facebook, Chat, Twitter (text, video, audio).
13. Timeslots so wählen, dass Blogger die Chance haben, bereits während dem Event zu berichten. Timeslots entzerren, Ruhezonen schaffen, Blogger aktiv darauf hinweisen, wo und wann man Zeit hat. Weniger ist Mehr!
14. Blogger in thematische Gruppen aufteilen, wenn Event genug Themenbreite anbietet. Nicht alle Blogger in eine Gruppe stecken. Die Gruppenaufteilung in die Mappe mit rein!
15. In Mappe darauf aktiv hinweisen, dass man auch nach dem Event für Rückfragen zur Verfügung steht. Unbedingt vorsehen, dass man sich bei den Bloggern nach dem Event um Feedback erkundigen wird, was OK war, was nicht, was gefehlt hat, was man verbessern kann.

Das wären mit die wichtigsten Punkte, die erfahrungsgemäß mehr oder minder fast alle PR-Agenturen nicht berücksichtigen. Habe in 5 von 100 Fällen eine als professionell zu bezeichnende Gestaltung der Unterlagen ausgehändigt bekommen. In den meisten Fällen nada bis nahezu nichts.

Ein Beispiel aus der Realität: Fünf Irgendwer schütteln Deine Hände, Du erfährst aber außer dem Namen keine weiteren Infos, warum die mit dabei sind, was die verantworten. Namensschilder? Oft Fehlanzeige, erstaunlich, oder? Dann kommen irgendwelche Vorträge, man weiß gar nicht, warum was von wem erzählt wird. In welchem Kontext die Vorträge stehen. Bei Interviews schauen die dich mit großen Augen an und erwarten schlaue Fragen. Dabei hat man dummerweise nicht wirklich erfahren, wer der Typ ist, den man ausquetschen soll. Als würde sich das aus dem Titel und dem Namen alleine ergeben. Oder die Firma denken, man wüsste eigentlich schon alles, was die Firma so treibt und anbietet. Ne, die Welt dreht sich nicht um die Firma. Und so weiter und so fort. Irgendwie schon sehr amateurhaft diese Events, zu denen man als Blogger vollmundig eingeladen wird, aber die informativen Hausaufgaben höchst mangelhaft vorbereitet wurden, um die Blogger zu briefen.

Ziel der Unterlagen-Aufbereitung? Die Hürden für Blogger zwecks Berichterstattung so niedrig wie nur irgend möglich gestalten, Möglichkeiten aufzeigen, Informieren (ach!), das Verbinden zwischen Leser und Blogger erleichtern, Kontaktpersonen klar aufzeigen, keinen Stress erzeugen, da auch nachher ein Rückgriff auf die wichtigsten Infos wie auch Ansprechpartner geboten wird.

Btw, die Erarbeitung dieses Know-Hows wird von Agenturen für Kunden für 5-10 Manntage angeboten, sie sparen mit dem Blogartikel hiermit glatt 10.000 Euro, einfach lesen und merken :) Wäre eigentlich ein Joke, ist aber keiner :)