beim Sichten der Kommentare zum MyDealz-Interview kommt mir zwar nicht die Galle hoch, eher eine Art von schulterzuckender Resignation. Und damit einhergehend die Schubladen artige Frage: Ist es in D nicht möglich, Erfolg zu haben, ohne dass bis in die letzte Ecke nach dem letzten Atomteilchen Haar in der Suppe gesucht wird? Man könnte meinen, die Menschen suchen draußen nach Perfektion und wenn sie es finden, suchen sie weiter nach dem Makel. Warum? Neid? Mangelndes Ego, um jemanden einfach so Kudos zu wünschen? Weil man es selbst nicht auf dem Kasten hat? Dürfte wohl eine Mischung aus vielen Dingen sein.
Wie gesagt, ich finde es schade und werde es trotz leichter Resignation nie wirklich verstehen, dass man jemanden etwas einfach so gönnt, ohne gleich nach dem Wenn und Aber zu suchen. Sakra…
19.08.2010 um 14:24 Uhr
Bin absolut Deiner Meinung. Dieses typisch deutsche Verhalten ist nicht zum Aushalten. Hatte erst kürzlich in einem anderen Blog eine Diskussion abgebrochen, in der es darum ging, dass dem Blogger kein einziger Cent aus vermeintlichen Clicks auf Werbung gegönnt wird…
Aber lassen wir das, sonst muss ich wieder meine Blutdruck-Tabletten suchen gehen…
19.08.2010 um 14:58 Uhr
Ich denke man darf jedem seinen Erfolg gönnen, wenn dieser Fair zustande gekommen ist. Jedenfalls handhabe ich das so und hinterfrage dass sicher auch nicht bei jeden. Doch tauchen Ungereimtheiten auf, dann sollte man die Dinge ehrlich und fair hinterfragen dürfen. Ich finde die Kommentare zum Interview nun nicht so schlimm, haben da ja beide schon schlimmeres gesehen. ;)
Sie enthalten versteckte Neugierde, stellen Fragen und klar hier und da ein bisschen Neid. Schlimm finde ich es auch, dass man in Deutschland keinen Erfolg haben darf ohne schief angeschaut zu werden, man darf aber auch nicht versagen, dann wird man immer schief angeschaut, jedenfalls ist dies sehr oft so, habe ich den Eindruck.
Ein Teilaspekt und Grund für dieses „nicht gönnen“ ist vielleicht, dass viele Menschen erfahren mussten, dass Menschen die bereits Erfolg haben, anderen eben diesen nicht gönnen und teils alles dafür tun, dass man erfolglos bleibt. Auch das viele Menschen nicht mehr von der eigenen Arbeit leben können trägt seinen Teil dazu bei, dieses Gefühl der Missgunst zu steigern.
Der Erfolg sei Fabian und seinem Anhang, sofern vorhanden von Herzen gegönnt und ich hinterfrage es auch nicht, dafür kennen wir uns ja auch nicht. Denn mal ehrlich, das ist Zeitverschwendung immer zu nörgeln, Neid zu haben, da konzentriere ich mich lieber auf meine eigenen Projekte, egal ob Erfolgreich oder nicht, es macht mehr Spaß!
19.08.2010 um 17:42 Uhr
Ich kann in den Kommentaren keine besondere Neidtendenz entdecken. Es wird hinterfragt und spekuliert – und kritisiert. Ja, darf man das denn nicht?
Und offenbar gibt es ein paar Punkte, die bei näherer Betrachtung ein bisschen anders aussehen als im Interview. Was davon legitim ist oder nicht, muss jeder für sich entscheiden, aber als Leser lerne ich auch von den Kommentaren, und da gab es doch einige interessante Aspekte hinter dem Offensichtlichen.
19.08.2010 um 18:35 Uhr
Ich habe ja – und wirklich: nicht neidisch – ebenfalls etwas kritischer MyDealz bewertet. So ein Interview wird eben ganz automatisch auch zur möglichst positiven Selbstdarstellung genutzt und da kann der liebe Fabian noch so verschmitzt und augenzwinkernd lächelnd wie das fleissige Bienchen von nebenan daherkommen, an seinem knallharten und eben nicht unbedingt korrekten Verhalten gegenüber anderen Blogs ändert das nix. Vielleicht beantwortet sich so auch die Eingangsfrage, warum MyDealz eben nicht als „das Vorzeigeblog“ durch die Presse geht.
20.08.2010 um 00:54 Uhr
Robert, ganz deiner Meinung!! Basta!
20.08.2010 um 09:12 Uhr
Leider erleben wir dieses deutsche? Phänomen doch fast täglich, sei es erfolgreichen oder auch neuen Projekten.
Viele und uns haben ein Problem mit der Wertschätzung und suchen lieber Schlechtes.
Ein gesellschaftliches Problem?
20.08.2010 um 09:23 Uhr
Über diese Art, Kritik anzubringen, schwadronierte kürzlich auch ein Fernsehkoch mit Philosophiestudium:
20.08.2010 um 16:49 Uhr
ich sage nur: Deutsche Mentalität. Bei allem. Auch beim Scheitern dürfen. Seh das ähnlich wie @Frank. Wenn man hier einer neuen Geschäftsidee nachgeht und scheitert, schämt man sich (nicht nur vor sich selbst, besonders vor den anderen). Hallo? Ich bin da eher der „Double your failure rate“- Typ, dann hat man auch mehr Chancen etwas zu erreichen! Okay bissle off-topic.
Die Deutschen (ja das bin ich auch) sind in dieser Hinsicht sowas von verkorkst! Ob sich das noch ändern wird? Ich hoffe es.